Julia Bestseller Band 142
unter ihr dichtes Haar schob. „Diese Nacht war voller Wunder, und du warst eines davon. Ich liebe dich.“
„Und ich liebe dich auch.“
Mark neigte sich zu ihr hinunter und küsste sie zärtlich. „Ich muss der glücklichste Mann auf der Welt sein, weil ich eine Frau heirate, die ich schon seit vierundzwanzig Jahren liebe.“
„Du fragst mich, ob ich dich heiraten will?“
„Nein.“ Plötzlich sah er wie ein Junge aus. So wie der alte Mark. „Erst wenn wir auf einem sandigen Strand stehen. Davon hast du doch immer geträumt, erinnerst du dich?“
„So schnell vergesse ich nicht.“ Holly konnte ihr Glück kaum fassen. „Du willst mich wirklich heiraten?“, fragte sie ungläubig. „Du warst doch immer gegen das Heiraten.“
„Weil ich auf die richtige Frau gewartet habe“, antwortete er. „Und du bist die richtige Frau. Was sagst du dazu, Holly? Willst du mich lieben und ehren, bei Krankheit und Gesundheit, bis dass der Tod uns scheidet?“
Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn zärtlich. In ihren Augen leuchtete die Liebe. „Für immer, Mark. Für immer und ewig.“
– ENDE –
Die Unschuld der Rose
1. KAPITEL
Was um alles in der Welt mache ich hier eigentlich?
Der Hubschrauber flog so niedrig über die Bäume hinweg, dass Grace ein flaues Gefühl im Magen verspürte.
Unter ihr erstreckte sich tropischer Regenwald. Die Pflanzen bildeten einen dichten grünen Schirm, der die exotischen Geheimnisse des Waldbodens verbarg. Zu jeder anderen Zeit wäre sie von der wilden atemberaubenden Schönheit der Natur fasziniert gewesen. Aber im Moment war Grace viel zu angespannt, als dass sie an etwas anderes als das vor ihr liegende Meeting denken konnte. Und an den Mann.
Warum trug sie überhaupt dieses viel zu warme und kratzige Kostüm? Schließlich lieferte sie sich in Brasilien der Gnade eines Mannes aus, dem nicht einmal die Bedeutung dieses Wortes klar war: Gnade.
Rafael Cordeiro.
Brillant und gefährlich. Ihr fielen viele Adjektive ein. Aber keines hatte einen beruhigenden Klang. Cordeiro war unfassbar reich und verfügte über mehr Macht und Einfluss als Könige oder Präsidenten. Mit Zahlen konnte er so gut umgehen, dass die Wirtschaftszeitungen ihn als wandelnden Computer bezeichneten. Was in Anbetracht meiner fast allergischen Reaktion auf Technik nichts Gutes verheißt, dachte Grace trübsinnig, während sie sich an ihrem Sitz festklammerte.
Unter ihnen entdeckte sie nun weniger Bäume, sie gaben den Blick frei auf einen tosenden, weiß aufschäumenden Fluss. „Er besitzt Grundstücke auf der ganzen Welt“, wandte sie sich auf der Suche nach Antworten an den Piloten. „Warum lebt er ausgerechnet hier?“
„Weil die Welt ihn nicht in Ruhe lässt. Er schätzt seine Privatsphäre.“
Das passte zu dem, was sie bisher über ihn gehört hatte. Obwohl er nie Interviews gab, herrschte an Informationen über ihn kein Mangel. „Ist er ein Einzelgänger?“
„Nun, ich würde ihn nicht gerade als weich und romantisch bezeichnen, falls Sie das meinen. Allerdings scheinen Frauen sich von bösen Jungs wie magisch angezogen zu fühlen.“ Der Pilot drückte auf einen Schalter und warf ihr einen Seitenblick zu. „Sie entsprechen nicht seinem üblichen Geschmack.“
Seinem üblichen Geschmack?
Bei der Vorstellung, dass man sie tatsächlich mit der Gespielin eines Milliardärs verwechseln könnte, hätte Grace beinahe gelacht. „Ich habe einen geschäftlichen Termin mit Mr Cordeiro. Er hat das Startkapital für meine Firma zur Verfügung gestellt.“ Und dieses Kapital hatte ihr Leben verändert. „Er ist das, was man als Business Angel bezeichnet, ein wahrer Engel für Unternehmensgründer. Aber Sie arbeiten für ihn, wahrscheinlich wissen Sie das alles.“
„Engel?“ Der Pilot lachte so heftig, dass er den Helikopter gefährlich nah an den Baumwipfeln schwenken ließ. „Rafael Cordeiro … ein Engel ?“
„Das sagt man nur so. Es bedeutet, dass er in kleine Unternehmen investiert, die ihn persönlich interessieren.“ Und ihre Firma hatte sein Interesse geweckt. Bis vor Kurzem. Plötzlich kehrte das flaue Gefühl in Grace’ Magen zurück.
Der Pilot lachte immer noch. „Engel. Eines kann ich Ihnen versichern, dieser Mann ist kein Engel.“
Fest entschlossen, sich keine Angst einjagen zu lassen, straffte Grace die Schultern. „Ich glaube nicht alles, was in der Zeitung steht. Ich bin sicher, Mr Cordeiro ist ein vernünftiger Mann.“
„Dann haben Sie ihn
Weitere Kostenlose Bücher