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Julia Bestseller Band 145

Julia Bestseller Band 145

Titel: Julia Bestseller Band 145 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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vereint. Ein mathematisches Genie. Eine Schauspielerin, die den Oscar verdient hätte.“ Er warf ihr ein weiteres Lächeln zu, bei dem sich ihr die Kehle zuschnürte. „Und natürlich eine perfekte Kurtisane. Deine beste Leistung hast du immer im Bett abgeliefert.“
    Fassungslos starrte sie ihn an. Der grausame Ausdruck seiner Augen, das schreckliche Lächeln. Wie hatte sie jemals glauben können, Gefühle für diesen Mann zu hegen?
    „Du bist verrückt“, flüsterte sie verängstigt.
    „Das war ich. Verrückt genug, dass ich dich nicht durchschaut habe – aber das ist vorbei. Jetzt bin ich ein Mann, der der Zukunft erwartungsvoll entgegenblickt.“ Sein Lächeln verschwand. „Du wirst das Gefängnis lieben, Grace. Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr mich der Gedanke freut, dass du Jahre darin verbringen wirst.“
    „Gefängnis? Gefängnis?“ Ihre Stimme wurde lauter. Sie stieß ihn zurück und stand auf. „Du bist verrückt! Mir ist völlig egal, wie mächtig du bist – auch du kannst nicht einfach eine Lüge in die Welt setzen und mich dann ins Gefängnis schicken.“
    „Nun hör endlich auf, habiba . Das Spiel ist vorbei. Du hast zehn Millionen Dollar von meinem Geld gestohlen – Geld aus einem Privatkonto, Geld, von dem du wusstest, dass es spezielle Projekte für mein Volk finanzieren sollte.“
    „Geh weg, Salim. Lass das Flugzeug umdrehen. Ich will zurück nach Bali. Steward? Steward! Verdammt, das kannst du nicht tun!“
    „Ich kann tun, was immer ich will“, zischte Salim und fing ihre Hände ein. „Und ich will nur eins, seit du von mir fortgerannt bist – dich hinter Gitter bringen!“
    „Ich bin nicht fortgerannt. Ich habe dich verlassen. Das ist das gute Recht einer jeden Frau, auch wenn du es nicht glauben magst. Lass mich los!“
    „Du hast mein Geld unterschlagen und bist dann geflüchtet.“
    „Nein. Nein!“ Ihre Stimme klang schrill, während sie sich wie eine Wildkatze gegen ihn zur Wehr setzte, aber bei Gott, ihr Kopf tat so furchtbar weh …
    Draußen zeichneten sich Blitze ab. Das Flugzeug begann zu wackeln und zu schaukeln, während der Himmel beinahe taghell aufleuchtete und dann …
    Rummms!
    Alles schien still zu stehen.
    „Salim?“, rief Grace.
    Eine zweite Explosion schüttelte die Maschine. Meterhohe Flammen tauchten vor dem Fenster auf. Das Flugzeug sackte mehrere Meter in die Tiefe, legte sich schräg, und dann fielen sie und fielen und fielen …
    Das Letzte, was Grace registrierte, war, wie Salim die Arme um sie legte und das Gewicht seines Körpers sie auf den Boden drückte.
    Sie hörte das Tosen des Windes und wie jemand gellend schrie.
    Und dann hörte sie gar nichts mehr.

6. KAPITEL
    Wasser. Kaltes, dunkles Wasser, das ihn in einer tödlichen Umarmung umfing.
    Etwas Scharfes stach ihn in die Seite. Stöhnen und das Quietschen von geborstenem Metall. Leuchtend rote Flammen, die die Nacht in ein gespenstisches Licht tauchten.
    Salim kam mit einem Ruck zu Bewusstsein. Er hustete und spuckte Salzwasser aus, während der Geruch nach Kerosin ihm in die Nase stieg.
    Wo war er? Was …
    Mit erschreckender Geschwindigkeit kehrte sein Erinnerungsvermögen zurück. Das Flugzeug. Der Sturm. Die ohrenbetäubende Explosion und dann der furchtbare Anblick von Flammen, das beängstigende Gefühl, vom Himmel zu fallen …
    Grace!
    Wo war sie? Er hatte sich über sie geworfen, als die Maschine abstürzte, doch der Aufprall auf das Wasser musste sie auseinandergerissen haben.
    Langsam richtete er sich auf die Knie, schaute sich um. Er befand sich in dem, was vom Rumpf des Flugzeugs übrig geblieben war. Wasser drang von allen Seiten ein. Abgesehen vom Feuerschein war es pechschwarz um ihn herum.
    „Grace“, rief er. „Grace!“
    Sie durfte nicht tot sein. Durfte nicht, durfte nicht, durfte …
    Ein Stöhnen hinter ihm. Salim, der sich immer noch auf den Knien befand, drehte sich um und streckte tastend die Hand aus. Nichts. Verdammt noch mal, nichts – und dann, ja! Seine Finger schlossen sich um ihr Handgelenk.
    „Grace“, seufzte er erleichtert. Sie lebte! In Windeseile schlang er seinen Arm um sie und zog sie an sich. „Grace“, wiederholte er. Schlaff und bewegungslos lag sie in seinen Armen. Salim hatte keine Ahnung, wie schwer verletzt sie war, doch darum konnte er sich jetzt sowieso nicht kümmern. Er musste sie beide hier rausbringen.
    Das Wrack würde bald untergehen.
    Das Wasser reichte ihm bereits bis zur Taille.
    „Halte durch“, flüsterte

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