Julia Aerzte zum Verlieben Band 60
saß an ihrem Tisch, sein Gesichtsausdruck so dunkel wie seine Augen. Er musste nichts weiter tun, um sie wissen zu lassen, dass er sie an ihrem Tisch zurückhaben wollte, weg von Trey. Aber nicht dieses Mal. Diesmal würde der Mann, mit dem sie ausging, zu ihr kommen und Anspruch auf sie erheben.
Entschlossen lächelte sie Trey an. „Warum nicht? Ich glaube, du schuldest mir einige.“
„Das stimmt wohl.“ Sein Blick strich über ihr Gesicht, und er schmunzelte träge. „Und ich habe vor, sie mit Zinsen zurückzuzahlen.“
Zum zweiten Mal an diesem Tag unterbrach Blake Trey Nix, als er sich an seine Frau heranmachte. „Ich übernehme.“
„Ich will nicht, dass du übernimmst“, protestierte Darby und klammerte sich an Nix’ Schultern.
„Was du nicht sagst. Du bist doch nur auf der Tanzfläche, damit ich abklatschen kann.“
Blake hatte sich im Hintergrund gehalten und sie schmoren lassen. Er sah zu, wie sie einen Drink nach dem anderen mit ihrer ersten Liebe trank, beobachtete, wie sie Blake trotzig anblitzte, ihn so herausforderte, zu ihr zu kommen, und dann mit Nix flirtete. Er hatte sich gezwungen, darauf zu warten, dass sie zur Besinnung kam, geduldig zu sein, aber als sie sich auf der Tanzfläche in die Arme eines anderen Mannes schmiegte, hatte Blake genug und mischte sich doch wieder in ihr Leben ein.
Darby runzelte die Stirn.
Blake sah sie genauso finster an und zog sie mit sich, um sie von Nix zu lösen.
„Darby?“, fragte Trey unsicher.
„Warte eine Minute, Trey.“ Sie wandte sich Blake zu. „Vielleicht solltest du dir auch eine Frau zum Tanzen suchen und mich in Ruhe lassen.“
„Keine Spielchen mehr, Darby. Wir wissen beide, mit wem du heute Abend hier bist und mit wem du wieder gehst. Mit mir.“ Er zog sie an sich und hielt sie so eng an sich gepresst, dass kein Zweifel blieb, wen er meinte.
„Bist du da so sicher?“ Ihre Augen flackerten ärgerlich, dann wurde ihr Blick weich, ein Lächeln spielte um ihre Lippen. „Hast du mich gerade angeknurrt?“
Er blickte in ihre glücklichen Augen – in deren blauen Tiefen er sich verlieren wollte. „Verklag mich doch deswegen.“
„Du bist Arzt – so was solltest du nie sagen“, warnte sie ihn lachend. Winkend verabschiedete sie sich von Nix, der noch immer dastand. Dann konzentrierte sie sich wieder auf Blake und legte ihm die Arme um den Hals. „Du solltest nie anbieten, was du nicht meinst. Irgendjemand könnte dich beim Wort nehmen.“
Er atmete ihren süßen Duft ein. Das frische, leicht blumige Aroma hatte ihn den ganzen Abend dazu gebracht, sich zu ihr zu beugen, hatte ihm Appetit gemacht. Jetzt war er geradezu ausgehungert.
„Du solltest dich nie so an einem Mann reiben, der dich küssen will, er könnte dich auch beim Wort nehmen.“
Sie hörte auf, sich gegen ihn zu bewegen. Ihr leicht verschleierter Blick sagte deutlich, dass sie nicht wusste, was sie getan hatte, aber dann lächelte sie. „Warum hast du so lange gebraucht, Blake? Ich dachte, du rettest mich nie.“
Warum er so lange gebraucht hatte? Sie retten? „Du hast mir doch gesagt, ich soll mich nicht in dein Leben einmischen“, erinnerte er sie, immer noch wütend über ihren unverfrorenen Flirt mit Nix.
„Das habe ich nicht so gemeint.“ Ernst sah er sie an. „Ich will dich immer in meinem Leben. Immer, Blake. Nur dich.“
Sein Magen schlug Purzelbäume. Nur ihn. Er bemerkte das Zittern ihrer Unterlippe, ihren fruchtigen Atem und musterte sie genauer. „Wie viel Alkohol hat dir dieser Idiot gegeben?“
„Alkohol?“ Sie blinzelte und schlang die Arme fester um seinen Hals, ihre Augen funkelten amüsiert, als sie mit seinen Nackenhaaren spielte. „Trey hat mir keinen Alkohol gegeben. Nur Punsch.“ Sie leckte über ihre Lippen. „Mmh, lecker. Der beste Punsch, den ich je getrunken habe.“
Er hätte vielleicht über ihre Arglosigkeit gelacht, wenn ihre rosa Zunge, die über ihre Lippen leckte, nicht seine volle Aufmerksamkeit verlangt hätte.
„Du bist betrunken, Darby. Ich sollte dich nach oben bringen.“
„Ich bin nicht betrunken.“ Sie fixierte seinen Mund. „Aber bring mich bitte nach oben.“ Ihre langen Wimpern streiften ihre Wangen. „Was willst du zuerst mit mir anstellen?“
Blake stolperte beinahe über seine Füße. Unzählige Dinge kämpften erbittert um den ersten Platz auf seiner „Was ich gerne mit Darby anstellen möchte“-Liste. Er wollte sie alle tun. Jede Fantasie ausleben. Mit ihr.
Er schluckte.
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