Julia Aerzte zum Verlieben Band 61
zeigst du mir dein Lieblingsspielzeug für die Badewanne? Was ist es? Eine Ente?“
„Nein.“ Max rappelte sich hoch und lief auf seinen kurzen Beinchen zu ihr. „Mein Boot!“
Josh sah Brenna an. „Soll Daddy mitkommen und beim Baden helfen?“
„Ja! Daddy und Meggy!“ Ein leuchtendes Lächeln glitt über ihr Gesicht.
Max nieste laut, und seine Großmutter seufzte besorgt. „Ich hoffe, du bekommst nicht Colins Erkältung. Warte, ich hole dir ein Taschentuch.“
Es klingelte, und Claire seufzte wieder, theatralisch diesmal. Megan lächelte beruhigend. „Lass mich das machen, geh ruhig an die Tür.“
Sie hob Max auf den Arm und wandte sich zur Treppe. Josh folgte ihr mit Brenna. Er hörte, wie seine Mutter Rita begrüßte, während seine Tochter ihm etwas ins Ohr plapperte, das absolut keinen Sinn ergab. Von irgendwoher kamen die Klänge eines Weihnachtsliedes.
Das war sein Zuhause. Familie. Und Megan mittendrin.
Josh erschien es wie ein Vorgeschmack auf die Zukunft, eine wundervolle Zukunft …
Megan sah auf, als er das Badezimmer betrat. Ihre Blicke trafen sich, und er las eine Wärme in ihren Augen, die ihn berührte.
Weil Megan genau verstand, was in ihm vorging.
Bald saßen zwei vergnügte Kleinkinder im duftenden Schaumbad, ließen sich kichernd von Megan einseifen und planschten munter mit Wasser. Dabei bekamen auch die Erwachsenen etwas ab. Megans Haare ringelten sich zu feuchten Locken, und Josh fiel eine nasse Strähne in die Stirn.
Er schob sie zurück. „Ich muss vor der Eröffnung unbedingt zum Friseur“, murmelte er. „Fragt sich nur, wann.“ Josh rieb sich das stoppelige Kinn. „Und rasieren sollte ich mich auch öfter.“
„Du siehst toll aus.“ Megan warf ihm einen Blick zu, der sein Verlangen entfachte wie ein Windstoß, der in schwelende Glut fuhr. „Wenn du im Fernsehen bist, werden sich sämtliche Zuschauerinnen nach dir verzehren.“
„Verzehren?“ Josh erwiderte ihr Lächeln und berührte ihre Schulter mit seiner.
Ihre Blicke verfingen sich, sandten eindeutige Botschaften von Lust und Leidenschaft. Josh wurde noch wärmer.
Max brach den magischen Moment, indem er zweimal kräftig nieste.
„Zeit, dass du aus dem Wasser kommst, Kapitän.“ Josh schnappte sich das Plastikboot, bevor Max es erneut in einer Wasserfontäne durch die Wanne sausen lassen konnte. „Kleine Jungen müssen schnellstens ins Bett, wenn eine Erkältung im Anmarsch ist.“
„Sehr weise.“ Megan hielt schon ein großes flauschiges Badetuch bereit.
Brenna wollte auch aus der Wanne, und Josh trocknete sie ab.
„Hat Mum dir erzählt, dass Tasha angerufen hat?“, fragte er.
„Nein.“ Sie biss sich auf die Lippe. „Ich habe ein ganz schlechtes Gewissen, weil ich mich kaum bei ihr gemeldet habe, seit ich wieder hier bin.“
„Ihr werdet genug Zeit füreinander haben, sie kommt zur Einweihung des neuen Bereichs.“
„Wie schön!“ Megan half Max in die Schlafanzughose.
„Alessandro kann nicht mitkommen, aber er stellt ihr den Privatjet zur Verfügung. Nicht schlecht, was?“ Josh lächelte. „Tasha hat gesagt, dass sie nur deinetwegen kommt. Die Eröffnung sei eine erfreuliche Nebensache.“
„Das stimmt nicht. Sie wollte dich nur auf den Arm nehmen.“
„Ich weiß, aber sie klang wirklich begeistert, als sie hörte, dass du noch hier bist. Und ich glaube, sie ahnt, dass wir …“
„Hast du etwas gesagt?“
„Nicht direkt.“ Josh knöpfte Brennas Schlafanzugjacke zu. „Sie meinte, ich würde mich so glücklich anhören, und wollte wissen, warum. Als ich sagte, dass ich mich eben freue – wegen der Veränderungen in der Notaufnahme und darüber, dass Mum sich so für das Afrikaprojekt begeistert –, ich glaube, da hat sie mir nicht ganz geglaubt.“
Megan lachte leise. „Sie wird es früh genug erfahren“, sagte sie. „Und die anderen auch.“
„Ich kann es kaum erwarten.“
Und wieder einmal schien die Zeit stillzustehen. Megan verlor sich fast in seinem Blick, in dem Verlangen, das darin schwelte, und den sinnlichen Versprechen, die Josh ihr stumm gab.
Erst als Max wieder nieste, tauchten sie aus ihrer Versunkenheit auf.
Josh fing sich als Erster. „Ab ins Bett, Kinder“, sagte er munter. „Jetzt gibt es eine Gutenachtgeschichte.“
Zwei Tage später waren die Spenden im Flugzeug und auf dem Weg nach Afrika.
Megan beobachtete, wie die Maschine abhob.
Sie war allein zum Flughafen gefahren. Claire hätte sie gern begleitet, aber Max war schlimm
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