Julia Bestseller Band 142
die Lippe und veränderte ihre Position. „Nein, aber …“
„Du würdest dir also wünschen, dass wir eine Möglichkeit finden zusammenzuleben?“
„Ja, aber …“
„Nenn mir deine Bedingungen.“
Schweigend blickte sie zu ihm auf. War es ihm wirklich so wichtig, Rio zu bekommen?
„So einfach ist es nicht. Ich …“
„Doch, das ist es.“ Wie immer vertraute er voll auf seine Fähigkeit, die Situation zu seinem Vorteil auszunutzen. „Sag mir, was du verlangst, und du bekommst es von mir.“
Liebe. Sie sehnte sich nach seiner Liebe. Beinah hätte Kimberley hysterisch gelacht, als sie sich vorstellte, wie er auf diese Antwort reagieren würde.
„Ich sage dir, was ich will, und dann heiraten wir?“
„Stimmt“, bestätigte er lächelnd, offenbar erleichtert, dass sie ihn endlich verstanden hatte.
„Und dann verfällst du in dein altes Verhaltensmuster.“
Nun runzelte er die Stirn. „Ich möchte doch nur, dass unsere Ehe funktioniert.“
„Aber dich zu binden war noch nie deine Stärke, stimmt’s, Luc? Wie lange hat deine längste Beziehung gehalten? Einen Monat? Zwei?“
„Es war noch nie ein Kind im Spiel.“
„Vielleicht nicht, aber zwischen acht Wochen und einem ganzen Leben besteht ein gewaltiger Unterschied, und das könnte dein Durchhaltevermögen sehr strapazieren“, gab Kimberley leise zu bedenken.
„Ich werde tun, was ich kann, damit es gut läuft.“
„Wirklich?“ Neugierig blickte sie ihn an. „Alles?“
„Alles.“
Was hatte sie zu verlieren?
„Na gut, dann nenne ich dir die Bedingungen.“ Sie verschränkte die Arme und neigte den Kopf zur Seite. „In den nächsten vier Wochen werden wir uns nur angezogen treffen. Du wirst mich ausführen und etwas mit Rio unternehmen. Wir werden uns wie eine Familie verhalten. Und jeden Abend bringst du mich spätestens um zehn nach Hause. Du übernachtest nicht bei mir, und wir haben miteinander keinen Sex. Und du schläfst auch nicht mit anderen Frauen. Wenn ich ein verfängliches Foto von dir in der Zeitung sehe, ist es vorbei.“
Plötzlich knisterte es vor Spannung. „Kein Sex?“
Sein Tonfall war so ungläubig, dass sie an sich halten musste, um nicht zu lachen.
„Nein. Sicher wirst du dich zurückhalten können, um zu beweisen, dass es für dich am wichtigsten ist, deinem Sohn ein guter Vater zu sein. So finden wir heraus, ob wir es auch ohne Sex miteinander aushalten. Wenn ja …“, Kimberley zuckte die Schultern, „… dann heirate ich dich.“
Sie lächelte, denn sie war sich ganz sicher, dass Luc ihre Bedingungen als völlig absurd abtun würde. Und das war ihr ganz recht. Sie wollte ihn nicht heiraten. Es wäre unerträglich für sie, in dem Bewusstsein mit ihm zusammenzuleben, dass er nur ihres Sohnes wegen bei ihr blieb.
„Also gut.“
Zuerst dachte sie, sie hätte sich verhört. „Wie bitte?“
„Ich bin einverstanden.“ Luc stand auf und kam auf sie zu. Dabei funkelten seine dunklen Augen gefährlich. „Ich akzeptiere deine Bedingungen.“
Skeptisch sah sie ihn an. „Alle?“
Ein Lächeln umspielte seine Lippen. „Allerdings. Und bald werde ich diese Worte während einer Trauzeremonie sagen, meu amorzinho , denn du wirst gern mit mir zusammen sein. Und Rio auch.“
Das wird ihm nie gelingen, dachte Kimberley und fragte sich, ob er jemals an sich zweifelte.
Wenn er keinen Sex haben konnte und sich mit ihr austauschen musste, würde er schnell die Lust am Heiraten verlieren. Und dann konnte sie wieder weiterleben wie bisher. Offenbar wollte er regelmäßigen Kontakt zu seinem Sohn, aber das ließ sich einrichten.
„Also gut“, erwiderte sie betont locker, „abgemacht.“
Als Luc zu seinem Wagen ging, überlegte er, ob er den Verstand verloren hatte. Er hatte sich gerade bereit erklärt, einen Monat mit einer Frau zusammen zu sein, ohne Sex zu haben, obwohl er bei ihr an nichts anderes denken konnte.
Da er sonst vor Bindungen zurückschreckte, beunruhigte es ihn, dass er solche Opfer brachte, damit Kimberley ihn heiratete. Und natürlich würde sie es tun, weil er tat, was sie verlangte.
Es konnte schließlich nicht allzu schwer sein. Was das Reden anging, so wurde er von Tag zu Tag besser. Familienausflüge – kein Problem. Kein Sex – das wird nicht so leicht sein, wie Luc sich zerknirscht eingestand, während er den parkenden Wagen ignorierte und in die entgegengesetzte Richtung ging. Aber wenn Kimberley in seiner Gegenwart immer angezogen war und er oft kalt duschte, konnte er
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