Julia Bestseller Band 142
eher sie sich damit abfand, dass Luc sich niemals ändern würde, desto besser.
„Wir werden jedenfalls nicht viel Zeit miteinander verbringen können. Ich muss mich um meine Firma kümmern“, sagte sie ausdruckslos. Und um ihren Sohn, dessen Existenz Luc immer noch leugnete. „Ich habe keine Angestellten, die die Arbeit während meiner Abwesenheit für mich erledigen.“
„Zu der Suite, die ich gebucht habe, gehören Personal und ein perfekt ausgestattetes Büro. Du kannst von beidem Gebrauch machen“, bot er ihr an, woraufhin ihre Anspannung wuchs.
„Ich war zwei Wochen weg, Luc“, erklärte Kimberley schnell. „Ich muss mich mit einigen Leuten treffen.“
Seine dunklen Augen funkelten spöttisch, als er sie betrachtete. „Aber abends und nachts hast du bestimmt Zeit.“
Eigentlich hätte sie ihm klarmachen müssen, dass es aus war. „Vielleicht.“ Sie legte ihre Gabel auf den Tisch. Seine Gegenwart machte sie so nervös, dass sie keinen Bissen mehr hinunterbrachte. „Wir können abends zusammen essen.“
Wenn Rio im Bett lag und schlief.
Was ist schon dabei, sagte sie sich. Sie war bereits bis über beide Ohren in Luc verliebt. Was hatte sie also zu verlieren, wenn sie noch mehr Zeit mit ihm verbrachte?
Nachdem sie am nächsten Morgen in London gelandet waren, gerieten sie auf dem Weg in die Stadt in die Rushhour. So hatte Luc genügend Muße, darüber nachzudenken, ob er sich verändert hatte.
Noch nie zuvor hatte er den Drang verspürt, wegen einer Frau um die halbe Welt zu reisen. Und falls er einen Beweis dafür brauchte, dass sein Verhalten völlig untypisch war, musste er bloß Kimberleys Miene betrachten.
Kimberley war ganz offensichtlich schockiert, und er konnte ihr keinen Vorwurf daraus machen. Noch immer redete er sich ein, dass es ihm nur um Sex ging, und die Nacht im Flugzeug hatte ihn darin bestätigt.
„Ich habe dich noch nicht einmal gefragt, wo du wohnst.“
Ein wenig ängstlich blickte sie ihn an. „Ich habe von deinem Geld eine kleine Wohnung gekauft“, erinnerte sie ihn ruhig. „Wenn du mich vor deinem Büro absetzt, nehme ich mir ein Taxi und sehe dich später in deinem Hotel.“
Forschend betrachtete Luc sie. Wollte sie sich mit ihrem Geliebten treffen?
„Gut.“ Er beobachtete, wie sie sich sofort entspannte, für ihn ein Zeichen dafür, dass er richtig vermutet hatte.
Es begann in Strömen zu gießen, als sie sich der Niederlassung von Santoro Investments näherten, die sich wie viele andere große Handelsbanken im Canary Wharf, einem großen Bürokomplex, befand.
„Mein Chauffeur bringt dich nach Hause“, informierte er Kimberley und beugte sich zu ihr hinüber, um sie auf den Mund zu küssen. „Ich bestelle das Abendessen für acht Uhr.“
Und anschließend würde er dafür sorgen, dass sie an keinen anderen Mann mehr dachte. Noch nie zuvor hatte er einen Rivalen gehabt, doch er würde diese Aufgabe spielend meistern.
Nachdem er seinem Fahrer Anweisungen in seiner Muttersprache gegeben hatte, stieg Luc aus und dachte daran, was für ein Chaos er verursachen würde, wenn er unangemeldet in seiner Niederlassung auftauchte.
Flankiert von Mitarbeitern seines Sicherheitsteams, die ihnen in einem anderen Wagen gefolgt waren, ging er auf das Gebäude zu und überlegte dabei, wie er seinen unangekündigten Besuch rechtfertigen sollte.
Kimberley verbrachte den Tag damit, die wichtigsten geschäftlichen Angelegenheiten zu regeln. Zwischendurch tauschte sie sich mit Jason aus und blickte immer wieder auf die Uhr, weil sie es nicht erwarten konnte, Rio von der Schule abzuholen.
Als seine kleine Gestalt dann am Schultor erschien, fiel Kimberley die große Ähnlichkeit mit seinem Vater auf, denn genau wie dieser hatte er schwarzes Haar und dunkle Augen. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich die letzten beiden Wochen mit Luc verbracht habe, ging es ihr durch den Kopf, als sie ihn stürmisch umarmte. Sie hatte ihn schrecklich vermisst!
Während der Fahrt zu der kleinen Wohnung, die sie mit Jason teilten, redeten sie ununterbrochen miteinander – und beim Essen auch.
Kimberley hatte gerade Rios Geschirr weggeräumt, als es an der Tür klingelte.
„Ich mache auf.“ Jason erhob sich und lächelte. „Ihr beide habt euch noch viel zu erzählen.“
Er verließ den Raum und kehrte gleich darauf mit ernster Miene zurück.
„Wer war …?“ Kimberley verstummte, sobald ihr Blick auf die imposante Gestalt hinter ihm fiel. Ihr Herz setzte einen Schlag
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