Julia Bestseller Band 142
Schultern, während er einen Schluck Kaffee trank. „Wir haben ein gemeinsames Kind. Es liegt also nahe, dass wir auch unser Leben zusammen verbringen.“
Es dauerte eine Weile, bis sie die Sprache wiedergefunden hatte. „Wir haben überhaupt keine Gemeinsamkeiten.“
Er lächelte nur selbstgefällig. „Die letzten beiden Wochen haben wohl das Gegenteil bewiesen.“
„Du redest schon wieder von Sex, Luc!“ Kimberley sprang auf und musste sich zusammenreißen, um nicht zu schreien. „Das ist keine Grundlage für eine Ehe.“
Sein Lächeln verschwand. „Wir haben einen Sohn“, erinnerte er sie kühl. „Und das ist Grund genug, um zu heiraten.“
Fassungslos sank sie auf den Stuhl. „Du leidest unter Wahnvorstellungen“, sagte sie ausdruckslos, woraufhin er sie ungläubig ansah.
„Reagiert man so auf einen Heiratsantrag?“
„Wahrscheinlich nicht, aber es war ja auch keiner“, erwiderte sie bitter. Dann stand sie wieder auf und ging in ihrer kleinen Küche auf und ab, um ihre Wut und ihren Frust in den Griff zu bekommen. „Du schneist einfach hier herein und verkündest, dass wir heiraten werden, weil wir ein gemeinsames Kind haben.“
Die Lippen zusammengepresst, erhob Luc sich ebenfalls. „Ich habe noch nie einer Frau einen Heiratsantrag gemacht …“
„Dann lass dir gesagt sein, dass du noch üben musst. Beim vierten oder fünften Mal klappt es vielleicht.“
Ehe sie sich’s versah, streckte er die Hände aus und umfasste ihre Arme. „Bleib stehen, und hör mir gefälligst zu! Du solltest dich geschmeichelt fühlen. Hast du eine Ahnung, wie viele Frauen diese Worte von mir hören wollten?“
„Welche Worte?“ Hilflos erwiderte sie seinen Blick. „‚Wir haben ein gemeinsames Kind. Es liegt also nahe, dass wir auch unser Leben zusammen verbringen‘?“
„Hör auf, das Ganze ins Lächerliche zu ziehen.“
„Wirke ich etwa auf dich, als würde ich es lustig finden?“ Vergeblich versuchte Kimberley, sich aus seinem Griff zu befreien. „Glaub mir, Luc, noch nie war mir weniger danach zumute. Du hast mich gerade tief gekränkt.“
„ Meu Deus , wie das denn?“ Aus seinem Blick sprach pure Verzweiflung. „Ich bitte dich, mich zu heiraten.“
Völlig unbeeindruckt neigte Kimberley den Kopf zur Seite. „Und warum sollte ich das tun? Weil es eine Ehre ist, die nur wenigen zuteilwird?“
Nun begannen seine Augen gefährlich zu funkeln. „Weil es das Beste für unser Kind ist. Und weil es das ist, was Frauen sich von Männern wünschen.“
Und leider war es genau das, wonach sie sich sehnte. Allerdings nicht so.
„Ach ja?“, hakte sie sarkastisch nach. „Aber ich nicht. Ich kann mir nichts Schlimmeres vorstellen, als mich an dich zu binden.“
„Du redest dummes Zeug.“
„Das tue ich nicht, verdammt! Die Ehe mit dir wäre ein Albtraum. Ich könnte nie ausgehen, weil du so entsetzlich besitzergreifend bist. Und wir hätten überhaupt keine Kontakte, weil wir jeden Abend im Bett verbringen würden. Wahrscheinlich würdest du mir nicht einmal erlauben, mich anzuziehen!“
Luc atmete scharf ein. Wieder einmal war er trotz seiner Sonnenbräune ungewöhnlich blass. „Du lässt dich von deinen Gefühlen leiten.“
„Und ob ich das tue! Was ist mit den wirklich wichtigen Dingen wie Liebe und Zuneigung, Luc? Ich bin mit einem Mann wie dir aufgewachsen. Mein Vater ist mit jeder Frau ins Bett gegangen, die ihm schöne Augen gemacht hat. So eine Kindheit möchte ich meinem Sohn ersparen.“
„So etwas würde ich nicht tun.“ Er ließ sie los und machte eine wütende Geste. „Sicher, von Liebe kann keine Rede sein, aber eine Ehe kann trotzdem funktionieren, wenn andere Dinge stimmen.“
„Wie Sex zum Beispiel?“ Kimberley setzte sich wieder und warf ihm einen höhnischen Blick zu. „In einer glücklichen Ehe muss ein Paar zumindest in der Lage sein, Zeit miteinander zu verbringen, und zwar vorzugsweise angezogen. Das ist die Grundvoraussetzung, Luc, vor allem, wenn ein Kind im Spiel ist.“
Nachdem er ebenfalls wieder Platz genommen hatte, betrachtete er sie nachdenklich. „Du sagst also Ja, wenn wir Zeit miteinander verbringen? Sind das deine Bedingungen?“
„Das klingt, als würdest du über ein Geschäft verhandeln.“
Unmerklich zuckte er die Schultern. „Das ist es in gewisser Weise auch. Jeder von uns hat etwas, das der andere will.“
„Du hast nichts, was ich will.“
„Rio soll also aufwachsen, ohne seinen Vater zu kennen?“
Kimberley biss sich auf
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