Julia Ärzte zum Verlieben Band 50
ihre Beine um ihn schlingen und sich mit ihm auf dieser Welle der unglaublichsten, köstlichsten Empfindungen davontragen lassen.
Keuchend rangen beide nach Luft, als sie schließlich ineinander verschlungen auf dem schmalen Bett lagen, das eigentlich nur für einen bestimmt war.
Aus Angst, etwas Falsches zu sagen, schwieg Sarah. Sie versuchte, das Gefühl festzuhalten, dass sie genau dort war, wo sie immer sein wollte. Der Ort, den sie ihr ganzes Leben lang gesucht hatte, ohne dass es ihr bewusst gewesen war.
Rick dagegen ließ seine Hände sprechen, indem er Sarahs Körper beinahe ehrfurchtsvoll berührte. Liebevoll strich er ihre langen, blonden Strähnen glatt, die an ihrer Brust und dem Gesicht klebten, die noch feucht von Schweiß waren.
Dann küsste er sie auf den Mund. Behutsam und mit einer Zärtlichkeit, die alle Zweifel zerstreute.
An ihren Lippen murmelte Rick: „Nächstes Mal gehen wir es langsam an, okay?“
Er spürte ihr Lächeln und seufzte zufrieden.
Das nächste Mal würde nicht heute Nacht stattfinden, das wussten sie. Diese kurze ungestörte Zeit war ein besonderes Geschenk gewesen. Doch beide genossen es, noch ein Weilchen so dazuliegen. Sarah spürte die Kraft in Ricks Armen, mit denen er sie sanft festhielt. Die Art, wie sein Brustkorb sich hob und senkte, sein warmer Atem auf ihrem Gesicht.
An all diese Dinge würde sie sich erinnern, wenn sie einmal Trost brauchte. Da sie wieder zu Josh zurückmusste, lösten Rick und sie sich schließlich voneinander, um sich wieder anzuziehen.
Bald standen sie vor der Doppeltür, die zur Isolierstation führte.
„Soll ich mitkommen, falls Josh aufwacht?“, fragte Rick.
„Nein, ich sag ihm, dass du morgen früh kommst.“
„Ja, gleich als Erstes“, versprach er. „Jetzt gucke ich noch mal nach Simon, und dann fahre ich nach Hause. Es könnte sein, dass dort jemand auf Futter wartet.“
Verblüfft sah Sarah ihn an. „Wer denn?“
Er lachte. „Der Hund, den Josh neulich gesehen hat. Er ist mir gestern Abend bis nach Hause gefolgt und saß heute Morgen immer noch in meiner Einfahrt.“
„Soll ich es Josh erzählen?“, fragte sie besorgt.
„Überlass das mir“, meinte Rick. „Ich hätte da vielleicht eine Idee.“
Nach einem weiteren zärtlichen Kuss verließ er sie. Sarah schaute ihm nach. Rick hatte verstanden und wollte ihr einen Teil ihrer Last abnehmen.
Ob ihretwegen oder für Josh, das war egal. Sie liebte ihn einfach dafür.
Aber vielleicht hatte sie sich auch schon längst in ihn verliebt und konnte es sich jetzt erst wirklich eingestehen.
Es gab kein Zurück mehr. Das war zwar erschreckend, aber auch wunderbar.
„Immer einen Schritt nach dem andern“, flüsterte sie vor sich hin. Doch diesmal lag in ihrem Motto auch ein Traum. Etwas, woran man sich festhalten konnte und was man nicht nur aushalten musste.
9. KAPITEL
Dieser Tag wurde immer besser.
Rick war sehr früh aufgestanden. Er hatte von Sarah geträumt und dachte immer noch an sie, während er den Sonnenaufgang über dem Hafen beobachtete. Da er zu viel zu tun hatte, ließ er das Frühstück ausfallen. Aber als er schließlich zur Arbeit fuhr, hielt er an einem Fast-Food-Restaurant, wo er Schinken-Ei-Muffins und Pommes frites besorgte. Total ungesundes Essen, aber Josh schien die schlechte Phase der beiden vergangenen Tage überwunden zu haben, und vielleicht hatte er Appetit darauf.
So war es auch. Josh aß mehrere Bissen von einem Muffin und verspeiste dann langsam die Hälfte der gesalzenen Pommes frites.
Sarah wirkte so glücklich, dass Rick sich zusammenreißen musste, um nicht ständig wie ein kompletter Volltrottel zu grinsen, sobald er sie ansah.
Das geschah recht häufig. Seit sich ihre Beziehung in der vorletzten Nacht so drastisch verändert hatte, war die Atmosphäre in Joshs Zimmer vollkommen anders geworden. Statt der allgemeinen Anspannung herrschte nun eine positive, zuversichtliche Stimmung.
Rick und Sarah hatten zwar keine Gelegenheit mehr zu einem intimen Zusammensein gehabt, aber sie wussten, dass es wieder dazu kommen würde. Ein paarmal hatten sie sich zu einem Kaffee und gestern sogar auch zum Mittagessen in der Cafeteria getroffen. Außerhalb von Joshs Zimmer mussten sie sich nicht ganz so sehr mit Blicken und verstohlenen Berührungen zurückhalten. Sie waren sich darin einig, dass sie ihre Beziehung zunächst für sich behalten wollten, um das Verhältnis zu Josh nicht zu stören.
Auf der Intensivstation zeichnete sich
Weitere Kostenlose Bücher