Julia Aerzte zum Verlieben Band 60
„Vielleicht ist es keine so gute Idee, in unser Zimmer zurückzugehen.“
Darby schmollte. „Warum nicht?“
Er wollte es mit einem Lachen abtun, als würde er nicht glauben, dass sie es ernst meinte. „Ich könnte die Gelegenheit ausnutzen.“
„Ist das nicht der Plan?“ Ihre Finger griffen fester in seine Haare. Sie ging auf die Zehenspitzen und sah ihm tief in die Augen. „Gehen wir. Nutz mich aus.“
Jetzt war sie wieder bestimmend.
Wusste sie nicht, wie sehr ihn das anmachte? Dass sie ihn mehr als jede andere Frau anturnte? Ihm fielen ihre Worte von vorhin ein. Sie hatten ihn tief getroffen, aber es wäre besser, wenn er sie befolgte. Ein kluger Mann würde sich aus ihrem Leben heraushalten.
„Du weißt nicht, was du tust.“
„Doch, das weiß ich.“ Sie zog an seiner Hand und wiegte sich langsam gegen ihn. „Ich möchte, dass du mich liebst. Jetzt .“
Sie sprach laut – laut genug, dass die Pärchen um sie herum sie hörten und kicherten.
„Ich schätze, wir wissen jetzt, dass Darby nicht als Jungfrau stirbt.“
Blake wollte ihnen versichern, dass seine Partnerin die letzte Frau war, die als Jungfrau sterben würde. Aber obwohl sie gelegentlich ausging, hatte sie jeden ihrer Freunde auf Abstand gehalten, sie nie wirklich nah an sich heran gelassen, hatte an jedem Mann Fehler gefunden, um die Kontrolle zu behalten.
Ihre Kontrolle hatte er immer bewundert. Jetzt fragte er sich, ob das ihr Sicherheitsmechanismus gewesen war, ein Weg, um Männer aus ihrem Leben herauszuhalten, wenn sie ihr zu nahe kommen wollten.
Vermutlich wusste er mehr von ihr und stand ihr näher als jeder Mann, mit dem sie jemals ausgegangen war, und dabei hatte er sie bis heute noch nicht einmal geküsst. War sie noch Jungfrau?
Das konnte er sich nicht vorstellen. Auf keinen Fall war die heißeste Frau, die er kannte, noch Jungfrau!
Trotzdem ließ ihn die Möglichkeit nicht los – egal, wie oft er sie als lächerlich abtun wollte.
„Bist du?“
Sie legte ihren Kopf auf seine Schulter und wiegte sich mit ihm im Rhythmus auf der Tanzfläche. „Bin ich was?“
„Jungfrau?“
Noch immer angeheitert lächelte sie ihn fröhlich an, ihre Augen leuchteten, ihre Lippen bettelten darum, geküsst zu werden. „Wenn ich eine wäre, würdest du mich dann erlösen?“
7. KAPITEL
Lieber Himmel! Hatte sie Blake wirklich gerade gebeten, mit ihr zu schlafen, um sie von ihrer Jungfräulichkeit zu befreien?
Darby kicherte, um zu überspielen, wie nervös sie war.
Und sie war sehr nervös. Zum ersten Mal hatte sie einen Mann gebeten, mit ihr zu schlafen. Und nicht irgendeinen Mann, sondern Blake Di Angelo – den Mann, auf den sie ihr ganzes Leben lang gewartet hatte.
Weil sie ihn liebte und immer geliebt hatte.
„Willst du das wirklich, Darby?“ Er streichelte ihre Wange und musterte sie so intensiv, dass sie sich fragte, was er sah. „Dass ich mit dir schlafe?“
Mehr als alles andere.
Sie nahm jedes Quäntchen Mut zusammen, das sie besaß, streckte sich und küsste zaghaft seinen Mund, um ihm zu zeigen, wie sehr sie ihn wollte.
Würde er sie wegschieben, ihr sagen, dass sie verrückt war?
Gierig vertiefte sie den Kuss. Er ließ sie das Tempo bestimmen, aber sein Körper war keineswegs immun gegen ihre Küsse.
Er schob sie in eine dunkle Ecke des Festsaales und hob ihr Kinn an. „Ich will dich, Darby. Sag mir, dass du mit mir schlafen willst, weil du mich begehrst, und nicht, weil du betrunken bist.“
Sie bekam kaum mit, dass die Musik stoppte, das Licht anging und Mandy in das Mikrofon sprach.
„Ich bin nicht betrunken.“ Sie lehnte sich leicht zurück, lächelte ihn sanft an und spielte mit seinen Haaren. Himmel, wie sehr sie ihn liebte. „Ich will dich. Bring mich in unser Zimmer und schlaf mit mir.“
Blakes dunkle Augen wurden schmal, sein Körper spannte sich an. War das ein Fehler gewesen? Er hatte gesagt, dass er sie auch begehrte. Da würde es ihn doch bestimmt nicht verschrecken, wenn sie ihm ehrlich sagte, was sie wollte? Nämlich ihn.
Oder war Blake wie Trey? Darby wurde unsicher. Was, wenn er sie nicht wirklich wollte? Wenn er erkannte, dass sie nie gut genug sein konnte? Wenn sie sich liebten, und sie ihn nicht befriedigte? Wenn er entschied, dass er ihre Intelligenz lieber mochte als ihren Körper? Sie wünschte sich, dass Blake alles an ihr gefiel.
Denn egal, was die Konsequenzen wären, heute Abend setzte sie ihr Herz aufs Spiel. Sie wollte die Chance nutzen, ihren Traum wahr zu
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