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Julia Aerzte zum Verlieben Band 60

Julia Aerzte zum Verlieben Band 60

Titel: Julia Aerzte zum Verlieben Band 60 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Clark , Janice Lynn , Amy Andrews
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Evie erst einmal verarbeiten. „Hat er … hat er Sie geliebt?“
    „Nicht so, wie Sie meinen. Ich habe es mir gewünscht, habe mich nach seiner Liebe gesehnt. Aber Finn hat viel durchgemacht, viel Schreckliches gesehen. Er ist kein einfacher Mensch, er verliebt sich nicht so leicht.“
    „Wem sagen Sie das?“
    „Lieben Sie ihn?
    „Ja.“
    „Und trotzdem wollen Sie ihn nicht heiraten.“
    „Er liebt mich nicht.“ Evie sah nachdenklich in ihre leere Tasse. „Eine Ehe ohne Liebe will ich nicht.“
    „Gut für Sie!“ Lydia lachte glockenhell. „Falls es Sie irgendwie tröstet, ich glaube, dass er Sie liebt.“
    Evie hob den Kopf und blickte Lydia scharf an. Aber was sich so dahingesagt angehört hatte, schien ernst gemeint. „Ja, das denke ich auch“, sagte sie. „Doch er muss es zugeben … besonders vor sich selbst.“
    „Genau. Dafür, dass er ein hochintelligenter Mann ist, stellt er sich ganz schön begriffsstutzig an.“
    Evie lachte, und Lydia stimmte ein. Als das Lachen verebbte, beugte Lydia sich vor und nahm Evies Hand. „Geben Sie ihn nicht auf, Evie. Bitte nicht. Er braucht Sie.“
    Ethans Worte kamen ihr in den Sinn. Für Evie sprach es Bände, dass es Menschen gab, die Finn liebten und sich um ihn sorgten. „Ich brauche ihn auch“, sagte sie. „Aber ganz.“
    „Natürlich.“ Lydia ließ ihre Hand los und trank einen Schluck Kaffee. „Er hat mir das Haus gezeigt“, sagte sie dann.
    „Ja, ja, das Haus.“
    „Gefällt es Ihnen nicht?“
    „Es ist ein Traum“, murmelte Evie. „Doch darum geht es nicht. Ich will keine großzügigen Gesten von ihm.“
    „Sie müssen verstehen, was dieses Haus für Finn bedeutet“, antwortete Lydia mit einem traurigen Lächeln.
    „Ach, wirklich?“ Sie versuchte, nicht eifersüchtig zu klingen. „Glauben Sie mir, ich möchte es zu gern verstehen. Aber Finn redet nicht über sich. Niemals.“
    „Finn und Isaac sind in staatlicher Fürsorge aufgewachsen, Evie. Ihre Mutter hat sie verlassen, als Finn acht war und Isaac sechs. Es war … hart. Sie wurden von einem Heim zum anderen, von einer Pflegefamilie zur nächsten weitergereicht. Finn musste darum kämpfen, dass sie zusammenblieben. Sie können sich denken, dass das nicht einfach war. Die meisten Familien wollten nur ein Kind aus zerrütteten Verhältnissen nehmen, und das war fast immer Isaac, der ein sonnigeres Wesen hatte als sein großer Bruder. Finn hat schon früh und sehr oft Zurückweisung erfahren. Und doch hat er sich rührend um Isaac gekümmert, ihm Geschichten erzählt, dass ihr Daddy eines Tages kommen, mit ihnen einen Ausflug in den Lunapark und sie danach mit in sein Haus am Meer nehmen würde.“
    Evie schwieg lange. Finn hatte das Haus seiner Kindheitsträume gekauft, in der Hoffnung, seinem Sohn schenken zu können, was er nie gehabt hatte. Es rührte sie zu Tränen.
    Und doch war sie eifersüchtig. Warum erfuhr sie diese Geschichte von Lydia? Warum hatte er ihr nicht selbst davon erzählt, als er ihr das Haus zeigte? Dann wäre sie die ganze Woche nicht so verflucht wütend auf ihn gewesen!
    „Das hat er Ihnen erzählt?“, fragte sie matt.
    „Du lieber Himmel, nein! Ich weiß es von Isaac. Finn spricht nicht darüber.“
    Evie fühlte sich besser. Ein bisschen schämte sie sich dafür, weil es eine schreckliche, tragische Geschichte war. Aber dass er sie bisher keiner anderen Frau erzählt hatte, weckte Hoffnung in ihr. Die Hoffnung, dass Finn sich ihr anvertrauen würde.
    Mit der Zeit.
    Und Zeit hatten sie – bevor ihr Baby zur Welt kam.
    Sollte sie sie nicht weise nutzen, damit sie beide bekamen, was sie sich wünschten?

8. KAPITEL
    Am Montagmorgen saß Ava seit einer Minute in ihrem Büro, als die Tür aufschwang und Finn hereinstürmte.
    „Was wollen Frauen?“
    Ava sah von ihrer Post auf. „Dir auch einen guten Morgen, Finn.“
    Eine ungeduldige Handbewegung, und er hatte die Höflichkeiten abgehakt. „Ich habe ihr ein Haus gekauft – ein gottverdammtes großes Haus –, und sie will immer noch nicht!“
    „Und warum hast du ihr ein Haus gekauft? Weil du … sie liebst?“
    „Mit Liebe hat das nichts zu tun. Ich habe ihr ein Haus gekauft, damit unser Sohn ein Dach über dem Kopf hat.“
    „Aha … sie bekommt ein Haus von dir, aber du liebst sie nicht. Du meine Güte …“ Ava schnalzte mit der Zunge. „Sie ist wirklich undankbar.“
    Finn starrte sie finster an. „Du musst nicht sarkastisch werden.“
    Sie seufzte, als er vor ihrem Schreibtisch auf

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