Julia Bestseller Band 142
Geschichte dieser Frau zurück“, erinnerte ihn Holly.
„Wir gingen also zusammen in die Kneipe, tranken etwas, und dabei trieb sie mich in die Enge. Es gelang mir, ihr zu entkommen, ohne ihre Gefühle zu verletzen, aber am nächsten Tag wurde es schlimmer.“
„Hast du sie geküsst?“
„Nein, ich habe sie nicht geküsst!“, antwortete Mark barsch.
„Vielleicht hättest du es tun sollen. Du hättest ihr einen widerlichen, nassen, schleimigen Kuss geben sollen, damit sie für alle Zeiten genug von dir hat.“
„Ich weiß gar nicht, wie man einen solchen Kuss zustande bringt. Und wenn du weißt, wie sich so ein Kuss anfühlt, dann bist du entschieden an den falschen Mann geraten.“
„Okay!“, sagte Holly und wechselte schnell das Thema. „Und was passiert jetzt mit dieser Frau?“
„Die Situation am Arbeitsplatz ist unangenehm geworden. Ich wollte nicht grob zu ihr sein. Um die Zusammenarbeit nicht zu erschweren, habe ich schließlich gesagt, dass ich mit dir verlobt bin.“
Holly holte tief Luft. „Dagegen wäre ja nichts einzuwenden“, sagte sie. „Es gibt viele Leute, die ihre Beziehungen über weite Entfernungen aufrechterhalten. Sag ihr doch einfach, dass ich hier einen Job habe, den ich nicht aufgeben kann!“
„So einfach ist das nicht. Leider haben sie die Wahrheit aus mir herausgequetscht.“
„Die Wahrheit?“
„Dass du deinen Job vor ein paar Monaten aufgegeben hast und seitdem für Zeitarbeitsagenturen tätig bist. Dummerweise traf mein Geständnis zeitlich mit dem Mutterschaftsurlaub unserer Krankenschwester in der Praxis zusammen, und da kamen sie auf die Idee, dass du zu uns kommen und ihre Stelle einnehmen solltest. Erst war ich ganz dagegen, aber je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr sah ich darin die ideale Lösung meines Problems. Wenn ich eine Verlobte hier in Cornwall hätte, dann würde mich diese Frau wahrscheinlich endlich in Ruhe lassen.“
Holly kam aus dem Staunen nicht heraus. „Sie dachten also, ich käme sofort anmarschiert, und du hast es nicht für nötig gehalten, mich erst einmal zu fragen?“
„Ich frage dich ja jetzt, und ich bitte dich dringend, darüber nachzudenken, Holly. Wenn ich eine Braut hier habe, brauche ich mich wenigstens nicht jede Minute des Tages zu fragen, ob ich etwas tue oder sage, was zu Missverständnissen führen könnte. Ich hätte dann die Möglichkeit, wieder ein normales Leben zu führen, verstehst du das?“
„Aber Mark …“
„Du kannst auch dein Leben weiterführen wie bisher. Du hast doch sicher noch keine feste Anstellung gefunden? Du hast mir zwar nicht erzählt, weshalb du deinen letzten Job gekündigt hast, aber ich weiß, dass etwas passiert sein muss.“
Holly wollte darüber nicht sprechen. „Nichts ist passiert“, sagte sie kurz und bündig.
„Aber Holly, ich kenne dich besser als jeder andere“, sagte Mark schroff. „Du gehörst nicht zu den Leuten, die ohne einen guten Grund den Job wechseln.“
Sie hatte einen guten Grund, trotzdem antwortete sie: „Es lag wirklich nichts vor.“
„Es muss aber etwas vorgelegen haben, denn es ist das erste Problem in deinem Leben gewesen, das du nicht mit mir geteilt hast.“
Mark hatte recht. Doch er war weit weg in Cornwall, und am Telefon konnte sie nicht mit ihm darüber sprechen.
„Eines Tages wirst du es mir schon sagen“, lenkte er ein. „Was immer dich bedrückt, hier unten heilt dein Kummer schneller. Du kannst so lange bei uns arbeiten, wie du willst, und wenn du uns wieder verlassen willst, dann ist es auch gut. Warum arbeitest du eigentlich für Agenturen?“
„Weil ich mir die Jobs aussuchen kann, auf die ich gerade Lust habe.“
„Das sieht dir aber gar nicht ähnlich. Du liebst die Beständigkeit. Komm also her, dann bin ich in deiner Nähe und kann auf dich aufpassen!“
Holly kämpfte mit den Tränen. Allein mit ihm zu sprechen half ihr schon. Zweifellos würde es ihr gut tun, wenn Mark sie ein wenig beschützte.
„Vielleicht sollte ich das wirklich tun. Du bist ein guter Freund, Mark.“
„Dann komm zu mir! Sei meine Verlobte und Krankenschwester in der Praxis!“
„Und wie soll ich mich als Verlobte verhalten? Wie zärtlich müsste ich in aller Öffentlichkeit mit dir sein?“
„Das überlasse ich deiner Fantasie. Ich denke, es wird genügen, wenn du mich anbetend ansiehst, mir jedes Wort von den Lippen abliest und mir wie ein Hündchen überallhin folgst.“
„Das wird mir aber verdammt schwerfallen“, sagte Holly
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