Julia Bestseller Band 142
ohne sich noch einmal zu Kimberley umzudrehen.
Das Herz wurde ihr schwer, als sie ihm nachblickte. Was hatte sie eigentlich erwartet? Dass Luc sie doch zum Bleiben überreden würde? Dass er sich plötzlich von Grund auf änderte und sie glücklich bis ans Ende ihrer Tage zusammenleben würden?
Energisch riss sie sich zusammen. Sie musste den Verstand verloren haben. Die zwei Wochen waren vorüber, und Luc würde sich niemals ändern. Genauso wenig wie sie sich. Die körperliche Anziehungskraft zwischen ihnen war so stark, dass diese sie blind machte. Sie würde nie etwas anderes als Leidenschaft mit Luc erleben, und das reichte ihr nicht.
Sie hatte getan, was sie tun musste. Ihrem Sohn konnte nichts mehr passieren. Es war Zeit, ihr altes Leben wieder aufzunehmen. Zeit, nach Hause zurückzukehren.
8. KAPITEL
Gegen Mittag war Luc immer noch nicht wieder aufgetaucht, und zunehmend nervöser blickte Kimberley auf ihre Uhr. Am Nachmittag war sie sicher, dass sie ihren Flug verpassen würde, weil weder Luc noch der Hubschrauber zu sehen waren.
Kimberley war verschwitzt und müde und wütend auf Luc, weil er ihre Pläne auf diese Art und Weise durchkreuzte. Sie wollte schon zum Hörer greifen, um herauszufinden, ob sie einen Hubschrauber chartern konnte, als sie einen im Anflug hörte. Erleichtert atmete sie auf. Ihre Maschine hatte sie bereits verpasst, aber wenigstens würde sie zum Flughafen kommen und konnte so einen Platz für den nächsten Tag reservieren.
Da sie die Insel so schnell wie möglich verlassen wollte, nahm sie ihren Koffer und eilte den Weg entlang zum Landeplatz. Dabei fragte sie sich, ob Luc sich überhaupt die Mühe machen würde, sich von ihr zu verabschieden.
Die Sonne brannte vom Himmel, und nachdem Kimberley einige höfliche Worte mit dem Piloten gewechselt hatte, stieg sie schnell ein.
Einen Moment später kam Luc auf sie zugeschlendert. Er sah so atemberaubend aus, dass ihr der Atem stockte, denn er trug einen Designeranzug, der seinen perfekten Körper betonte.
Anziehungskraft ist keine Basis für eine Beziehung, rief Kimberley sich energisch ins Gedächtnis. Dann presste sie die Lippen zusammen und blickte in die entgegengesetzte Richtung, um sich aus seinem Bann zu lösen.
Nachdem er kurz mit dem Bodyguard gesprochen hatte, der neben dem Hubschrauber wartete, kletterte er ebenfalls in den Hubschrauber und setzte sich neben sie.
Überrascht sah sie ihn an. „Was soll das?“
„Ich zeige dir, dass ich genauso flexibel sein kann wie jeder andere auch“, informierte Luc sie trügerisch sanft. „Wenn du nicht hierbleiben willst, komme ich eben mit.“
„Du willst mich wirklich begleiten?“ In ihre Freude und Aufregung mischte sich Panik. Wollte er seinen Sohn kennenlernen? War das der Beweis, den er verlangt hatte? Oder gab es einen anderen Grund? „Hast du geschäftlich in London zu tun?“
„Ich habe überall zu tun“, meinte er lässig. Er beugte sich vor und gab dem Piloten Anweisungen, bevor er sich wieder zurücklehnte.
„Na ja, ich sage es dir nicht gern, aber heute werden wir nirgendwohin fliegen, denn ich habe meine Maschine verpasst.“
Nun warf Luc ihr einen amüsierten Blick zu. „Die Maschine hebt erst dann ab, wenn ich es erlaube.“
„Sie startet in …“, Kimberley sah auf ihre Uhr und schnitt ein Gesicht, „… zehn Minuten. Und selbst du kannst Linienflüge nicht aufhalten.“
„Wir nehmen ja auch keinen Linienflug“, klärte er sie beinah gelangweilt auf, während er die langen Beine ausstreckte. „Mein Privatjet ist aufgetankt und steht für uns bereit.“
Verwirrt blinzelte sie. „Du hast ein eigenes Flugzeug?“
„Natürlich.“ Er zog eine Augenbraue hoch. „Ich habe überall auf der Welt Niederlassungen, die ich regelmäßig besuchen muss. Was glaubst du, wie ich sonst reise? Mit einem fliegenden Teppich?“
Kimberley errötete und presste die Lippen zusammen. Plötzlich kam sie sich sehr naiv vor. „Ich habe noch gar nicht darüber nachgedacht“, räumte sie ein. „Sonst hätte ich wohl angenommen, du buchst Linienflüge wie alle anderen Leute auch.“
„Ich bin aber nicht wie andere.“ Luc beugte sich vor und betrachtete sie verlangend. „Die letzten beiden Wochen in meinem Bett haben es dir sicher vor Augen geführt.“
Seine Worte beschworen die erotischsten Bilder herauf, und sie kämpfte mit dem lächerlichen Impuls, ihm die Arme um den Nacken zu legen. Ich bin von ihm besessen, rief sie sich ins Gedächtnis. Und ich
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