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Julia Aerzte zum Verlieben Band 60

Julia Aerzte zum Verlieben Band 60

Titel: Julia Aerzte zum Verlieben Band 60 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Clark , Janice Lynn , Amy Andrews
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gegenüber. Finn vermied es, auf ihren Bauch zu sehen. Evie fixierte seinen Hemdkragen. Finn fluchte stumm. Der Abend war gut gewesen – und jetzt dieses unbehagliche Schweigen.
    „Möchtest du morgen Abend mit mir essen gehen?“, fragte er.
    Ihr Herz zitterte. Auf einmal fühlte sich Evie wie ein Teenager vor dem ersten Date. „Oh … ja, gern.“
    „Ich hole dich um sieben ab.“
    Die nächsten zwei Wochen verliefen ähnlich. Evie und Finn gingen aus oder verbrachten die Abende zu Hause und gewöhnten sich langsam daran, Zeit miteinander zu verbringen, ohne entweder erbittert zu streiten oder sich die Kleidung vom Leib zu reißen.
    Eines Abends fragte Evie ihn nach seiner Zeit als Militärarzt, und er zögerte so lange, dass sie schon glaubte, er würde nicht antworten. Aber dann redete er doch, und jeden Abend wagte sie sich ein Stückchen weiter vor.
    Finn musste Schreckliches gesehen und erlebt haben. Sie merkte es daran, dass er an manchen Stellen immer einsilbiger wurde. Doch nach und nach gab er mehr preis, erwähnte sogar ab und zu Isaac. Wenn es ihm dann bewusst wurde, verstummte er und wechselte das Thema.
    Zwei Schritte vor, einer zurück, dachte Evie und wusste, dass sie sich damit zufriedengeben musste. Sie hatten ja Zeit, und sie war fest entschlossen, ihn nicht zu bedrängen.
    Evie war in der achtundzwanzigsten Woche, als Finn anrief, weil er im Krankenhaus aufgehalten wurde. Sie hatten einen Tisch reserviert, aber das würde er nicht rechtzeitig schaffen. „Was hältst du davon, wenn ich unterwegs etwas zu essen hole, und wir machen uns einen gemütlichen Fernsehabend?“
    Wie ein altes Ehepaar, dachte sie. Doch da sie nach einem anstrengenden Dienst ziemlich kaputt war, war sie sofort einverstanden.
    „So schnell komme ich hier aber nicht weg“, warnte er noch.
    „Komm, wann du kannst, ich freue mich“, sagte sie.
    Erleichtert schälte sie sich aus ihrer Schwangerschaftsjeans und zog auch den BH aus, der ihr mehr und mehr wie eine Zwangsjacke vorkam. Es war eine Wohltat, einen weiten Pyjama anzuziehen. Das Oberteil neigte dazu, ihr von der Schulter zu rutschen, und die Hose war herrlich leicht und bequem.
    Das war einer der Vorteile bei ihrer unkonventionellen Beziehung. Sie brauchte sich nicht aufzutakeln. Der Mann hatte schon alles gesehen, sie konnte in sackförmigen Schlafanzügen herumlaufen, und heiraten würde er sie so oder so.
    Abgesehen davon glaubte sie nicht, dass er sie in ihrem Zustand besonders reizvoll fand. Finn vermied es tunlichst, ihren Bauch anzusehen, ihn zu berühren, geschweige denn, ihm überhaupt zu nahe zu kommen.
    Natürlich wusste sie, dass das auch mit seiner Vergangenheit und den Narben auf seiner Seele zu tun hatte, aber sie machte sich nichts vor – sie hatte kräftig zugenommen, ihre Brüste waren doppelt so groß geworden, und ihr Bauch stand mächtig vor!
    Nicht gerade sexy …
    Seufzend machte sie es sich vor dem Fernseher bequem, legte die Beine auf den Couchtisch und wartete.
    Kurz nach neun klopfte es an ihrer Tür. Evie war schon fast auf dem Sofa eingenickt, aber als sie Finn öffnete, knurrte ihr der Magen.
    Doch der Hunger war vergessen, und ein anderer wurde wach, als Finn vor ihr stand. Niemand trug seinen Anzug so nachlässig wie er. Der oberste Hemdknopf stand offen, die Krawatte hing schief, aber bei Finn sah das so sexy aus, dass Evie ihn am liebsten gepackt und in ihr Schlafzimmer gezerrt hätte.
    Sie beherrschte sich, holte Teller für die Pizza, die er mitgebracht hatte, und stellte ihm ein Glas für sein Bier hin. Während sie aßen, erzählte er ihr von dem Notfall, und danach sahen sie sich eine alte Fernsehshow an.
    Finn schüttelte den Kopf, als Evie über eine alberne Szene lachte. „Ich fasse es nicht, dass wir uns so etwas ansehen.“
    „He, ich liebe diese Show! Unsere Nanny hat Lexi und mir erlaubt, sie einzuschalten, wenn wir unsere Hausaufgaben gemacht hatten.“
    „Und Bella nicht?“
    „Doch, aber ohne Regeln. Wegen ihrer Fibrose hat niemand irgendetwas von ihr verlangt.“
    „Arme Bella“, meinte er nachdenklich. „Wie war das für sie?“
    Ihr lag schon eine lockere Bemerkung auf der Zunge, als ihr plötzlich bewusst wurde, dass Finn sie nach etwas aus ihrem Leben fragte. Nachdem sie zwei Wochen lang sanft wie mit einer Feder gegen seine Widerstände angegangen war, schien er aufrichtig an ihrer Kindheit interessiert zu sein.
    Sie lächelte ihn an. „Bella hat es ausgenutzt, wo sie nur konnte!“
    Eine Stunde

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