Julia Ärzte zum Verlieben Band 51
Aber Sie haben auf diese Zeitschrift gestarrt, als würde dort stehen, dass ich Jack the Ripper bin.“
Einen Augenblick lang befürchtete er, sie würde in Tränen ausbrechen. Stattdessen lachte sie.
Sein Herzschlag beschleunigte sich. Noch nie zuvor hatte er ein so melodisches Lachen gehört.
„Bitte entschuldigen Sie“, bat sie und lief vor Verlegenheit rot an.
„Es erleichtert mich, dass meine falsche Annahme Sie so erheitert“, meinte er und stimmte in ihr erneutes Lachen mit ein. „Bitte vergessen Sie die Sache mit dem Kronprinzen. Ich bin es auch nur vorübergehend.“
Ihr Lachen wich einer verblüfften Miene. „Wie das?“
Er wusste selbst nicht, wie er dazu kam, es ihr zu erzählen, doch es drängte ihn danach. „Ich habe einen älteren Bruder, der der rechtmäßige Kronprinz ist. Aus Gründen, die ich Ihnen hier nicht erklären möchte, hat er das Königreich verlassen. Ich halte sozusagen nur die Stellung für ihn, bis er zurückkehrt.“
„Ach, und Sie glauben im Ernst, es würde für mich einen Unterschied machen, dass Sie nur zweiter Thronanwärter des mächtigsten Ölstaates der Welt sind?“
„Habe ich Sie jetzt abgeschreckt?“
Larissa lachte wieder. „Um Himmels willen, nein!“
Ihre Worte beruhigten ihn. Nichts hatte sich geändert. Sie sah noch immer den Mann und Kollegen in ihm, nicht den Kronprinzen. Was immer er in ihrem Blick zu lesen geglaubt hatte, musste er sich eingebildet haben.
Was bedeutete, dass er sich weiter seinen erotischen Fantasien hingeben durfte.
Und dass er sie verführen durfte. Bald …
Larissas Lachen verstummte, als Faress mit einem siegessicheren Lächeln auf den Lippen näher kam. Sofort schrillten alle ihre Alarmglocken, auch wenn sie gerade noch behauptet hatte, keine Angst vor ihm zu haben.
Die verspürte sie auch nicht, obwohl er sie praktisch vollkommen in der Hand hatte. Ein Mann wie er konnte sich alles erlauben. Trotzdem war sie überzeugt, dass er seine Macht niemals missbrauchen würde. Er mochte ein Playboy sein, doch sie konnte sich vorstellen, dass er auch ein vertrauenswürdiger Beschützer war. Diesen Eindruck hatte sie schon gehabt, bevor er ihr Unbehagen fälschlicherweise als Angst interpretiert hatte.
Unbehagen – was für eine gewaltige Untertreibung für den Schock, den sie gerade erlebt hatte! Und sie konnte ihm nicht einmal sagen, warum sie so reagiert hatte. Oder hätte sie einfach damit herausplatzen sollen?
Nein, ich habe keine Angst vor Ihnen, nur Angst davor, den Verstand zu verlieren! Erst verdreht mir zum ersten Mal in meinem Leben ein Mann den Kopf, dann finde ich heraus, dass er der Kronprinz meines Gastlandes ist, und als Krönung des Ganzen bin ich mit dem Kind seines Bruders schwanger. Oh, nebenbei bemerkt – Ihr Bruder, auf dessen Rückkehr Sie warten, ist tot!
Die Situation war so grotesk, dass sie die Tränen, die ihr seit Claires Tod vor drei Wochen ohnehin locker saßen, kaum mehr zurückhalten konnte. Faress hatte so liebevoll von seinem Bruder gesprochen. Wie konnte sie ihn in dem Glauben lassen, dass er eines Tages zurückkehren und den Thron übernehmen würde?
Andererseits konnte sie jetzt unmöglich ihr Geheimnis preisgeben. Die Sicherheit und die Zukunft des Babys standen an erster Stelle. Bisher hatte sie noch keine Gelegenheit gehabt, zu beurteilen, ob Faress und die Al Rusheeds diese auch gewährleisten würden.
Faress stand in seiner ganzen imponierenden Größe vor ihr. Das Feuer, das in seinen Augen glomm, drohte über die Barrieren hinwegzufegen, mit der sie ihre Gefühle mühsam im Zaum hielt.
„Sie bleiben also dabei?“, fragte er mit seinem exotischen Akzent. „Sie werden weder jetzt noch später vor Ehrfurcht auf die Knie fallen, weil ich der Kronprinz bin? Und Sie haben nicht die geringste Angst, dass ich meine Macht ausnützen könnte?“
„Nein“, erwiderte sie fest, wenn auch ein wenig heiser.
Er lächelte. Es war ein Lächeln, das schlichtweg verboten gehörte.
„Sehr schön. Dann brauchen Sie ja auch keine Angst davor zu haben, dass Ihnen meine Annäherungen gefallen könnten.“
„Annäherungen?“, fragte sie atemlos, aber da beugte er sich schon zu ihr und löste ihre Haarspange. Schwer fiel ihr die Lockenfülle auf die Brust und durch die Berührung, aber vor allem durch seine Nähe, fühlte sie ein heftiges Prickeln in ihren Brustspitzen. Beinahe hätte sie auch noch laut aufgestöhnt. Sie konnte kaum glauben, wie verräterisch ihr Körper auf Faress
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