Julia Bestseller Band 142
die richtige Frau gefunden hatte. Weil ich am falschen Ort gesucht hatte. Die richtige Frau war die meiste Zeit meines Lebens ganz nahe bei mir. Ich hatte sie bloß nicht richtig wahrgenommen.“
„Und ich dachte, du hättest mich geküsst, weil Caroline uns beobachtete und weil du ihr beweisen wolltest, dass wir beide etwas miteinander haben.“
„So war es auch. Das war genau der Grund, warum ich dich das erste Mal geküsst habe. Aber ich habe dich an diesem Abend zwei Mal geküsst, Holly, und das zweite Mal, weil ich nicht an mich halten konnte.“ Mit großen Schritten ging er auf sie zu und nahm ihr Gesicht in beide Hände. „Ich habe unsere Freundschaft zerstört, Holly, nicht du. In dem Augenblick, als ich dich küsste, wollte ich mehr. Plötzlich war mir unsere Freundschaft nicht mehr genug. Ich wollte, dass du mich liebst und Seite an Seite mit mir durchs Leben gehst. Aber das war nicht das, was du wolltest. Du wolltest, dass alles beim Alten bleibt, und ich gab mir Mühe, dies zu respektieren. Leider wollte mir das nicht gelingen.“
„Und ich war mir ganz sicher gewesen, dass deine Küsse nur Theater waren.“
„Als ich sah, dass Greg Caroline nach unserem ersten Kuss wegzog, merkte ich, dass ich gar nicht aufhören wollte, dich zu küssen. Plötzlich war mir klar geworden, dass ich dich liebe und dich wahrscheinlich schon immer geliebt hatte. Wenn du irgendeine andere Frau gewesen wärst, hätte ich auf der Stelle mit dir geschlafen, aber das konnte ich nicht, weil du es warst.“
Holly konnte nicht glauben, was sie hörte. „Das verstehe ich nicht. Was war denn so anders an mir?“
„Du warst meine Freundin. Hätte ich dir gesagt, was ich fühlte, und hättest du meine Gefühle nicht erwidert, dann wäre ich womöglich schuld daran gewesen, wenn unsere Beziehung kaputtgegangen wäre. Du hattest ja immer betont, dass du immun gegen die Liebe seist.“
„Ich hatte den Eindruck, dass du ziemlich unbeteiligt warst, als du mich küsstest.“
„Da hast du vielleicht in die falsche Richtung geguckt. Glaub mir, ich war durchaus mit allen Sinnen beteiligt!“
„In jener Nacht, du weißt schon, welche ich meine, da wolltest du mich doch eigentlich gar nicht lieben, oder?“
„Ich war mir ja nicht sicher, was du für mich empfandest. Du wolltest getröstet werden, und ich hätte dir Trost geben sollen, doch dann ging es mit uns durch. Ich sehnte mich so sehr nach dir, und plötzlich schienst du mich auch zu wollen.“
„Aber wenn es dein Wunsch war, mich zu lieben, warum warst du dann hinterher so böse?“
„Das hatte verschiedene Gründe. Ich war böse auf mich selbst, weil ich die Kontrolle über mich verloren hatte, und ich war böse auf dich, weil du mir danach nicht unsterbliche Liebe gestanden, sondern darauf gepocht hast, dass wir nur Freunde sind. Und außerdem habe ich mich darüber geärgert, dass du von Sex sprachst, als ob das, was zwischen uns geschehen war, auch mit jeder anderen Person hätte geschehen können. Aber es war nicht nur Sex, Holly, jedenfalls nicht für mich. In jener Nacht habe ich zum ersten Mal wirklich geliebt. Und obendrein sagtest du noch, dass du dir wünschtest, es wäre nie passiert. Das hat mich tief getroffen.“
„Ich wollte es dir doch nur leichter machen“, sagte Holly. „Ich dachte, du hättest es bedauert.“
„Das Einzige, was ich bedauerte, war, dass ich dich geliebt habe, als du so verletzlich warst. Ich hatte meinem Verlangen nachgegeben, und das hätte ich nicht tun dürfen.“
Mit einem Mal fühlte sich Holly wie von einer schweren Last befreit. „Dann war also die Frau, von der du mir erzählt hast, dass du sie liebst, ich selbst?“, fragte sie.
„Habe ich mich denn immer noch nicht klar genug ausgedrückt? Holly Foster, ich liebe dich von ganzem Herzen. Nicht wie sich Freunde lieben, sondern wie ein Mann eine Frau liebt. Ich weiß, dass du es gern anders hättest, aber so ist es nun einmal.“
„Aber das ist es ja, was ich mir wünsche. Ich will ja, dass du mich so liebst, wie ein Mann eine Frau liebt. In dem Augenblick, als du mich in jener Nacht in der Höhle geküsst hast, wurde mir klar, dass ich dich liebte. Wahrscheinlich habe ich dich von Anfang an geliebt. Das war sicher auch der Grund dafür, dass ich nie einen Liebhaber hatte. Bis zu jener Nacht mit dir habe ich mich nie zu einem Mann hingezogen gefühlt“, gestand Holly.
„Bitte sprich nicht von einem anderen Mann!“, sagte Mark leise, während er die Hände
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