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Julia Bestseller Band 146

Julia Bestseller Band 146

Titel: Julia Bestseller Band 146 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Reid
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blickte starr auf die kleine Gruppe und spürte, wie der Schock sie wie eine eiskalte Messerschneide durchfuhr. Kinsella, in einem eng anliegenden pastellblauen Kleid, das jede Kurve betonte, bedachte Cristina mit einem Blick voller Wut, die sie offensichtlich nur schwer unter Kontrolle halten konnte.
    „Wie konntest du nur?“, entfuhr es Cristina vorwurfsvoll. Hastig versuchte sie, sich aus Luis’ Armen freizumachen.
    Doch er hielt sie fest. „Hör zu“, sagte er leise. Für jeden anderen musste es aussehen, als flüstere er ihr Liebkosungen ins Ohr. „Die Frau neben Kinsella ist meine Mutter. Sie ist der wichtigste Mensch für mich auf dieser Welt. Also verhalte dich gefälligst wie eine Braut, die hingerissen von ihrem Bräutigam ist. Verstanden?“
    Oh ja, sie verstand. Mehr, als Luis je begreifen würde. Sie richtete den Blick von der wütenden Kinsella auf die Frau, die einst mit Vaasco Ordoniz verlobt gewesen war.
    Maria Ferreira war eine zeitlos schöne Frau, elegant in einem rauchblauen Seidenanzug, der ihre grazile Statur und ihre würdevolle Haltung betonte. Doch in diesem Moment gelang es auch ihr nicht, ihre schockierte Empörung zu verheimlichen.
    Darauf war Cristina in keiner Weise vorbereitet. In den letzten achtundvierzig Stunden waren sowohl ihr Geist als auch ihr Körper so völlig von Luis erfüllt gewesen, dass sie nie damit gerechnet hätte, mit dem Menschen zusammenzutreffen, den Vaasco mit solcher Inbrunst gehasst hatte.
    Sie drehte sich in seinen Armen, wollte das hier beenden, bevor die Konsequenzen nicht mehr abzuschätzen waren, doch Luis war nicht gewillt, ihr zuzuhören.
    „Benimm dich“, raunte er, küsste sie auf die bleiche Wange und zog sie an der Hand mit sich aus der Kabine hinaus.
    Es war kein Zufall, dass er sie bei der linken Hand hielt. Es zog die Blicke der beiden Frauen an, sodass der große Rubinring nicht zu übersehen war. Er macht hier eine öffentliche Erklärung, wurde Cristina mit der Ahnung einer heraufziehenden Katastrophe klar.
    Maria fasste sich als Erste und trat einen Schritt vor. Wusste sie es? fragte Cristina sich.
    „Querida“ , grüßte Anton warm und küsste seiner Mutter die Wange. „Du siehst müde aus. Vielleicht sollten wir bis morgen mit diesem Dinner warten und dich erst deinen Jetlag ausschlafen lassen.“
    „Querido …“ Sie erwiderte die Umarmung. „Nein, mir geht es gut, keine Sorge. Allerdings hatte ich erwartet, wir beide würden allein sein.“ Der leichte Tadel war nicht zu überhören. „Ich muss dringend etwas mit dir besprechen, und …“
    „Du wirst dich doch ein wenig gedulden können, hoffe ich?“, gab ihr Sohn amüsiert zurück, und Maria erkannte an seinem Ton, dass er sich hiervon nicht abbringen lassen würde.
    „Meu querida“ , er umklammerte Cristinas Hand fester, „ich möchte dir meine Mutter vorstellen, Maria Ferreira Scott-Lee. Mutter, dieses wunderschöne Wesen ist Cristina Vitória de Santa Rosa … Marques.“
    Die kleine Pause war beabsichtigt gewesen. Und die Reaktion erfolgte sofort. Seine Mutter straffte unwillkürlich die Schultern.
    „Sie sind die Tochter von Lorenco Marques?“, fragte Maria nun scharf.
    „Sie kannten meinen Vater?“ Cristinas Stimme klang verunsichert und gedämpft.
    „Wir trafen einmal zusammen, vor vielen Jahren.“ Maria schien verwirrt. Der Blick ihrer schönen braunen Augen richtete sich auf Anton. „Aber mir wurde gesagt …“
    „Du kanntest Cristinas Vater also?“, übernahm Anton wieder die Führung des Gesprächs. „Eine interessante Neuigkeit, die meine nächste Ankündigung umso erfreulicher macht.“ Er lächelte. „Mutter, du bist die Erste, die uns gratulieren darf, denn die außergewöhnlich schöne Tochter von Lorenco Marques wird meine Frau werden.“
    Danach entwickelte sich alles wie in einem Albtraum. Die Körpersprache der beteiligten Personen strafte jedes einzelne gesprochene Wort Lügen.
    „Also das ist … eine Überraschung.“ Luis’ Mutter rettete sich in ihre Würde. „Herzlichen Glückwunsch, meine Liebe.“ Sie brachte es sogar über sich, Cristina auf beide Wangen zu küssen. Dabei drängte sie es sicher, Antworten auf die Fragen zu verlangen, die sich in ihrem Kopf überschlagen mussten.
    Hatte Kinsella den Namen Ordoniz gegenüber Luis’ Mutter fallen lassen? Cristina brauchte nur in die kaltes Gift versprühenden blauen Augen zu blicken, als die Blondine sich gezwungenermaßen den Glückwünschen anschloss, um zu wissen, dass es so

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