Julia Bestseller Band 142
keine Komplikationen dieser Art.“
„Mark Logan, es gibt noch Hoffnung für dich“, witzelte Holly, als sie sein zerknirschtes Gesicht sah. „Jetzt sollten wir aber an heute Abend denken. Wir haben noch nicht darüber gesprochen, was wir sagen sollen. Wenn ich vorgebe, mit dir verlobt zu sein, müssen wir uns eine Story ausdenken. Als ich Ian am Dienstag traf, hat er keine persönlichen Fragen an mich gerichtet.“
„Warum müssen wir uns eine Story ausdenken? Wir sagen einfach die Wahrheit, dann kann nichts schief gehen. Der einzige Punkt, wo wir ein wenig von der Wahrheit abweichen, ist das Eingeständnis, dass wir nicht nur gute Freunde geblieben sind, sondern uns ineinander verliebt haben.“
Holly hatte sich immer noch nicht an diesen Gedanken gewöhnt. „Wann haben wir denn gemerkt, dass wir uns verliebt haben?“
Sie gingen hinein, und Mark schloss die Fenster wieder ab. „Vor einem Monat. Das passt zu dem, was ich Caroline erzählt habe. Als ich hierher gezogen bin, merkten wir, wie sehr wir einander vermissten. Und wie sehr wir uns liebten. Wie klingt das?“
„Und da haben wir uns gleich verlobt?“
„Ja, warum nicht? Wir haben uns seit Ewigkeiten gekannt, warum sollten wir jetzt voneinander getrennt sein? Plötzlich entdeckten wir, dass wir schrecklich verliebt waren. Ich machte dir einen Heiratsantrag, und du sagtest Ja.“
„Und wo hast du mir diesen Antrag gemacht?“
„Holly, niemand wird dir eine solche Frage stellen …“ Mark holte Hollys Koffer und stellte sie in seinem Schlafzimmer ab. „Wir bringen alles in meinen Schränken unter, schlage ich vor, und du behältst nur die Sachen bei dir, die du zum Schlafen brauchst.“
„Aber wenn sie doch fragen?“, hakte Holly nach. „Die Leute interessieren sich für solche Sachen, besonders Frauen.“
Mark seufzte. „Wo hätte ich denn deiner Meinung nach den Antrag machen sollen?“
Holly legte den Kopf zur Seite und schloss die Augen.
„An einem Strand“, sagte sie. „Nur wir beide. Im Dämmerschein.“
„Sand oder Kies?“
„Was?“
„Soll es ein Sandstrand sein oder einer mit Steinen und Kies?“
„Mark! Was soll denn das nun wieder?“
„Du wolltest Details. Also: Sand oder Steine? Könnten wir uns auf Sand einigen? Ich möchte keine zerschundenen Knie, wenn ich dir nach alter Sitte einen Heiratsantrag mache.“
Holly lachte, und ihre grünen Augen sprühten vor guter Laune.
„Einverstanden. Sandstrand“, sagte sie.
„Und wo war dieser Strand? Wir können nicht Cornwall sagen, denn dann wären alle Kollegen beleidigt, wenn ich sie dir nicht vorher vorgestellt hätte. Vielleicht bin ich mit dir an einen ganz romantischen Ort gefahren? Zum Beispiel nach Korsika?“
Holly lachte, und plötzlich dachte sie an den Ring. „Caroline hatte mich danach gefragt, und ich habe schnell eine Ausrede erfunden. Wir haben nicht an einen Ring gedacht.“
„Ich ja.“ Mark wühlte in einer Schublade und holte ein schwarzes Kästchen heraus. „Bitte schön! Ich hoffe, er passt.“
Holly öffnete das Kästchen und starrte auf einen wunderschönen Diamantring. „Mark, den kann ich nicht tragen. Wirklich nicht!“
Er lächelte sie auf die Art und Weise an, die alle Frauen schwachmachte. „Du glaubst doch nicht, dass ich meiner Verlobten einen Ring mit unechten Steinen schenke, oder? Der Ring gehörte meiner Großmutter. Sie gab ihn mir, damit ich ihn der Frau schenke, die mich dazu bringt, meinen Junggesellenstatus aufzugeben.“
Holly blickte immer noch versonnen auf den Ring. „Und wenn du einer Frau begegnest, die du magst, und du gibst vor, mit mir verlobt zu sein, was wirst du dann tun?“
„Nach meinen Erfahrungen mit Zoe vermeide ich fürs Erste Beziehungen mit Frauen.“
„Es tut mir leid, dass es mit euch nichts geworden ist“, sagte Holly, doch Mark zuckte nur mit den Schultern.
„Mir nicht. Sie sah fabelhaft aus, dafür fehlten ihr aber andere Qualitäten. Außerdem war sie genau so wenig in mich verliebt wie ich in sie, und ich habe sie nie im Unklaren über meine Absichten gelassen.“
„Ich freue mich, zu hören, dass du auch ein jungfräuliches Leben führst“, sagte Holly.
„Du kennst mich, Baby. Rein wie der frisch gefallene Schnee.“
„Ja, ja!“ Man sah ihr an, was sie von dieser Darstellung hielt. „Trotzdem: Brich nicht zu viele Frauenherzen, Mark!“
„Ich? Wo ich doch immer nur nett zu den Frauen bin?“
Er war auch immer nett zu ihr gewesen, aber sie waren ja nie ein
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