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Julia Arztroman Band 62

Julia Arztroman Band 62

Titel: Julia Arztroman Band 62 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Taylor , Abigail Gordon , Amy Andrews
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sofort in die Notaufnahme bringen. Willst du mitfahren? Dann würde ich die Vormittagssprechstunde für euch übernehmen.“
    Mittlerweile fiel das erste Tageslicht durch die Vorhänge herein, und Libby erwiderte: „Wo ist Nathan, und wie viel Uhr ist es überhaupt?“
    „Er ruft gerade im Krankenhaus an. Jetzt haben wir fast viertel vor acht“, erwiderte John.
    „Ich würde gerne mitfahren, aber ich weiß nicht, ob Nathan nicht lieber Sie dabeihätte“, wandte sie ein.
    „Kann sein, aber Toby fragt nach dir, und nur das zählt.“
    „Ja, natürlich.“
    Während Nathan zum Krankenhaus fuhr, saß Libby hinten mit Toby. Nathan hatte sich kurz bei ihr bedankt, dass sie ihn und Toby begleitete. Und sie hatte versichert, dass ein Dank in einer solchen Situation wirklich nicht nötig sei. Ansonsten sprachen sie nicht miteinander, aber Libby spürte Nathans große Angst.
    Für ein Kind zu sorgen, das schon so viel durchgemacht hat wie Toby, ist nervenaufreibend genug, ohne dass jetzt auch noch so etwas passiert, dachte sie. Aber abgesehen von einem Moment der Schwäche, als sie nach dem Anruf seines Vaters losgefahren waren, hatte Nathan sich wieder unter Kontrolle.
    Dennoch wünschte Libby, er hätte es nicht für nötig gehalten, sich extra dafür zu bedanken, dass sie für Toby und ihn da war. Sie hatte seinen Schrecken mitbekommen, als sie ihm im Morgengrauen die Tür öffnete. Und sie hatte gesehen, wie sehr er den Jungen liebte, als sie ihn so elend vorgefunden hatten. Allein deshalb wollte sie in dieser traumatischen Situation für die beiden da sein.

6. KAPITEL
    Noch nie hatte Libby die beiden so sehr geliebt wie in diesem Moment, während Nathan so schnell wie nur irgend möglich durch den morgendlichen Berufsverkehr zum Krankenhaus fuhr.
    Sie hielt Tobys Hand fest und hätte dasselbe auch gerne für Nathan getan. Doch nach dem, was er gestern Abend zu ihr gesagt hatte, konnte sie ihn wohl nur auf dieselbe Weise unterstützen, wie jeder andere es auch getan hätte.
    Am Steuer aufs Äußerste angespannt, fühlte Nathan, wie sehr er Libby brauchte, wie viel Stabilität sie in sein zerrissenes Leben brachte. Aber nicht nur das, er hatte sich auch in Libby verliebt. Er, der geglaubt hatte, dass man der Liebe nicht trauen konnte, hatte gemerkt, dass es mit ihr ganz anders war. Das Leben könnte für sie alle so schön sein, wenn sie ihm nur verzeihen würde.
    Seit seiner Rückkehr nach Swallowbrook hatte er festgestellt, wie leidenschaftlich und liebevoll die Frau war, die er damals weggeschickt hatte. All seine Zweifel lösten sich auf, je besser er Libby kennenlernte, und er wollte sie ganz in seinem Leben haben.
    Ob sie ihm das allerdings abnehmen würde, war fraglich, nachdem er gestern Abend davon gesprochen hatte, sich eine Frau zu suchen, als wäre sie gar nicht davon betroffen.
    Nathan beschloss, sobald dieser Albtraum mit Toby vorbei war, Libby zum Essen auszuführen und ihr bei Kerzenlicht und Blumen einen Heiratsantrag zu machen. Vielleicht würde sie dann verstehen, wie ernst er es meinte.
    In Afrika hatte er die plötzlichen intensiven Gefühle, die sie in ihm geweckt hatte, einfach verdrängt. Bis zu dem Augenblick, als sein Vater beiläufig ihre bevorstehende Hochzeit mit Ian Jefferson erwähnte. Wieder einmal stieg die Erinnerung an den schmerzlichen Moment in dem Vorraum der Kirche in ihm auf.
    Im Rückspiegel sah Nathan, wie sanft und beruhigend Libby sich um Toby kümmerte. Als er zum Krankenhaus abbog, krampfte sich sein Herz zusammen, und die Angst verstärkte sich.
    Bei der Notaufnahme angekommen, trug er den noch immer benommen wirkenden Jungen hinein, Libby immer an seiner Seite. Zwei Pflegekräfte, die durch Nathans Anruf vorgewarnt waren, warteten schon auf sie und führten sie in eine Kabine. Gleich darauf erschien auch ein Arzt.
    Nachdem er Toby untersucht hatte, meinte er: „Ich kann die Symptome des Jungen noch nicht eindeutig zuordnen. Und ich nehme an, Sie sind sich auch nicht sicher, sonst wären Sie nicht hier. Als Vermutung würde ich sagen, dass es sich um eine Art allergische Reaktion handelt. Aber da wir uns nicht auf Vermutungen verlassen, werde ich ihn stationär aufnehmen, damit wir ein paar Tests durchführen können.“
    An Libby gewandt fuhr er fort: „Ich glaube, wir sind uns schon mal irgendwo begegnet, Dr. Hamilton, oder? Und das hier ist sicher Ihre Familie?“
    „Ich fürchte, nein.“ Besorgt betrachtete sie Toby, der sich an Nathan klammerte und

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