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Julia Bestseller Band 142

Julia Bestseller Band 142

Titel: Julia Bestseller Band 142 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan
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Schweigen, während Luc weiter das Bild betrachtete.
    Nach einer Weile schluckte er. „Danke.“ Er blickte auf seinen Sohn hinunter, und sein rauer Tonfall verriet, wie bewegt er war. „Ich nehme es gern.“
    Vorsichtig nahm er die Zeichnung ab und hielt sie in der Hand, als wäre sie sehr kostbar. Dann hockte er sich wieder hin und fing an, sich mit Rio zu unterhalten. Er stellte ihm Fragen, hörte zu und antwortete.
    Wie gebannt betrachtete Kimberley ihn. Warum konnte er so gut mit Kindern umgehen? Eigentlich hätte er Rio gegenüber unsicher sein müssen. Doch er plauderte ganz locker mit ihm über Fußball, Malen und alle anderen Themen, die dieser anschnitt.
    Nach einer Weile sah er auf seine Armbanduhr und beendete das Gespräch sichtlich widerstrebend. „Ich muss jetzt leider gehen.“
    Rio krauste die Stirn. „Sehen wir uns wieder?“
    „Oh ja.“ Noch immer klang Lucs Stimme sanft, aber seine Haltung verriet seine Anspannung. „Ganz bestimmt sogar. Und zwar bald.“
    Ihr Herz pochte wie wild, als Kimberley sich dem Unvermeidlichen stellte. „Luc …“
    Endlich wandte er sich ihr zu. Sein Blick war hart und kompromisslos. „Um acht“, sagte er eisig. „Ich schicke dir meinen Fahrer. Dann reden wir miteinander.“

9. KAPITEL
    Vor der Tür zu Lucs Suite blieb Kimberley einen Moment stehen, um sich zu sammeln. Sie atmete tief durch und spürte, wie die Angst sie überkam. Die Begegnung mit ihm würde auf keinen Fall leicht werden.
    In den letzten sieben Jahren hatte sie sich eingeredet, dass Luc sich geweigert hätte, die Vaterrolle zu übernehmen, wenn es ihr gelungen wäre, an ihn heranzukommen und ihm von dem Baby zu erzählen. Ganz sicher wäre er in Panik geraten, wenn er das Wort „Schwangerschaft“ gehört hätte, und nachdem er den Kontakt zu ihr abgebrochen hatte, war sie davon überzeugt gewesen, dass es so besser wäre.
    An diesem Nachmittag hatte sie sich allerdings dieselbe Frage gestellt wie in den vergangenen sieben Jahren. Hätte sie damals hartnäckiger sein und ihm die Wahrheit sagen sollen?
    Luc hatte alles andere als entsetzt reagiert, als er herausfand, dass er einen Sohn hatte. Er war schockiert gewesen und wütend auf sie. Aber sein Verhalten hatte ihr bewiesen, wie wenig sie ihn kannte. Und nun erwartete er eine Erklärung von ihr.
    Einer seiner Bodyguards führte Kimberley in das riesige Wohnzimmer der Suite und zog sich gleich diskret zurück, sodass sie mit Luc allein war. Er stand mit dem Rücken zum Fenster und wartete auf sie. Schweigend betrachtete er sie mit eisiger Miene.
    Irgendwann hielt sie es nicht mehr aus. Krampfhaft ballte sie die Hände zu Fäusten. „Luc …“
    „Ich möchte nicht darüber reden, bis wir das mit dem Erpresser geklärt haben. Offenbar bedroht tatsächlich jemand mein Kind. Ich will diesen Brief, und zwar sofort.“ Luc streckte die Hand aus, woraufhin Kimberley das Schreiben aus ihrer Handtasche nahm.
    „Es gibt nicht den geringsten Hinweis auf den Absender. Er …“
    „Es ist nicht dein Job, danach zu suchen.“ Er führte ein kurzes Telefonat, und kurz darauf betrat der Chef seines Sicherheitsteams den Raum.
    Nachdem er einige Sätze mit Luc gewechselt hatte, nahm er den Brief und ging wieder. Auf dem Weg nach draußen blieb er kurz stehen und lächelte ihr aufmunternd zu.
    Überrascht blickte Kimberley ihm nach. „Hat er denn gar keine Fragen an mich?“
    Luc lächelte kühl. „Die Leute, die für mich arbeiten, sind sehr kompetent, und deswegen pfusche ich ihnen nicht in ihre Arbeit. Ronaldo ist der Beste. Wenn er es für nötig hält, dich zu befragen, wird er es sicher tun. Ich habe erst einmal dafür gesorgt, dass Rio rund um die Uhr bewacht wird.“
    Vor Angst krampfte sich ihr Magen zusammen. „Du glaubst, er ist immer noch in Gefahr?“
    „Er ist mein Sohn“, erklärte Luc eisig, „und das allein ist ein Risikofaktor. Er wird hier so lange bewacht, bis ich ihn mit nach Brasilien nehmen kann.“
    Plötzlich hatte sie das Gefühl, dass sich alles um sie zu drehen begann. „Du nimmst mein Kind nicht mit! Ich weiß, dass du wütend auf mich bist, aber …“
    „ Unser Kind, Kimberley. Wir reden hier von unserem Sohn, und ‚wütend‘ reicht nicht annähernd aus, um meine Gefühle zu beschreiben“, informierte er sie trügerisch sanft und sichtlich um Beherrschung bemüht. „Ich warte auf eine Erklärung, und ich weiß nicht einmal, warum. Denn dass du mir die Existenz meines Sohnes so lange verschwiegen hast, lässt

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