Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Aerzte zum Verlieben Band 60

Julia Aerzte zum Verlieben Band 60

Titel: Julia Aerzte zum Verlieben Band 60 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Clark , Janice Lynn , Amy Andrews
Vom Netzwerk:
Gläsern. Fast hätte er gerufen, sie sollte nur Besteck mitbringen, verkniff es sich aber. Um eine Frau zu werben bedeutete wahrscheinlich auch, nicht aus Pappschachteln, sondern von anständigen Tellern zu essen.
    Ein paar Minuten später betrat Evie das Wohnzimmer, trug ein Tablett und die Vase mit den Blumen herein. Ihr schwirrte der Kopf. Was hatte Finn jetzt wieder vor?
    Er hatte inzwischen das Jackett ausgezogen und stand nun auf, um ihr das Tablett abzunehmen. Sie stellte die Blumen oben auf ihren Fernsehschrank, griff nach der Fernbedienung und schaltete die Musik aus. Als sie sich umdrehte, hatte er Teller, Gläser und Besteck hingelegt, die roten Servietten – leuchtende Farbtupfer auf dem schneeweißen Porzellan.
    Finn schenkte Mineralwasser ein und reichte ihr lächelnd ein Glas. Sein Lächeln traf sie mitten ins Herz, und es fehlte nicht viel, und sie hätte dem sehnsüchtigen Gefühl nachgegeben, sich dicht an ihn zu schmiegen.
    Stattdessen setzte sie sich in die andere Ecke des Sofas, sehr darauf bedacht, mindestens eine Kissenbreite Platz zwischen ihnen zu lassen. Finn fragte sie, was sie haben wollte, füllte auf und gab ihr zuerst den Teller mit Besteck und dann die Serviette.
    Schweigend wartete sie, bis er sich aufgefüllt hatte. Finn lächelte sie wieder an und fing an zu essen.
    „Okay.“ Evie stellte ihren Teller auf dem Couchtisch ab. „Was ist los?“
    Finn schluckte seinen Bissen hinunter und spülte mit einem Schluck Wasser nach, weil ihm das scharf gewürzte Lammcurry auf der Zunge brannte. „Ava meint, ich soll um dich werben.“
    „Du warst bei Ava?“
    „Ja. Nein … nicht so, wie du denkst. Wir … unterhalten uns manchmal.“
    Evie fehlten die Worte. „Ich … verstehe …“
    Seine Miene verdüsterte sich. „Es gefällt dir nicht.“ Er schüttelte den Kopf. „Ich wusste, dass es eine blöde Idee ist.“
    „Nein, nein, ich bin nur …“ Ja, was? Von den Socken, geschockt, verblüfft? Weil Finn Kennedy nicht nur eine Psychologin um Rat gefragt, sondern diesen anscheinend auch noch beherzigt hatte! „Es ist … sehr nett … wirklich.“
    „Toll.“ Missmutig setzte Finn seinen Teller ab. „Tätschle mir doch den Kopf und sag, dass ich mich trollen soll.“
    Evie beobachtete, wie er sich durchs Haar fuhr. Vielleicht geschahen doch Zeichen und Wunder! Sie beugte sich vor. „Du musst nicht um mich werben, Finn.“
    „Verstehe.“ Er lächelte schief. „Wahrscheinlich bin ich eine Niete.“
    Evie lachte. „Nein, du machst es gut. Und mit ein bisschen Übung wirst du perfekt sein.“
    „Aber es ist nicht das, was du willst, oder?“
    Evie nickte. „Was hältst du von einem Deal? Ich heirate dich nach der Geburt des Kindes, wenn wir die nächsten Monate damit verbringen, uns richtig kennenzulernen.“
    Sein Herz fing an zu hämmern. Das hatte sie auch schon von ihm verlangt, als er ihr das Haus zeigte – mit einem gewaltigen Unterschied: Sie versprach, ihn zu heiraten. „Du hast deine Haltung geändert.“
    „Ich habe mit Lydia gesprochen. Sie findet, dass du es wert bist, etwas mehr Ausdauer aufzubringen.“
    „Lydia?“
    Evie fröstelte bei der tonlosen Frage. „Sie hat mir ein bisschen von dir und Isaac erzählt. Dass ihr bei Pflegefamilien aufgewachsen seid und was das Haus in der Lavender Bay für dich bedeutet. Ich soll dich nicht aufgeben, meinte sie. Ethan hat übrigens das Gleiche gesagt.“
    Fast hätte er losgebrüllt. Wie konnten sie es wagen, hinter seinem Rücken über ihn zu reden? Über zutiefst persönliche Dinge? „Lydia und Ethan sollten endlich lernen, ihre große Klappe zu halten!“
    „Sie sorgen sich um dich, Finn. Genau wie ich. Und ich komme dir auf halbem Weg entgegen, wie du es dir gewünscht hast – wenn du mir auch entgegenkommst. Ich möchte, dass wir uns kennenlernen. Richtig kennenlernen.“
    „Was versprichst du dir davon, Evie? Dass ich dich lieben kann, wenn ich mein Inneres nach außen gekehrt habe? Vielleicht endet es damit, dass ich dir den Schachzug übel nehme.“
    Es war erschreckend, wie überzeugt er davon zu sein schien. „Das Risiko gehe ich ein“, sagte sie. „Hier geht es nicht darum, dich dazu zu bringen, mich zu lieben.“
    „Nein?“ Gefühle ballten sich in ihm zusammen wie ein drohendes Gewitter. „Was passiert, wenn wir fertig sind und du all die scheußlichen Einzelheiten aus meinem Leben kennst? Und ich dich nicht lieben kann, weil ich keine Ahnung habe, wie man liebt, weil ich ohne Liebe

Weitere Kostenlose Bücher