Julia Bestseller Band 142
stieß er hervor.
Kimberley zwang sich, standhaft zu bleiben. „Nein. Aber er wusste ja auch nicht, wer du bist. Es geht nicht nur um dein Temperament, Luc, obwohl du auf jeden Fall daran arbeiten musst. Du bist im Begriff, sein Leben auf den Kopf zu stellen, und das lasse ich nicht zu.“
Nun presste er die Lippen zusammen. „Ich habe nicht die Absicht, irgendjemanden aus der Fassung zu bringen.“
„Nein?“, hakte sie kühl nach. „Mich gestern Abend auch nicht?“
„Ich bin vielleicht nicht ganz fair zu dir gewesen …“, räumte er nach einer Weile ein, woraufhin sie ihn am liebsten geohrfeigt hätte.
„Wie bitte?“
Sichtlich unbehaglich zuckte er die breiten Schultern. „Na gut, ich war wohl ziemlich unfair …“ Sein Akzent war auf einmal stärker als sonst. „Aber das gehört der Vergangenheit an, und wir müssen uns über die Zukunft unterhalten.“
„Das war’s?“ Kimberley lachte ungläubig. „Das verstehst du unter einer Entschuldigung? Du hakst es einfach ab? Wie praktisch!“
Luc fluchte leise. „Ich bedaure vieles, was passiert ist, aber jetzt sollten wir uns auf die Zukunft konzentrieren.“
„Das ist alles?“ Ungläubig schüttelte sie den Kopf.
„ Meu Deus , was erwartest du eigentlich von mir? Was geschehen ist, kann ich nicht ändern, nur wiedergutmachen. Aber wir müssen miteinander reden.“
„Wir haben gestern Abend bereits alles gesagt“, erklärte sie steif.
Verzweifelt seufzte er. „Wir standen gestern beide unter Schock und hatten inzwischen Zeit zum Nachdenken.“ Über die Schulter blickte er zu seinem Wagen, in dem sein Chauffeur auf ihn wartete. „Für mich ist das alles neu, und ich möchte es nicht in der Öffentlichkeit breittreten. Lässt du mich nun rein?“
Was hätte es für einen Sinn gehabt, sich zu weigern? Als sie seine Suite am Vorabend verlassen hatte, war ihr klar gewesen, dass sie das Unvermeidliche nur hinauszögerte.
Kimberley öffnete die Tür weiter, und Luc trat ein und ging in die Küche.
„Hübsch …“ Er ließ den Blick zur Terrassentür schweifen. „Du hast einen guten Geschmack.“
„Danke.“
Dann neigte er den Kopf. „Inzwischen ist die Wohnung bestimmt enorm im Wert gestiegen.“
Entgeistert sah sie ihn an. „Denkst du eigentlich immer nur an Geld?“
„Nein, manchmal auch an Sex und jetzt auch an mein Kind.“ Kühl blickte er sich um. „Hat Jason von Anfang an bei dir gewohnt? War er es, mit dem du telefoniert hast?“
„Ja.“ Kimberley setzte Kaffeewasser auf. „Er war der einzige Freund, den ich hatte.“
„Zum Glück ist mir klar, dass Jason nicht auf weibliche Models steht.“
Sein Tonfall veranlasste sie, ihn argwöhnisch anzusehen. „Warum?“
„Weil ich ihn so nicht k. o. schlagen muss.“ Das Funkeln in seinen Augen nahm ihr den Atem.
„Zu dem Zeitpunkt waren wir bereits getrennt, Luc.“ Sie stellte zwei Becher auf den Tisch. „Deshalb ist deine Eifersucht wirklich lächerlich. Ich hätte eine ganze Reihe von Partnern haben können.“
Sofort wurde die Atmosphäre sehr angespannt.
„Und, war es so?“, erkundigte Luc sich drohend.
Kimberley seufzte. „Nein, Luc. Ich hatte ein Baby. Ich habe viel gearbeitet und war immer erschöpft. Einen Mann konnte ich deshalb überhaupt nicht gebrauchen. Und offen gestanden, habe ich nach der Affäre mit dir das Interesse an Männern verloren.“
„Das offenbar nicht“, widersprach er leise. „Du hast in den letzten beiden Wochen bereitwillig mitgemacht, wenn ich mich richtig erinnere. So verhält sich keine Frau, die die Nase von Männern voll hat.“
Sie sah ihn an und schluckte mühsam. „Das ist etwas anderes.“
„Oh nein.“ Forschend betrachtete er sie. „Vielleicht willst du mir sagen, dass du keinem anderen Mann begegnet bist, der dieselben Gefühle in dir geweckt hat wie ich. Dass du das Interesse an anderen Männern verloren hast, weil keiner von ihnen mir das Wasser reichen konnte.“
Fassungslos über seine Arroganz, schenkte Kimberley ihnen Kaffee ein. Insgeheim musste sie ihm allerdings recht geben. „Du bist verdammt selbstherrlich …“
„Ich stelle lediglich Tatsachen fest.“ Luc gab sich kühl und hatte wieder alles unter Kontrolle. „Wir sollten endlich ehrlich zueinander sein. Sonst funktioniert unsere Ehe nicht.“
Hätte sie ihren Becher in diesem Moment in der Hand gehalten, wäre er ihr entglitten, so schockiert war sie. „Unsere … Ehe?“, brachte sie hervor.
Geringschätzig zuckte Luc die
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