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Julia Aerzte zum Verlieben Band 61

Julia Aerzte zum Verlieben Band 61

Titel: Julia Aerzte zum Verlieben Band 61 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Roberts , Meredith Webber , Amy Andrews
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Bettchen gelegen und dem bunten Farbenspiel des Mobiles zugeschaut.
    George noch fester an sich gepresst, sah Julian seinen Vater an. „Kannst du es mir übers Bett hängen, so wie in London?“
    Alessandro nickte. „Natürlich.“
    Sie verbrachten ein paar Stunden damit, Julians Zimmer zu gestalten, sodass Vater und Sohn zum ersten Mal wirklich miteinander kommunizierten. Zum Schluss war das Zimmer kaum wiederzuerkennen. Jetzt wirkte es tatsächlich wie ein Kinderzimmer und nicht wie das eines Roboters.
    Nat holte den letzten Gegenstand aus dem Karton. Es war eine Dose mit Fischfutter. Mit fragender Miene hielt sie die Dose hoch, und Julian streckte die Hand danach aus.
    Er wandte sich an seinen Vater. „Das ist das Futter von Gilbert und Sullivan.“
    Alessandro hatte ihm die beiden Fische zum dritten Geburtstag gekauft. Damals hatte Julian ihn für den tollsten Vater der Welt gehalten. Camilla dagegen war nicht sonderlich erfreut gewesen.
    „Du hattest Fische?“, fragte Nat.
    Julian nickte. „Daddy hat sie mir zum Geburtstag geschenkt. Aber dann sind sie krank geworden und gestorben.“
    Armes Kind. Seine Mutter war gestorben, seine Fische waren gestorben, und er hatte seinen Kater zurücklassen müssen. Nat rechnete mit Tränen, doch Julian schien recht sachlich damit umzugehen. Sie sah Alessandro an, den das alles offenbar mehr berührte.
    „Ich könnte dir neue kaufen“, bot er vorsichtig an.
    Julians Gesicht hellte sich auf. „Echt?“
    „Ja, echt.“
    Nat spürte, wie sich ihr die Kehle zuschnürte. In nur wenigen Stunden hatten Vater und Sohn eine zarte Verbindung zueinander aufgebaut. Es lag zwar noch ein langer Weg vor ihnen, aber es war ein Anfang.
    Lächelnd blickte Alessandro sie an, und Nat erwiderte sein Lächeln.
    Zwei Tage später arbeitete Nat in der Notaufnahme, als ihre Freundin Paige hereinkam, ihre teilnahmslose Tochter McKenzie auf dem Arm. Die Dreijährige war blass, und ihre Arme und Beine hatten rote Flecken.
    In den vergangenen Jahren hatte Paige viel durchgemacht. McKenzie war als Frühchen geboren. Sie und ihre Zwillingsschwester Daisy waren sehr schwach gewesen, und während McKenzie überlebt hatte, war Daisy mit vier Monaten gestorben. Es war eine harte Zeit. Denn kurz danach wurde Paige von ihrem Mann verlassen, und McKenzie hatte chronische gesundheitliche Probleme. Paige sah erschöpft und verhärmt aus, und tiefe Linien hatten sich in ihre Stirn gegraben. Sie hatte kaum noch Ähnlichkeit mit der lebenslustigen jungen Frau, die Nat in Perth kennengelernt hatte.
    Sie fragte sich, wie Paige es schaffte, durchzuhalten. Sie musste nicht nur für ihre behinderte kleine Tochter sorgen, sondern auch noch Teilzeit arbeiten, weil Arnie, ihr nichtsnutziger Exmann, sich weigerte, mehr zu zahlen als das absolute Minimum.
    „Paige, was ist los?“, fragte Nat.
    „Ich glaube, McKenzie hat schon wieder einen Infekt. Und dabei sollte sie nächste Woche endlich operiert werden, nachdem wir den Termin dreimal verschieben mussten“, antwortete sie erstickt. „Nicht noch einmal. Bitte nicht.“
    Beruhigend drückte Nat ihr die Schulter. „Hey, eins nach dem andern. Warten wir ab, was der Arzt sagt. Und jetzt werde ich erst mal schauen, ob sie Fieber hat.“ Sie steckte dem teilnahmslosen kleinen Mädchen ein Digitalthermometer unter den Arm.
    Mit einem etwas zittrigen Lächeln meinte Paige: „Natürlich. Ich weiß nur nicht, ob ich das noch länger schaffe. Gott sei Dank habe ich meine Eltern. Sonst wäre ich schon vor Jahren verrückt geworden.“
    Nat lachte. „Du machst das toll. Wirklich super.“
    Das Thermometer piepte und zeigte erschreckend hohes Fieber an. Danach horchte Nat die Kleine mit dem Stethoskop ab. Es klang nach einem Durcheinander von Rasseln, Pfeifen und Knistern. Außerdem war die Sauerstoffsättigung viel zu niedrig.
    „Komm mit. Ich hole Alessandro, damit er sich McKenzie ansieht“, sagte sie schließlich.
    Paige stand auf. „Ich habe gehört, dass er hervorragend sein soll.“
    Nat nickte, wich dabei jedoch dem Blick ihrer Freundin aus. „Der Beste.“
    Sie führte Paige in eine Kabine und legte McKenzie einen Sauerstoffschlauch in die Nase. Die Kleine, an Plastikschläuche gewöhnt, protestierte nicht einmal. Mitfühlend lächelte Nat ihrer Freundin zu. „Bin gleich wieder da.“
    Sie fand ihn in einer Kabine bei einem anderen Patienten. Sobald er dort fertig war, bat sie ihn, mitzukommen.
    Unterwegs gab sie ihm die notwendigen Informationen, wobei sie

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