Julia Aerzte zum Verlieben Band 60
nicht mehr. Habt ihr Ideen?“ Sie hatte Mühe, den Blick von ihrer Tochter abzuwenden.
Honey lachte. „Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen: Nimm etwas Einfaches.“
„Ich finde, du hast einen wunderschönen Namen, Honeysuckle“, sagte Edward leise. „Er passt zu dir.“
Der zärtliche Ausdruck in seinen Augen raubte ihr beinahe den Atem. In diesem Moment gab es nichts auf der Welt außer ihnen beiden. Immer wieder gelang es ihm, ihr das Gefühl zu geben, sie sei die einzige Frau auf der Welt. Ihre Herzen schienen in diesen Minuten in völligem Gleichklang zu schlagen.
„Könnt ihr zwei vielleicht kurz aufhören, euch tief in die Augen zu schauen, und mir helfen, einen Namen für dieses reizende kleine Mädchen zu finden?“
Lorelais Worte brachten Edward zurück auf den Boden der Tatsachen. Er räusperte sich verlegen.
Honey kniete sich neben ihre Freundin. „So, dann wollen wir dich doch mal genau anschauen.“ Sie strich mit einem Finger über die Wange des Babys. „Oh, sie ist wirklich goldig. Toll gemacht, Lorelai.“
„Ja, das ist sie wirklich. Mein kleines Mädchen.“ Lorelais Stimme war wieder tränenerstickt, aber diesmal waren es Tränen des Glücks. „Wie heißt deine Mutter, Honey?“
„Star. Zumindest möchte sie so genannt werden.“
Edward grinste. „Wirklich?“
„Oh ja. Aber was ist mit dem Namen deiner Mutter, Eddie?“, sagte Honey. „Den finde ich schön.“
„Hannah“, sagten Edward und Lorelai wie aus einem Mund.
„Ich habe deine Mutter so gern gehabt, Edward. Sie war immer für mich da.“ Lorelai schaute ihr kleines Mädchen an. „Hannah“, flüsterte sie.
„Der Name bedeutet übersetzt Gnade und Anmut“, sagte Honey.
„Wirklich? Woher weißt du das? Bist du ein wandelndes Namenslexikon?“, fragte Edward amüsiert.
„Ich fand Namen immer schon interessant. Edward zum Beispiel bedeutet Hüter und Beschützer. Das bist du doch, du hast deine Familie immer behütet und beschützt.“ Sie lächelte ihn an. „Dein Name passt zu dir.“
„Das gefällt mir. Ich werde sie Hannah nennen.“ Lorelai küsste das Baby, das sich an seine Mutter schmiegte.“
„Ein perfekter Name“, sagte Honey.
„Für ein perfektes kleines Mädchen“, ergänzte Edward, und für einen Moment verharrten sie alle in andächtigem Schweigen. Dann hob Lorelai den Kopf und fragte misstrauisch: „Sag mal, Honey, hast du ihn wirklich eben Eddie genannt?“
Honey grinste. „Gut zu sehen, dass deine Beobachtungsgabe zurückkehrt. Wenn du wieder mitbekommst, was um dich herum passiert, sorgen wir hier am besten mal für Ordnung. Dann könnt ihr zwei es euch etwas bequemer machen.“
Als Lorelai schließlich mit ihrem Baby im Arm auf dem Sofa lag, fragte sie: „Sollte sie nicht etwas trinken? Ich dachte, Babys haben Hunger, wenn sie geboren werden.“
„Manche schon, andere nicht“, sagte Honey. „Glaub nicht alles, was in den Büchern steht. Jedes Baby ist besonders. Hannah wird sich schon melden, wenn sie Hunger hat.“
„Gibt es eigentlich auch etwas, womit du dich nicht auskennst?“ Edward griff zum Telefon, um die Klinik in Tumut anzurufen und sie über die problemlose Geburt von Hannah zu informieren.
„Hm, ich glaube nicht“, sagte sie scherzhaft. „Aber ich habe wirklich schon viele Hausgeburten miterlebt. Es gibt hier gar keinen Stress, Lorelai. Nimm dir Zeit, wir können Hannah baden, oder du kannst duschen. Wenn du hungrig wirst, mache ich dir etwas zu essen. Es ist alles völlig entspannt.“
Lorelai atmete tief ein und aus und streckte sich aus. „Alles völlig entspannt“, wiederholte sie. „Was mich aber wirklich interessiert …“ Sie schaute zu Edward hinüber, der telefonierte, und dann wieder zu Honey. „Was läuft da zwischen euch beiden?“
„Ich weiß es nicht, Lorelai.“ Honey blickte ebenfalls über die Schulter zu Edward und seufzte leise auf.
„Aber du hast ihn vorhin umarmt.“
Honey lächelte unwillkürlich bei der Erinnerung. „Wir haben gerade das Wunder der Geburt miterlebt, da fühlte es sich ganz natürlich an.“
„Ich glaube, dass etwas mehr dahintersteckt.“ Lorelai ließ nicht locker. „Du nennst ihn Eddie. Niemand außer Hannah hat ihn je so genannt.“
„Das wusste ich ja nicht. Außerdem hat er es mir nicht verboten.“
„Eben. Genau das meine ich ja“, sagte Lorelei.
„Der Name passt zu ihm.“ Honey dachte daran, wie Edward oben auf dem Berg ausgesehen hatte, als er mit ausgebreiteten Armen gegen den
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