Julia Ärzte zum Verlieben Band 51
Herz. Wie schaffte dieser Mann es nur, derartige Reaktionen in ihr auszulösen? Nur mit größter Anstrengung konnte sie den Blick von ihm lösen.
Eine der Zeitschriften, die auf der Ablage unter der Plexiglastischplatte lagen, erregte ihre Aufmerksamkeit. Auf der Titelseite war er abgebildet. Das Foto zeigte ihn bei einer Operation. Seine Miene verriet Konzentration und Entschlossenheit. Seine faszinierende Persönlichkeit musste auch den flüchtigsten Betrachter in den Bann ziehen.
„ Seine Königliche Hoheit Scheich Faress ben Qassem ben Hamad Al Rusheed: Arzt, Wegbereiter, Friedensstifter und Führer“, lautete die Überschrift . „Wohin wird der Renaissance-Mensch von Bidalya das Land führen?“
Es dauerte ein paar Augenblicke, bis das Gelesene Larissa ins Bewusstsein sickerte. Dann traf es sie wie ein Schlag in die Magengrube.
Er war der Kronprinz!
Beinahe hätte Larissa bei dieser Erkenntnis laut aufgestöhnt. Dr. Faress war Jawads Bruder und einer der beiden Männer, derentwegen sie nach Bidalya gekommen war, um mehr über sie in Erfahrung zu bringen!
Faress war der Onkel des Babys, das sie unter dem Herzen trug.
Das Baby ihrer toten Schwester und seines toten Bruders.
2. KAPITEL
Faress schüttelte den Kopf. Er hatte „etwas mit vielen Kalorien“ bestellt, wie Larissa gewünscht hatte, und fürchtete nun, dabei maßlos übertrieben zu haben. Wahrscheinlich würde er mehr Speisen geliefert bekommen, als zehn Personen an einem ganzen Tag essen konnten. Aber vielleicht würde ein opulentes Mahl seinen Hunger nach dieser Frau stillen.
Ein Blick auf seine neue Kollegin genügte, um seine Hoffnungen sofort wieder zu zerstören. Schon verwandelte sein sonst so kühles Blut sich wieder in flüssiges Feuer. Dabei schaute sie ihn nicht einmal an.
Er betrachtete sie mit den Blicken des Frauenkenners. Seine Fantasie spielte ihm aufregende erotische Bilder vor. Dabei hatte die Schönheit westlicher Frauen ihn bisher immer kaltgelassen. Aber wahrscheinlich nur deshalb, weil er ihr noch nicht begegnet war. Larissa war der Inbegriff von Weiblichkeit. Er hatte sie gefunden, die Frau, von der er nicht mehr geglaubt hätte, dass sie tatsächlich existierte.
Mühsam kämpfte er sein wachsendes Begehren nieder. Doch er brachte es nicht fertig, seinen Blick von ihrer Gestalt zu lösen. Er ließ ihn von ihren Hüften, deren reizvolle Formen auch die weiten olivfarbenen Hosen nicht verdecken konnten, zu ihren vollen Brüsten wandern, die sich unter ihrer losen Bluse abzeichneten. Nein, es war nicht ratsam, seine Blicke länger auf ihrer aufregenden Figur verweilen zu lassen. Nicht jetzt. Später vielleicht …
Er betrachtete ihr Gesicht mit dem makellosen hellen Teint, das von prachtvollem roten Haar eingerahmt war. Zu schade, dass sie es zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte. Im Geist sah er es in glänzenden Locken offen bis zu ihrer Taille fallen.
Faress holte tief Luft. Er war einfach überwältigt. Fasziniert und überwältigt. Und wie abfällig hatte er sich immer über jene Männer geäußert, die der erotischen Anziehungskraft einer Frau erlegen waren. Nun war er selbst ein Opfer dieses Phänomens geworden, und er musste zugeben, dass ihm diese neue Erfahrung nicht übel gefiel.
Larissa McPherson musste über geradezu magische Kräfte verfügen. Noch nie zuvor hatte er sich zu einer Frau so hingezogen gefühlt, noch dazu auf den ersten Blick. Wie ein Blitz hatte es ihn getroffen, als er sie an der Rezeption stehen sah. Er war es gewohnt, dass er die Blicke der Frauen auf sich zog. Aber sie bedeuteten ihm nichts. Und hatte eine Frau doch einmal sein Interesse geweckt, war es ihm nur um das erotische Vergnügen gegangen. Sein Herz war bisher nicht daran beteiligt gewesen.
Bei Larissa war alles anders. Allein ihre wundervollen Augen! Sie erinnerten ihn an das stürmische Meer. Mit jeder neuen Gefühlsregung schienen sie ihre Farbe zu ändern. Es würde ihn reizen, verschiedene Emotionen in ihr zu wecken, um dann das Farbenspiel ihrer Augen beobachten zu können.
Und ihre Lippen! Weiche volle Lippen, die ihn mit dem Verlangen erfüllten, ihr süßes Geheimnis zu erforschen und ihren Nektar zu trinken. Zu hören, wie ein erregtes Stöhnen über diese Lippen kam, als Aufforderung, in sie einzudringen.
Aber er war von ihr nicht nur als Frau fasziniert, sondern auch als Kollegin. Ohne mit der Wimper zu zucken, hatte sie sich in das Chaos gestürzt. Mit den geschickten Händen und dem kühlen Kopf
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