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Julia Ärzte zum Verlieben Band 50

Julia Ärzte zum Verlieben Band 50

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 50 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Roberts
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die ich aus den Häuserzeitschriften ausgeschnitten habe? Ein Haus, in dem wir eines Tages mal wohnen wollen?“, meinte sie verzweifelt. „Du weißt schon, das mit dem Garten für den Hund?“
    Josh seufzte, und seine Unterlippe zitterte. „Ich mag Ricks Haus“, sagte er niedergeschlagen.
    „Das hat keinen Garten.“ Kaum hatte sie es ausgesprochen, hätte Sarah sich am liebsten auf die Zunge gebissen. Hastig versuchte sie es wiedergutzumachen. „Aber es gibt bestimmt viele Häuser in der Nähe von Rick. In Port Chalmers.“
    „Das ginge vielleicht.“ Josh schlug die Decke zurück. „Ich muss aufs Klo.“
    „Na, dann komm.“ Sie ließ das Bett so weit herunter, wie es ging. Dann wollte sie den Arm um ihn legen, um ihn zu stützen.
    Ärgerlich entzog er sich ihr. „Du brauchst mir nicht zu helfen.“
    „Okay.“
    Josh wollte unbedingt unabhängig sein, obwohl es ihm jeden Tag schwerer fiel, das war besonders hart für sie. Er hatte in der vergangenen Woche sehr viel Gewicht verloren und war so schwach, dass sein Körper ihm nicht mehr richtig gehorchte. Sarah blieb nichts anderes übrig, als Josh zu begleiten, während er den Tropfständer langsam vor sich her zum Badezimmer schob.
    „Komm nicht mit rein“, sagte er.
    „Aber nur, wenn du die Tür ein kleines bisschen offen lässt.“
    Er ließ einen winzigen Spalt offen. Sarah lehnte die Stirn an die Wand und atmete tief durch. Sie hasste es, nicht bei ihm sein zu können, falls er stürzte. Außer Katie durfte niemand mit ihm ins Bad.
    Aber vielleicht hätte er Rick akzeptiert.
    Josh brauchte ihn. Je besser es ihm auf der Gefühlsebene ging, desto größer waren seine Heilungschancen.
    Sarah musste dringend mit Rick reden. Aber wie?
    Erleichtert hörte sie die Toilettenspülung. Gleich würde Josh wieder sicher in seinem Bett liegen.
    Plötzlich kam ihr ein neuer Gedanke. Sollte sie Rick gegenüber eingestehen, dass sie ihn attraktiv fand und sich nur allzu leicht in ihn verlieben könnte? Aber dann würde sie nie wissen, ob sein Interesse bloß ihr oder auch Josh galt. Sarah seufzte. Ihre Gedanken drehten sich im Kreis.
    Vor dem Hamburger-Imbiss, wo Rick auf seine Bestellung wartete, saß der Hund und schaute ihn mit großen, traurigen Augen an.
    Das erinnerte ihn an Sarahs Blick, als er vorhin Josh besucht hatte. Es lag eine Bitte darin, die er nicht erfüllen konnte.
    Rick hatte einen harten Tag hinter sich. In Tränen aufgelöst, hatte Simons Mutter in seinem Dienstzimmer gesessen. Simons Koma war nicht mehr ganz so tief, und er reagierte auf Schmerzreize. Aber seit fast zwei Wochen hatte er die Augen nicht geöffnet.
    „Ich hätte jeden Moment mit ihm nutzen sollen“, hatte sie geklagt. „Warum habe ich die Zeit damit verschwendet, ihn dafür auszuschimpfen, dass sein Zimmer unordentlich ist? Warum sind wir nicht schon längst mal mit ihm in einen Freizeitpark gefahren, wie er es sich gewünscht hat? Was ist …“ Trostlos hatte sie Rick angesehen. „Was ist, wenn er nie wieder sagt: ‚Mum, ich hab dich lieb‘?“
    Ihre Worte waren Rick den ganzen Tag nicht mehr aus dem Kopf gegangen.
    Was wäre, wenn er eines Tages Josh nicht mehr wiedersehen könnte? Diesen klugen, witzigen, tapferen Jungen. Seinen Sohn. Wenn er irgendwann zu Max und Jet sagen würde, dass er jeden Moment mit ihm hätte nutzen sollen?
    Aber wie sollte er das tun, solange er sich Sarahs Nähe so sehr bewusst war, wann immer er auf die Isolierstation kam? Ständig musste er auf der Hut sein, um sich nicht anmerken zu lassen, welche Wirkung sie auf ihn hatte. Denn sie würde das Ganze als unwichtig abtun. Keine große Sache. Rick hatte keine weitere Bedeutung für sie außer als Joshs Vater.
    Schön. Ihm sollte das nur recht sein. Ein krankes Kind zu haben, war schon schwierig genug. Doch außerdem auch noch die Nähe einer unerreichbaren Frau zu ertragen, das war einfach zu viel.
    „Hier, bitte sehr. Lammburger und Süßkartoffelspalten mit extra viel Joghurt-Minz-Soße.“
    „Danke.“ Rick zwang sich zu einem Lächeln. „Jetzt muss ich bloß noch an dem Hindernis vor der Tür vorbei.“
    Der Mann, der ihn bediente, schaute über die Schulter und stöhnte. „Ist dieser Köter schon wieder da? Dann muss ich wohl morgen früh das Tierheim anrufen.“
    Dort würde der Hund in einen Käfig gesperrt, und falls sich nach einer gewissen Frist kein Besitzer meldete, womöglich zur Tötung freigegeben.
    Eine alte Glocke ertönte, als Rick die Tür aufstieß und auf die Straße

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