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JULIA ARZTROMAN Band 26

JULIA ARZTROMAN Band 26

Titel: JULIA ARZTROMAN Band 26 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOSIE METCALFE CAROLINE ANDERSON SARAH MORGAN
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eins.
    Nachdem sie sich die Nase geputzt hatte, sah sie wieder zu ihm hoch. „Das ist ja so unglaublich … Du hast bestimmt ein Vermögen bezahlt!“
    „Nur ein kleines Vermögen.“ Sein Lächeln wirkte unsicher. „Ich wollte schon immer etwas Altes, etwas mit Charakter. Und dann hast du mir von Tregorran House erzählt, und ich dachte … Ach, ich weiß nicht, was ich gedacht habe, aber ich wollte die Chance nutzen. Ich wollte dir das Haus deiner Träume schenken, ein Heim, wo du dich sicher und geborgen fühlst.“
    „Du hast es wirklich für mich gekauft?“
    Seine Mundwinkel zuckten. „Na ja, ich hatte schon gehofft, dass du es mit mir teilen wirst, aber … ja, ich habe es für dich gekauft. Für dich und das Baby.“ Plötzlich sah er besorgt aus. „Aber es liegt ziemlich einsam. Außer dem Farmhaus dort drüben ist nirgends ein anderes Haus zu sehen, und bis zum Dorf ist es fast eine Meile. Wenn du es nur aus Nostalgie …“
    „Nein!“, unterbrach sie ihn aufgeregt. „Nein, Ben, wirklich nicht. Ich liebe dieses Haus. Es war schon immer mein Traumhaus. Ich kann nur nicht glauben, dass …“ Sie sprach nicht weiter, weil sie nicht wusste, was sie sagen sollte. Sie war einfach überwältigt.
    „Schade, dass wir nicht hineinkönnen. Es wird noch einige Zeit dauern, bis ich die Schlüssel bekomme.“
    Lucy zog die Hand aus der Manteltasche und klimperte mit ihrem Schlüsselbund. „Das sind die von Dad. Ich habe ihm gesagt, ich möchte mich ein letztes Mal drinnen umsehen.“ Sie hielt sie ihm hin. „Na los, schließ auf.“
    Es war, als hätte sich die Sonne auf einmal hinter Wolken verkrochen, als der Name ihres Vaters fiel. Ben schüttelte den Kopf. „Noch gehört es mir nicht.“
    „Gut, dann tue ich es.“ Sein trauriges Lächeln zerriss ihr fast das Herz, und plötzlich wollte sie ihm alles zeigen, ihm von ihrer Großmutter erzählen und die Erinnerungen an eine glückliche Kindheit mit ihm teilen.
    Lucy nahm ihn bei der Hand und führte ihn zum Hintereingang. Als sie aufgeschlossen hatte, machte Ben Anstalten, sie wieder auf die Arme zu heben. „Nein“, sagte sie. „Noch nicht. Erst wenn wir …“ Sie zögerte und korrigierte sich. „Erst wenn es wirklich deins ist.“
    Was hatte sie sagen wollen?
    Erst wenn wir … was?
    Verheiratet sind?
    Nur mit Mühe hielt Ben seine Hoffnungen im Zaum. Eins nach dem anderen, sagte er sich. Bedräng sie nicht.
    Er folgte ihr ins Haus und wanderte durch jedes Zimmer, während Lucy ihm Geschichten von früher erzählte.
    „Jetzt sieht es furchtbar aus“, meinte sie bekümmert. „So schmutzig und verwohnt. Aber ich weiß noch, wie der Mantel meines Großvaters an dem Haken dort hing und gleich daneben die Gartenjacke meiner Großmutter. Aus dickem, scheußlich hässlichem Tweed, aber sie war warm. Und am Herd schliefen die Hunde“, erklärte sie, als sie sich in der Küche umsahen. „Grannie hat ständig gebacken – Apfelkuchen, süße Hefebrötchen, Ingwerkekse, Vollkornbrot. So ein Brot habe ich seitdem nicht wieder gegessen. Und im Ofen stand meistens ein Schmortopf. Oder sie hat eine Eiercreme von der Milch der Hauskuh und den Eiern der Hühner, die draußen im Hof scharrten, gebacken.“
    „Möchtest du Hühner halten?“ Fasziniert beobachtete er, wie glücklich Lucy aussah.
    Sie lachte. „Vielleicht. Morgens hat mich immer der Hahn aus dem Schlaf gerissen, aber das hat mich eigentlich nicht gestört. Es bedeutete, dass ich hier war. Ich habe jeden Tag genossen. Ja, Hühner wären nicht schlecht. Aber auf die Kuh verzichte ich lieber! Die macht zu viel Arbeit. Milch können wir uns auch bei den Trevellyans drüben holen.“
    Wir?
    Lucy ging weiter, und er folgte ihr nachdenklich. Sie zeigte ihm den Raum, der einst das Esszimmer gewesen war, und den daneben mit dem wunderschönen Kamin. Ben stellte sich vor, wie ein Feuer darin knisterte und das Zimmer mit dem Duft der Apfelholzscheite erfüllte.
    „Damals haben wir über dem Feuer Brot geröstet“, erzählte sie. „Und danach mit Butter bestrichen, aber sie schmolz und tropfte durch die Scheiben auf unsere Finger. Die Hunde haben uns dann immer die Handrücken abgeleckt. Wenn Grannie das sah, hat sie sie sofort rausgescheucht.“
    „Collies?“
    „Ja, aber es war auch ein Jack Russell dabei, ein ganz alter Herr. Er durfte als Einziger hier drinnen am Kamin liegen und manchmal auch bei mir auf dem Schoß. Grannie war furchtbar traurig, als er starb.“
    Im ersten Stock zeigte sie ihm

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