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JULIA ARZTROMAN Band 26

JULIA ARZTROMAN Band 26

Titel: JULIA ARZTROMAN Band 26 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOSIE METCALFE CAROLINE ANDERSON SARAH MORGAN
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er über jede Minute ihres Tages genau Bescheid wissen wollte. Trotzdem fühlte sie sich ausgeschlossen, und das gefiel ihr gar nicht. Sie hätte gern das Recht gehabt, genauer nachzufragen.
    Dumm, eigentlich. Sie kannten sich doch gar nicht richtig. Nur weil sie immer wieder miteinander im Bett landeten, hatten sie noch lange keine feste Beziehung.
    „Bleib heute Nacht bei mir“, sagte er da.
    Voller Sehnsucht hätte sie am liebsten Ja gesagt. In seinen Armen zu liegen, dicht an ihn gekuschelt, das war wundervoll gewesen. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie zuletzt so gut geschlafen hatte wie in der vergangenen Nacht. Aber wenn sie es zur Gewohnheit werden ließ, bevor sie ihrem Vater …
    „Ich kann nicht“, antwortete sie.
    Ben seufzte und lächelte bedauernd. „Ich wusste, dass du das sagen würdest.“
    „Es ist nur so …“
    „Schwierig? Natürlich ist es das. Lucy, ich komme wirklich gern mit, wenn du es ihm erzählen willst.“
    „Nein!“, wehrte sie ab und setzte sich so hastig auf, dass sie beinahe ihren Kaffee verschüttete. „Nein“, wiederholte sie ruhiger. „Ich muss erst den richtigen Moment finden.“
    „Lucy, ich liebe dich. Das war heute Morgen nicht nur so dahingesagt.“
    Wie in Zeitlupe stellte sie ihre Tasse ab und wandte sich ihm zu. „Wirklich? Du kennst mich doch gar nicht.“
    „Blödsinn. Du hast dich nicht verändert. Wir haben sechs Monate zusammen in der Notaufnahme gearbeitet, da lernt man sich gründlich kennen.“
    „Und du hattest eine Freundin.“
    „Nicht lange. Ich habe Schluss gemacht, als mir klar wurde, dass sie nicht die Richtige war. Weil ich eine Frau getroffen hatte, mit der ich den Rest meines Lebens zusammen sein wollte.“ Zärtlich blickte er ihr in die Augen. „Dich. Aber ich wollte nichts überstürzen, uns Zeit geben. Dann war dein Praktikum beendet, und kurz danach …“
    Ben schwieg und sah zur Seite.
    „Starb meine Mutter“, ergänzte sie traurig. „Und schlagartig wurde alles anders.“
    Er nickte, und eine Zeit lang sagte keiner etwas.
    „Und wenn ich auch anders geworden bin, Ben?“, setzte sie behutsam an. „Was ist, wenn du mehr von mir erwartest, als ich dir geben kann?“ Lucy schluckte und stellte sich mutig ihren Ängsten. „Oder wenn du meine Erwartungen nicht erfüllst?“
    Eine feine Falte erschien zwischen seinen Brauen. Forschend musterte er ihr Gesicht. „Wir lassen es langsam angehen“, schlug er vor. „Wir nehmen uns Zeit, um uns besser kennenzulernen. Aber dafür müssen wir öfter zusammen sein.“
    Sie nickte. Er hatte ja recht. Heiraten, das war für immer und nicht mal eben zu Weihnachten. Lucy wusste wirklich nicht, ob sie sich gut genug kannten, um solch einen großen Schritt zu wagen. Aber wenn, dann würde sie lieber heiraten, bevor das Baby da war. In dem Punkt war sie altmodisch. „Wie wäre es an diesem Wochenende? Ich habe von Freitagmittag bis Montagmorgen frei.“
    „Großartig. Was hältst du davon, wenn ich für Freitagabend einen Tisch bestelle, vielleicht in Padstow? Hinterher fahren wir zu mir und machen es uns die nächsten beiden Tage gemütlich. Spazieren gehen, reden, Musik hören, Buttertoast essen, heiße Schokolade trinken …“
    Das klang verlockend. So verlockend, dass sie am liebsten gleich hiergeblieben wäre. „Oh ja, gern“, sagte sie und lächelte Ben an. „Aber jetzt muss ich nach Hause, sonst schlafe ich auf dem Rückweg am Steuer ein.“
    Oder sie erlag dem verführerischen Charme seiner blauen Augen und blieb doch noch über Nacht …
    Ben hatte nicht vor, sich auf der Auktion blicken zu lassen.
    Natürlich wusste er nicht sicher, ob Nick Roberts auch dort sein würde, aber er wollte kein Risiko eingehen. Seine Gedanken schweiften zu Lucy. Er hatte ihre Zurückhaltung gespürt. Bisher hatte sie ihm noch kein einziges Mal gesagt, dass sie ihn liebte.
    Hoffentlich konnte er sie mit dem Haus überzeugen, dass er es ernst meinte. Vorausgesetzt, er bekam den Zuschlag. Was, wenn der Preis in unerreichbare Höhen stieg?
    Ben bereute es längst, dass er sich freigenommen hatte. Im Krankenhaus wäre er abgelenkt gewesen. Aber nach Hause fahren mochte er auch nicht. Dort hätte er es erst recht nicht ausgehalten, untätig herumzusitzen und darauf zu warten, dass sein Anwalt anrief.
    Kurz entschlossen machte er sich auf den Weg nach Tregorran House, fuhr jedoch nicht bis zum Haus. Eigentlich war er nicht abergläubisch, aber jetzt hatte er das Gefühl, er könnte das Schicksal

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