Julia Aerzte zum Verlieben Band 60
Wind geschrien hatte. Er war ein toller Mann, zuverlässig, aufrichtig – und wahnsinnig sexy.
„Ich habe auch gehört, dass ihr zwei gemeinsam in Charlotte’s Pass wart“, fuhr Lorelai fort.
„Wirklich? Woher?“, fragte Honey überrascht.
Ihre Freundin schüttelte den Kopf. „Honey, das ist ein kleiner Ort. Hier bleibt nichts lange geheim. Ich habe keine Ahnung, wie du ihn dazu gebracht hast, aber ich bin froh, dass du es geschafft hast. Und seine Brüder ebenso. Du musst ihm viel bedeuten.“
Wieder schaute Honey zu Edward hinüber, und dieses Mal fing er ihren Blick auf. Kurz lächelten sie einander an, dann konzentrierte er sich wieder auf sein Telefonat.
Als Hannah begann, sich zu bewegen und leise zu jammern, sagte Honey: „Ich glaube, wir baden sie jetzt einmal.“ Sanft strich sie dem Baby über die Wange. „Geboren zu werden ist ganz schön anstrengend, oder?“
Die beiden Frauen bereiteten das Bad vor, und als Lorelai ihre Tochter sehr vorsichtig und sanft badete, kam Edward dazu.
„Das scheint ihr zu gefallen“, bemerkte er mit einem Blick auf das Baby, das mit geschlossenen Augen im warmen Wasser lag. Er hatte sehr wohl registriert, wie Honey den Ablauf der Geburt und die anschließenden Stunden unauffällig, aber sehr aufmerksam gelenkt hatte. Sie hatte dafür gesorgt, dass Lorelai die schreckliche Entdeckung des frühen Abends zur Seite schieben und sich ganz auf ihr Baby konzentrieren konnte.
Honey war die ganze Zeit ruhig und gelassen geblieben, das hatte seine Hochachtung vor ihren Fähigkeiten noch mehr steigen lassen. Er durfte sich glücklich schätzen, sie an seiner Seite zu haben.
Für einen Moment schwelgte er in der Erinnerung an ihre gemeinsamen Stunden auf dem Berg. Er hatte sie in den Armen gehalten, während der Regen auf sie einprasselte. Und sie dann später im Restaurant zärtlich geküsst. In der Kapelle hatte ihre Nähe ihm Kraft gegeben. Nur mit ihrer Hilfe hatte er sich endlich öffnen und um seine Eltern trauern können.
„Hier, Onkel Edward.“ Honeys Stimme unterbrach seine Gedanken. Sie hielt ihm ein Handtuch entgegen. „Du darfst deine Nichte jetzt nach dem Bad in Empfang nehmen.“
Er griff nach dem Handtuch und berührte dabei Honeys Finger. Ein sinnliches Kribbeln fuhr durch seinen Körper, und schnell hielt er ihre Hand fest.
„Deine Augen sind wirklich blaugrün“, sagte er leise. „Wie das Meer an einem stürmischen Tag. Und wunderschön.“
„Oh Eddie, du hast wirklich eine besondere Gabe, die süßesten Dinge zu ganz merkwürdigen Zeitpunkten zu sagen.“ Honey trat zur Seite, damit Lorelai die kleine Hannah hochheben und Edward in die Arme legen konnte. Zärtlich bedeckte er die neueste Bewohnerin von Oodnaminaby mit dem Handtuch und küsste sie auf die Stirn.
„Ich suche etwas zum Anziehen für sie.“ Lorelai verließ das Bad, und Honey blieb mit Edward zurück.
„Du machst das sehr gut“, sagte sie. Der Anblick von Edward mit dem Säugling im Arm ließ ihr Herz schneller schlagen.
„Kein Wunder“, sagte Edward. „Ich habe ja auch viel Übung. Als Hamilton geboren wurde, war ich schon fünfzehn. Ich habe mich schon damals viel um ihn gekümmert.“
Honey trat näher und streichelte Hannahs Gesicht. „Ich weiß schon, dass du keine Kinder willst, aber du wärst ein toller Vater.“
„Mag sein, aber eine Familie zu gründen kommt für mich im Moment wirklich nicht infrage.“
Honey nickte nur. Sie wollte sich nicht anmerken lassen, dass Edwards Worte sie verunsichert hatten. Es war, als würde er ihr auf diese Weise deutlich machen, dass ihre Beziehung keine Zukunft hatte.
In weniger als zwölf Monaten würde sie vermutlich ihre Sachen packen, um von Oodnaminaby fortzugehen, wohin auch immer.
Schnell schob Honey diesen Gedanken zur Seite. Sie wollte Oodnaminaby nicht verlassen, das wusste sie inzwischen genau. Aber konnte sie hier leben, in Edwards Nähe, wenn ihre Gefühle für ihn mit jedem Tag stärker wurden?
9. KAPITEL
Zwei Tage nach Hannahs Geburt hatte Honey es sich gerade mit ihrem Abendessen, einem Teller Suppe, am Küchentisch gemütlich gemacht, als es an der Tür klopfte. Sie stand auf, um zu öffnen.
Auf der Schwelle stand Hamilton, der noch seine Sportkleidung trug und offensichtlich gerade vom Training kam.
„Hi“, sagte er.
„Hi. Alles in Ordnung?“, fragte Honey.
„Ähm, nein. Eigentlich nicht.“ Hamilton schaute an ihr vorbei in die Küche. „Hast du schon gegessen?“
„Gerade
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