Julia Bestseller Band 142
Liebespaar gewesen. Sie nahm den Ring aus dem Kästchen und streifte ihn auf den Mittelfinger ihrer linken Hand. „Er passt“, sagte sie.
Mark ergriff ihre Hand und sah sich den Ring genau an. „Und wie steht es mit dir, Holly? Wenn du dem richtigen Mann begegnest und dieser bemerkt, dass du meinen Ring trägst?“
„Der richtige Mann ist nie dort, wo ich bin“, erwiderte sie.
„Du wirst mir von ihm erzählen, wenn er eines Tages auftaucht, und ich werde dafür sorgen, dass er verschwindet.“
„Sei nicht albern und hör auf, den jugendlichen Helden zu spielen! Kehren wir lieber zum Ausgangspunkt zurück! Wir haben uns verlobt, und wann werden wir heiraten?“
„Können wir das nicht offen lassen?“, schlug Mark vor. „Das würde es auch leichter machen, wenn wir uns eines Tages wieder trennen. Sag einfach, das hängt von unseren Jobs ab!“
„Das klingt gut. Jetzt gehe ich mich umziehen. Wie schick muss ich mich für den Jachtclub machen?“
Mark griff in seinen Kleiderschrank und holte eine sandfarbene Hose und ein frisches weißes Hemd heraus. „Ziemlich schick“, antwortete er.
Wie soll ich in den paar Sachen, die ich besitze, etwas finden, was zu Marks Verlobter passt, überlegte Holly. Normalerweise ging er mit Models und Frauen aus, die ein Vermögen für Kleider und Schönheitssalons ausgaben. Nein, sie war nicht Marks Typ. Wie sollte sie nur überzeugend wirken?
Der Jachtclub lag oberhalb des Fischerdorfes mit einem weiten Blick über die Flussmündung und das Hinterland. Mark fuhr auf den Parkplatz und stellte seinen geliebten Sportwagen vorsichtig an einer niedrigen Mauer ab.
„Hast du jemals eine Frau gefunden, die du mehr liebst als dieses Auto?“, neckte ihn Holly.
„Nein, nie.“ Er sah sie aufmerksam an und machte ihr ein Kompliment. „Du siehst fabelhaft aus. Die Farbe steht dir gut.“
Sie trug ein grünes Seidenkleid, das gut zu ihrem blonden Haar passte. Ein langer Seitenschlitz zeigte mehr als nur ein bisschen Bein. Kein Wunder, dass sich alle Frauen nach Mark und Holly umdrehten, als sie den Club betraten. Ian wartete auf sie an einem der schönsten Tische.
Mark begrüßte ihn und sagte: „Sie haben meine Holly schon kennengelernt, nicht wahr?“
Meine Holly.
Holly schenkte Ian ein strahlendes Lächeln.
„Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie froh wir sind, dass Sie zu uns gekommen sind“, erwiderte er. „Wir haben verzweifelt nach einer Praxisschwester gesucht. Als Mark uns eines Tages erzählte, dass er sich gerade verlobt habe, Sie aber weit weg von hier lebten, schien alles zu perfekt, um wahr zu sein.“
„Ich freue mich, dass ich Ihnen helfen kann.“ Plötzlich fühlte sich Holly schuldig, dass sie diesen liebenswürdigen Mann belog. „Ich denke, Sie setzen mich dort ein, wo Sie mich in der Praxis am dringendsten brauchen. Als wir uns in London trafen, haben wir noch nicht über die Details gesprochen.“
„Dafür haben wir noch genug Zeit“, sagte Ian. Er winkte einem Kellner und bestellte Drinks. Während sie darauf warteten, erzählte Holly von ihrer Kindheit in London und dass sie und Mark sich schon als kleine Kinder kannten.
„Unsere Eltern waren Nachbarn und gute Freunde“, erklärte sie. „Mark und ich besuchten dieselbe Schule und lernten später im selben Krankenhaus.“
„Und plötzlich entdeckten Sie, dass Sie mehr als Freunde waren?“, fragte Ian. „Das gefällt mir. Man sagt ja auch, dass die besten Beziehungen mit Freundschaft beginnen. Meine Frau würde sich Ihre Geschichte gern anhören, aber leider musste sie heute Abend auf unser Enkelkind aufpassen. Sie werden sie aber bald kennenlernen.“
Holly fühlte sich ganz und gar nicht wohl in ihrer Haut. Konnte sie diese Rolle wirklich durchhalten?
„Warum gliedern wir Holly nicht in unsere diversen Kurse und Therapien ein?“, schlug Mark vor, als er bemerkte, wie unbehaglich Holly sich fühlte.
Holly sah ihn dankbar an. „Das hört sich gut an.“
„Ein Schwerpunkt unserer Arbeit ist die Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen“, sagte Ian. „Erstaunlicherweise kommen krankhafte Veränderungen der Herzkranzgefäße hier sehr häufig vor, obwohl man dies in einem Fischerhafen gar nicht vermuten würde.“
„Und was für Heilmethoden wenden Sie an?“, fragte Holly.
„Wie Sie wissen, ist eine Herzattacke Teil eines chronischen Krankheitsprozesses. Es hat sich gezeigt, dass in manchen Fällen allein eine veränderte Lebensweise die Chancen erhöht, wieder ein
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