Julia Bestseller Band 142
sich eigentlich nicht rechtfertigen …“
„Ich habe es dir vor zwei Wochen erzählt …“
„Weil du meine Hilfe brauchtest! Wärst du nicht erpresst worden, hätte ich wahrscheinlich nie von ihm erfahren, stimmt’s?“ Aufgebracht begann er, auf und ab zu gehen. „Ich fasse es einfach nicht, dass du mir meinen Sohn vorenthalten hast!“ Verächtlich funkelte er sie an.
Nun wurde sie auch zornig. Warum suchte er die Schuld nicht auch bei sich?
„Ich muss mich für gar nichts rechtfertigen, Luc.“ Obwohl ihre Stimme bebte, sprach Kimberley tapfer weiter. „Du hast mich abscheulich behandelt.“
„Und das war die Strafe dafür?“ Höhnisch sah Luc sie an. „Nur weil ich Schluss gemacht habe, durfte ich nichts von meinem Kind erfahren?“
„Nein!“, brauste sie auf. „Aber du sollst die Verantwortung für dein Verhalten übernehmen. Du warst ganz versessen darauf, mit mir zu schlafen. Ob ich schwanger sein könnte, hat dich allerdings nicht interessiert, oder?“
Er runzelte unmerklich die Stirn. „Natürlich ist mir der Gedanke gekommen“, stieß er hervor. „Aber ich habe mich geschützt. Es hätte also nicht passieren dürfen.“
„Und damit war die Sache für dich erledigt? Dann lass dir gesagt sein, dass du nicht unfehlbar bist“, erklärte Kimberley bitter. „Am Tag, nachdem ich dein Haus verlassen hatte, habe ich herausgefunden, dass ich schwanger bin.“
„Du warst immer noch in Rio de Janeiro, als du es erfahren hast?“ Nun funkelten seine Augen spöttisch, und er strich sich verächtlich durchs Haar. „Dann wäre es ein Leichtes für dich gewesen, zu mir zu kommen und es mir zu erzählen.“
Jetzt reichte es ihr. „Du hast gut reden! Damals durfte ich doch nicht einmal in deine Nähe kommen!“ Sie bebte vor Wut. „Du hattest genug von mir, Luc. Um zu beweisen, wie sehr ich dich langweile, hast du mit anderen Leuten gefeiert. Und als ich mir auch das Recht genommen habe, bist du in die Luft gegangen. Wir sind nicht gerade im Guten auseinandergegangen.“
Sein Blick war eisig. „Es ging nicht mehr um uns, sondern um das Kind. Du hättest es mir sagen müssen .“
„Wie denn?“ , brachte sie hervor. „Ist dir eigentlich klar, dass es unmöglich ist, an dich heranzukommen, wenn du es nicht willst?“
Luc runzelte die Stirn. „Das ist doch lächerlich …“
„Nein, Luc.“ Kimberley strich sich das Haar aus dem Gesicht und zwang sich, sich zu beruhigen. „Du bist für die Öffentlichkeit unerreichbar.“
„Du kanntest mich aber.“ Wütend betrachtete er sie. „Wir hatten eine Beziehung.“
„Als es vorbei war, kam ich genauso wenig an dich heran wie jeder andere. Deine Bodyguards und Empfangsdamen haben mich nicht zu dir gelassen.“
„Offenbar hast du es nicht richtig versucht.“
Diese Unterstellung tat ihr weh. „Denk nach, Luc.“ Kimberley schlang sich die Arme um die Taille. Obwohl es ein warmer Juniabend war, fror sie plötzlich. „Ich habe dich zweimal angerufen, und zweimal hast du dich geweigert, mit mir zu sprechen. Du dachtest, ich hätte Brasilien verlassen. Zwei Wochen nachdem du mit mir Schluss gemacht hattest, habe ich es noch einmal versucht. Ich bin in dein Büro gegangen, weil ich glaubte, dort könntest du mich nicht so leicht abwimmeln. Aber du hast deinen Chauffeur angewiesen, mich zum Flughafen zu bringen, um ganz sicher zu sein, dass ich abreise. Und deswegen habe ich es auch getan.“
Luc verspannte sich. „Ich dachte, du wolltest über unsere Beziehung reden.“
„Nein. Ich wollte dir sagen, dass ich schwanger bin. Und da du den Kontakt zu mir abgebrochen hast, bin ich nach England zurückgekehrt und habe die Situation allein gemeistert. Du hast mich für geldgierig gehalten …“ Bebend vor Zorn, griff sie in ihre Handtasche und nahm einen dicken Umschlag heraus. „Hier sind die Quittungen, Luc. Alles, was ich gekauft habe, ist hier aufgeführt, und es steht nicht ein einziges Paar Schuhe auf der Liste. Es ist mir sehr schwergefallen, dein Geld zu nehmen, und ich habe es nur für Rio getan.“
Sie drückte ihm den Umschlag in die Hand und stellte voller Genugtuung fest, dass er sprachlos war.
Nachdem er die Quittungen herausgenommen hatte, betrachtete er sie eine Weile starr. Trotz seiner Sonnenbräune war er ungewöhnlich blass. „Ich wusste nicht, dass du schwanger warst.“
„Du hast mir ja auch keine Gelegenheit gegeben, es dir zu sagen! Für dich war es vorbei.“ Tränen schnürten ihr die Kehle zu. „Und du
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