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JULIA ARZTROMAN Band 26

JULIA ARZTROMAN Band 26

Titel: JULIA ARZTROMAN Band 26 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOSIE METCALFE CAROLINE ANDERSON SARAH MORGAN
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Scheidung, oder hatte sie sich in Afrika eine Tropenkrankheit eingefangen?
    „Also …“ Er hob seinen Drink. „… erzähl mir von deiner Arbeit. Ist es anstrengend?“
    „Wie bitte?“ Anscheinend hatte sie nicht zugehört.
    „Deine Arbeit. Das, was dir wichtiger ist als alles andere, tesoro .“ Der ironische Unterton kam von selbst. „Wichtiger als Ehe und Kinder.“
    Sie zuckte zusammen, als wäre ihr gerade erst klar geworden, wovon er redete. Aber dann straffte sie die Schultern und blickte wieder ins Feuer. „Ich habe ein Malaria-Projekt betreut.“
    „Und das war interessant? Befriedigend?“ Warum sieht sie mich nicht an?
    „Ja.“
    Ärger wallte in ihm auf. Marco war drauf und dran, sie am Nacken zu packen, damit sie ihm endlich in die Augen blickte. „War es das wert, unsere Ehe zu opfern?“
    Sie schnappte nach Luft und sah ihn endlich an. „Unsere Ehe hat damit nichts zu tun.“
    „Irrtum“, stieß er hervor. Aus dem Augenwinkel nahm er wahr, wie sich in der Nähe ein paar Köpfe nach ihm umdrehten. „Du hast mich verlassen, weil deine Karriere dir wichtiger ist als eine Familie. So einfach ist das!“
    „Einfach ist gar nichts. Sprich leiser, Marco, die Leute gucken schon.“ Sie griff nach ihrem Saft, und das lange Haar glitt wie ein schimmernder Vorhang über ihre Wangen. „Du wolltest dies in der Öffentlichkeit klären. Können wir uns also bitte wie zivilisierte Menschen benehmen?“
    „Zivilisiert?“ Zornig starrte er sie an. Wie konnte sie nur so ruhig bleiben? „Du hast unsere Ehe mit Füßen getreten. Vergib mir, amore , aber meine Gefühle sind alles andere als zivilisiert. Ich fühle mich …“ Ihm fehlten die Worte. Auf Italienisch hätte er gewusst, was er sagen sollte!
    Amy erhob sich. „Es hat keinen Sinn. Ich hätte nicht herkommen sollen.“
    Entschlossen, sie nicht gehen zu lassen, packte er sie beim Arm. „Setz dich. Du wolltest diese Unterhaltung.“
    „Das nennst du Unterhaltung? Ich wollte nur ein paar Fakten besprechen, aber du verlierst gleich die Beherrschung.“
    „Tue ich nicht.“ Marco holte Luft und bemühte sich um einen sachlichen Tonfall. „Ich habe eine Frage.“
    „Was für eine?“ Mit wachsamem Blick sank sie wieder in den Sessel.
    „Denkst du manchmal an uns? An das, was wir hatten? Hast du vergessen, wie es mit uns war?“
    Bebend atmete sie tief durch, und der Ausdruck in ihren wunderschönen Augen sagte ihm genug. „Marco …“
    Sein Handy klingelte, und er fluchte leise. Ausgerechnet jetzt. Er blickte auf das Display und seufzte. „Kate. Es muss wichtig sein.“
    „Geh ruhig ran.“
    Verärgert, dass sie gerade in diesem wichtigen Moment gestört wurden, drückte er die Taste und meldete sich knapp.
    Sekunden später wurde alles andere nebensächlich. Selbst Amy.
    „Ist etwas passiert?“, fragte sie sofort, als er das Gespräch beendete.
    „Die Knight-Jungen werden vermisst.“ Er stand auf. „Eddie ist erst fünf.“ Seinen Mantel hatte er noch nicht ganz übergezogen, da flog die Eingangstür auf, und ein kleiner Junge stürmte herein.
    „Dr. Avanti!“, keuchte er völlig außer Atem. „Kommen Sie, schnell! Eddie ist ausgerutscht und hingefallen, und wir kriegen ihn nicht wach, und er blutet überall …“ Seine Stimme überschlug sich, er musste Atem holen. „Ich glaube, er ist tot, Dr. Avanti. Er ist tot!“

4. KAPITEL
    „ Calma . Beruhige dich, Sam.“ Marco legte dem Jungen die Hände auf die Schulter und ging vor ihm in die Hocke. „Erzähl mir, wo er ist.“
    „Alfie und ich haben Piraten gespielt. Mum hat uns verboten, zur Klippe zu gehen, aber wir sind doch hin. Eddie ist uns nachgelaufen, und dann …“ Sam verzog das Gesicht, Tränen kullerten ihm über die Wangen. „Er ist tot. Überall ist Blut.“
    Behutsam legte Marco einen Arm um ihn und sprach leise auf ihn ein.
    Amy konnte nichts verstehen, aber Sam hörte auf zu weinen und sah vertrauensvoll zu Marco auf. „Ehrlich? Meinen Sie das ernst?“
    Marco nickte und erhob sich. „Komm, zeig mir die Stelle.“ Sein Blick fiel auf Amy. „Bleib hier. Versprich mir, dass du nicht verschwindest, ehe wir uns unterhalten haben.“
    „Ich komme mit.“
    Schon auf dem Weg nach draußen drehte er sich stirnrunzelnd um. „Wenn ich Erste Hilfe leisten muss, kann ich nicht reden.“
    „Ich will dir helfen“, erwiderte sie. „Ich bin Ärztin, schon vergessen?“
    An seiner Wange zuckte ein Muskel. „Und ich dachte, du wolltest so bald wie möglich von hier

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