Julia Ärzte zum Verlieben Band 51
soll.“ Jameelah schaute Larissa unsicher an. „Ich … ich wollte dich nur erinnern, dass … dass wir morgen zusammen kochen wollten.“
Larissa krampfte sich das Herz zusammen. „Natürlich habe ich das nicht vergessen.“
„Aber du bist gestern nicht gekommen.“
„Weil ich krank war , ya habibati .“ Sie war mit Bauchkrämpfen aufgewacht und hatte in ihrer Angst Faress geholt. Zum Glück war das Baby nicht in Gefahr gewesen. Doch er hatte darauf bestanden, dass sie den Tag über im Bett blieb.
„Aber du bist heute auch nicht zum Frühstück gekommen“, wandte Jameelah weiter ein.
„Weil ich noch zu müde war. Als ich aufwachte, warst du schon in der Schule.“
„Aber zur Arbeit bist du gegangen“, sagte Jameelah vorwurfsvoll.
„Als ich aufwachte, ging es mir schon wieder viel besser“, verteidigte sich Larissa. „Da du in der Schule warst, bin ich in die Klinik gefahren. Aber nach Dienstschluss komme ich sofort nach Hause. Und morgen kochen wir. Ich freue mich schon auf dein gareesh .“
„Vielleicht bist du dann wieder krank“, murmelte Jameelah.
„Bestimmt nicht. Es war nichts Ernstes. Liebling, bitte …“
In diesem Augenblick wurden die Türen aufgestoßen, und ein Neuzugang wurde hereingebracht. Beim Anblick der jungen Frau auf der Rolltrage stockte Larissa der Atem. Sie hatte große Ähnlichkeit mit Ghada und offenbar schwere Verletzungen erlitten.
Larissa wechselte einen Blick mit Faress. Auch er schien sich Gedanken zu machen, wie dieser Anblick sich auf Jameelahs empfindsame Psyche auswirken mochte. Rasch brachten sie das Mädchen aus dem Raum.
„War Mama auch so verletzt wie die Frau da?“, fragte Jameelah mit schwankender Stimme.
„Nein, sie hatte innere Verletzungen“, erwiderte Larissa leise. „Aber sie musste nicht leiden.“
„ Khali Faress, wirst du die Frau operieren?“
„Ja, ya habibati . Und du musst jetzt nach Hause gehen.“
Die Kleine klammerte sich an Larissa. „Komm mit mir.“
Sie traten gerade in den Korridor hinaus, als Anika angelaufen kam. „Die Patientin hat eine Herztamponade erlitten!“, stieß sie aufgeregt aus. „Es ist bereits zum Kammerflimmern gekommen.“
Larissa wusste, dass ihre Assistenten für eine solche Notoperation noch nicht die nötige Routine besaßen und im Moment kein anderer Chirurg frei war, der Faress hätte assistieren können. Als sie einen verzweifelten Blick auf ihn warf, nickte er.
„Bereiten Sie alles vor, Anika. Wir kommen.“ Larissa wandte sich an Jameelah. „ Habibati , ich muss mich um die Patientin kümmern.“
„Wann kommst du nach Hause?“
„Das kann ich noch nicht sagen.“
In Jameelahs Blick stand helle Panik. „Du wirst nicht kommen, nicht wahr? Du wirst nie mehr zu mir kommen!“
„Jameelah, das ist nicht wahr“, mischte sich Faress ein. „Wir werden beide nach Hause kommen, sobald wir mit der Operation fertig sind.“
„Nein, du wirst auch nicht mehr kommen!“, schluchzte das Mädchen.
Faress ging vor ihr in die Hocke und blickte ihr ernst in die Augen. „Ich werde immer zu dir kommen, ya sagheerati . Aber diese Frau wird sterben, wenn wir ihr nicht helfen. Das willst du doch nicht, oder?“
Jameelah schaute von ihm zu Larissa und fing wieder an zu weinen.
Faress umarmte sie. „Wir schicken dich jetzt nach Hause, und sobald wir fertig sind, kommen wir nach.“
Larissa beugte sich zu ihr und gab ihr einen Kuss. „Beide“, bekräftigte sie.
Jameelah beruhigte sich ein wenig. Faress gab Anweisung, dass seine Nichte nach Hause gebracht werden sollte, und trommelte ein OP-Team zusammen.
Drei Stunden später befanden er und Larissa sich auf der Rückfahrt zum Palast. Wenige Minuten, bevor sie dort eintrafen, erreichte Faress ein Anruf. Larissa konnte förmlich spüren, wie er erstarrte.
Er brüllte etwas in sein Handy, bevor er es wieder zuklappte, und wandte sich dann mit wildem Blick an Larissa. „Jameelah ist verschwunden!“
Im Palast herrschte Chaos. Sämtliche Sicherheitskräfte, die Larissa sonst nie zu Gesicht bekam, durchkämmten das Gelände.
Ein Mann im schwarzen Anzug, vermutlich Faress’ Sicherheitskoordinator, kam eiligen Schrittes auf sie zu.
„Sie alle werden mir Rede und Antwort stehen müssen, wie es passieren konnte, dass Jameelah Ihrer Überwachung entschlüpft ist!“, fuhr Faress ihn an.
Der Mann wagte nicht, ihn anzusehen. „ Somo’ak … Die Leibwächter sind gerade zurückgekommen“, erklärte er mit gesenktem Kopf. „Sie haben den Wagen
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