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Julia Arztroman Band 62

Julia Arztroman Band 62

Titel: Julia Arztroman Band 62 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Taylor , Abigail Gordon , Amy Andrews
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sie darauf reagieren würde. Das tat sie, allerdings nicht so, wie er es sich gewünscht hätte.
    „Wenn du diese Nachricht verbreitest, wird es sicherlich eine Menge Bewerberinnen geben“, gab sie kühl zurück. „Du bist attraktiv, hast ein eigenes Haus, einen guten Job …“
    Er musste wirklich ein Herz aus Stein haben, ausgerechnet mit ihr darüber zu reden.
    Da sie den Blick abwandte, bemerkte sie nicht, wie Nathan zusammenzuckte. Er öffnete ihr die Beifahrertür, sie stieg wortlos ein und schaute in die Ferne.
    Innerhalb weniger Minuten waren sie wieder im Zentrum von Swallowbrook. Anstatt ihn wie ursprünglich geplant noch zu einem Kaffee bei sich einzuladen, bedankte Libby sich für die Einladung, wünschte ihm eine gute Nacht und schloss energisch die Haustür hinter sich.
    Drinnen jedoch stieg sie mit schwerem Herzen die Treppe hoch. Ihre Beine fühlten sich an wie Blei.
    Warum konnte sie nicht ein für alle Mal akzeptieren, dass Nathan sie nur als Kollegin, Nachbarin und Spielgefährtin für Toby wollte? Niedergeschlagen zog sie sich aus, schlüpfte unter die Bettdecke und wünschte, sie könnte schon morgen zu dem Haus im See fahren.
    Es dauerte lange, bis sie endlich einschlief. Dann träumte sie, dass Nathan bei ihr klingelte. Als sie ihn einließ, sagte er: „Ich liebe dich, Libby, und ich kann nicht ohne dich leben.“ Doch als sie lächelnd zu ihm kommen wollte, die Arme ausgestreckt, erwachte sie.
    Da merkte sie, dass tatsächlich jemand an ihrer Tür klingelte, und es war wirklich Nathan.
    „Dad hat gerade angerufen. Toby ist krank“, sagte er ohne jede Einleitung. „Ich fahre gleich hin und wollte dir nur Bescheid geben, dass ich morgen früh vielleicht nicht in die Praxis kommen kann.“
    „Welche Symptome hat er denn?“, erkundigte sich Libby, sofort ganz Ärztin.
    „Fieber, Kopfschmerzen, Ausschlag. Es klingt ziemlich beunruhigend.“
    „Nach Meningitis?“
    Er nickte.
    „Gib mir zwei Minuten zum Anziehen. Ich komme mit.“
    „Bist du sicher?“
    Sie war schon halb die Treppe hinauf und drehte sich noch einmal um. „Natürlich bin ich sicher. Hast du deinen Arztkoffer?“ Nathan nickte düster. „Dann lass schon mal den Wagen an.“
    „Seit wann geht es Toby so schlecht?“, fragte Libby auf der Fahrt zum Holzhaus seines Vaters.
    „Seit Kurzem, hat Dad gesagt. Er ist jammernd aufgewacht, hat einen Ausschlag am ganzen Körper und musste sich übergeben. Wenn Toby etwas Ernsthaftes zustößt, weiß ich nicht, wie ich damit fertig werden soll.“ Seine Stimme klang rau.
    „Toby wird nichts zustoßen“, erklärte sie entschieden. Als die Senioren-Wohnanlage in Sichtweite kam, setzte sie hinzu: „Das werden wir nicht zulassen. Wir kriegen jetzt einen Geschmack davon, wie es den Familien unserer Patienten ergeht. Das ist die Kehrseite der Medaille. Eine Lektion, die jeder von uns lernen muss.“
    Tobys Zustand war noch genauso, wie John es beschrieben hatte. Aber er kam ihnen mit der Nachricht entgegen, dass der Ausschlag sich anders entwickelte als der bei einer Meningitis.
    „Ich vermute, er hat sich irgendeine Infektion oder einen Virus eingefangen“, meinte er.
    Libby und Nathan untersuchten den Jungen gründlich. „Gott sei Dank ist es keine Meningitis“, murmelte Nathan. „Das hier sollten wir behandeln können. Das Problem ist nur, ich weiß nichts über Tobys Gesundheit, bevor er in meine Obhut kam. Kinderkrankheiten, sonstige gesundheitliche Probleme …“
    An Libby gewandt fuhr er fort: „Ich habe den starken Verdacht, dass sein Zustand allergisch bedingt ist. Aber ich möchte ihm nichts geben, bevor ihn noch jemand anders außer uns untersucht hat. Was meinst du?“
    „Sicher“, bestätigte sie. „Wogegen könnte er nur allergisch sein?“
    „Genau das wissen wir nicht. Es könnte alles sein: Lebensmittel, Kosmetik, Pflanzen, irgendwelche Chemikalien in der Luft.“ Zu Toby sagte er liebevoll: „Hast du ein Glück, dass sich gleich drei Ärzte um dich kümmern, was?“
    Als Libby die heiße kleine Hand des Jungen nahm, um ihm den Puls zu fühlen, meinte er benommen: „Wann spielen wir mal wieder Verstecken?“
    „Bald“, antwortete sie besänftigend.
    John, der hinter ihr stand, meinte: „Wir wissen nicht, was den Ausschlag ausgelöst hat, richtig, Libby? Vielleicht hat Toby irgendwas Schädliches gegessen. Und ich denke genau wie Nathan, dass wir ihm keine Medikamente geben sollten, ehe wir sicher sind, was ihm fehlt. Das heißt, wir müssen ihn

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