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JULIA ARZTROMAN Band 26

JULIA ARZTROMAN Band 26

Titel: JULIA ARZTROMAN Band 26 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOSIE METCALFE CAROLINE ANDERSON SARAH MORGAN
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für nötig gehalten, mit mir zu reden, bevor du verschwunden bist.“
    „Ich habe mit dir geredet!“
    „Wann, bitte?“
    „Ich habe dir gesagt, dass ich unglücklich bin. Wir hätten nie nach Penhally Bay zurückkommen dürfen.“
    „Als hätte dir jemand eine Gehirnwäsche verpasst … An einem Tag liegst du in meinem Bett, und wir planen unsere Zukunft, und am nächsten packst du deine Sachen und suchst das Weite, als sei der Teufel hinter dir her. Das ergibt doch keinen Sinn!“
    Wenn du wüsstest, was ich weiß, dann schon.
    „Ich habe meine Meinung eben geändert“, entgegnete sie steif. „Du bist nur sauer, weil du nicht mit entschieden hast. Du hast eben gern alles unter Kontrolle.“
    „Kontrolle?“ Er hob eine Augenbraue. „War unsere Beziehung für dich ein Machtkampf, amore ?“
    Amy wich seinem eindringlichen Blick aus. Groß und breitschultrig stand Marco vor ihr, und sie hatte das Gefühl, dass das Zimmer schrumpfte.
    Sie erhob sich und ging ans Fenster. „Lass uns ehrlich sein, Marco, wir haben einen Fehler gemacht. Wir hätten nie heiraten sollen. Drei Monate, das ist doch lächerlich, da kann man sich nicht richtig kennenlernen!“ Sie fixierte einen imaginären Punkt in der Ferne und sprach die Worte aus, die sie eingeübt hatte. „Gut, die Anziehung war da. Das will ich nicht abstreiten. Aber Anziehung allein reicht nicht, um sich ein Leben lang aneinander zu binden.“
    Stille.
    „Du meinst hormongesteuerte Teenager“, sagte er schließlich. „Wir waren erwachsen und wussten, was wir wollten.“
    „Erwachsen oder nicht, wir haben uns dazu hinreißen lassen, spontan zu heiraten. Warum? Eine Beziehung hätte genügt.“
    Marco sagte lange Zeit nichts, aber sie spürte seinen brennenden Blick förmlich zwischen den Schulterblättern.
    „Sieh mich wenigstens an, wenn du das, was uns verbindet, auf eine billige Affäre reduzierst.“ Das klang gefährlich ruhig.
    Amy holte tief Luft und drehte sich um. „Billig habe ich nicht gesagt, Marco. Es war wundervoll, das wissen wir beide. Aber wir hätten nicht versuchen sollen, mehr daraus zu machen. Wir haben unterschiedliche Vorstellungen vom Leben.“
    Suchend blickte er ihr ins Gesicht. „Tatsächlich? Wenn ich mich recht erinnere, wollten wir das Gleiche, bevor wir nach Penhally Bay kamen. Wir hatten Pläne gemacht. Ich würde mit Nick in der Praxis arbeiten, und du wolltest zu Hause bleiben, unsere Kinder bekommen und später wieder anfangen zu arbeiten. Deshalb haben wir das Haus gekauft.“
    An das Haus mochte sie nicht einmal denken! „Tut mir leid, dass ich meinen Teil der Abmachung nicht eingehalten habe. Aber ich habe mich nun mal für eine Karriere und gegen eine Familie entschieden.“
    Er sah sie an, als hätte er eine Fremde vor sich, und murmelte etwas auf Italienisch vor sich hin.
    Amy seufzte entnervt auf. „Wenn das hier funktionieren soll, sprich bitte Englisch, damit ich dich verstehen kann.“
    „Du sprichst Englisch, aber ich verstehe dich trotzdem nicht!“, brauste er auf und strich sich mit seinen schmalen gebräunten Händen durchs Haar. „Du sagst, du willst Karriere machen. Als wir uns kennenlernten, hast du von Familie und Kindern gesprochen, von nichts anderem. Du warst sanft, zärtlich, liebevoll. Dann sind wir nach Penhally Bay gezogen, und plötzlich …“ Er schnippte mit den Fingern. „… verwandelst du dich in eine Frau, die ich nicht kenne. Warum ist auf einmal alles anders? Was ist passiert?“
    Die Versuchung, ihm alles zu sagen, war groß. Aber dann wäre ihre Flucht umsonst gewesen, und außerdem würde die Wahrheit alles nur komplizierter machen. Der bittere Geschmack in ihrem Mund verstärkte sich.
    „Vieles“, antwortete sie mit mühsam erkämpfter Gelassenheit. „Erstens ist Penhally Bay nicht gerade der Nabel der Welt. Ich habe mich gelangweilt, die Arbeit als Ärztin vermisst. Patienten, den Medizineralltag.“
    „Warum hast du nichts gesagt? Wir hätten für dich Arbeit gefunden. In Penhally Bay oder woanders.“ Marco wanderte auf und ab.
    „Der Zug ist abgefahren“, erwiderte sie leise. „Wir sollten nach vorn schauen. Sobald wir alles besprochen haben, lasse ich dich in Ruhe.“
    „In Ruhe?“ Er fuhr herum, einen angespannten Ausdruck im schmalen attraktiven Gesicht. „Glaubst du wirklich, ich hätte meine Ruhe, wenn du wieder verschwindest? Ich hatte nicht eine ruhige Minute, seit du weg bist!“
    Nicht?
    Ihr Herz machte einen kleinen Satz, aber die Ernüchterung

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