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Julia Bestseller Band 146

Julia Bestseller Band 146

Titel: Julia Bestseller Band 146 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Reid
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schwieg. Was hätte sie auch sagen sollen, wenn jedes Wort von ihr doch nur Verachtung in ihm provozierte?
    Anton wartete, immer noch ihre Hand haltend, und wünschte, er hätte diese Worte nicht gesagt. Es würde ihm nicht dabei helfen, sein Ziel zu erreichen, wenn er sie dazu brachte, ihn so sehr zu hassen, dass sie ging. Ein weiteres Mal.
    Dabei wusste er, warum er sich so benahm, was an ihm nagte. Als er ins Schlafzimmer gekommen war und sie dort vor dem Spiegel gesehen hatte, wie die jüngere Cristina … Sein Herz hatte einen Schlag lang ausgesetzt.
    Und warum? Weil er mit Gewissheit erkannt hatte, dass er sie immer noch liebte, dieses schöne, starke, ungezähmte Geschöpf, das da mit seinem Konterfei flirtete. Er wollte sie zurückhaben … Doch sich das Unmögliche zu wünschen würde nichts einbringen. Cristina war die Frau, die sich einem alten Mann hingegeben hatte, und er war der Mann, der Rache wollte.
    Er ließ ihre Hand los.
    Cristina hob den Blick und sah ihn an. „Luis …“
    Nein.
    Er wandte sich ab, fort von diesem Blick, der flehte und ihn erweichen wollte. „Wenn du so weit bist, dann lass uns gehen.“
    Im Gang warteten sie auf den Lift, der sie nach unten bringen würde. Cristina blickte in einen der hohen Wandspiegel, und ihre Aufmerksamkeit wurde angezogen von dem Bild, das sie dort sah: ein großer dunkler Mann, elegant, beherrscht, im klassischen Look des kühlen, weltgewandten Engländers, gemischt mit der Exotik des heißblütigen Brasilianers.
    „Ich wünschte, du wärst nie wieder zurückgekommen“, entfuhr es ihr, bevor sie die Worte aufhalten konnte.
    Er sah auf sie herab, folgte mit gerunzelter Stirn ihrem starren Blick. Als er erkannte, was sie betrachtete, war es, als hätte er einen Stromschlag erhalten, so durchzuckte es ihn. Er stellte sich hinter Cristina, umfasste ihre Arme, dort, wo der Stoff ihre Haut freiließ, und drehte sie mit sich herum, sodass sie nun beide frontal im Spiegel zu erkennen waren.
    Sie passten zueinander. Hatten immer zueinandergepasst. Er bewegte sich leicht, und sie spürte seine Erregung, schnappte leise nach Luft. Ihre Lippen – rot und voll und einladend. Ihre Augen – dunkel und verhangen. Er strich über den glatten Stoff ihrer Ärmel, hin zu ihren Handgelenken, verschränkte seine Finger mit ihren. Cristina beobachtete ihn atemlos. Erregung breitete sich in ihr aus, als er ihre so verschränkten Hände langsam ihren Körper hinaufgleiten ließ, über ihre Hüften, ihre Taille, zu ihren Brüsten. Unfähig, zu protestieren, hielt Cristina den Atem an, fasziniert von der Szene im Spiegel. Ein lustvolles Prickeln durchlief sie, als ihre eigenen Handflächen auf ihren hart gewordenen Knospen zu liegen kamen.
    Anton fragte sich ernsthaft, ob er den Verstand verloren habe. Dass er ihnen dies hier antat, während sie auf dem Weg nach unten waren, um sich in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Und dennoch …
    „Sieh dich nur an“, sagte er rau. „Du bist das bezauberndste Wesen, das ich je so nah an mich gepresst gehalten habe.“
    „Und du verachtest dich selbst dafür, dass du mich so halten willst.“
    Er runzelte die Stirn, zog die schwarzen Augenbrauen zusammen und hielt ihren Blick fest. „Ich mache mir Sorgen. Wenn ich nicht aufpasse, könnte ich dir erneut erliegen, und ich denke, das wäre nicht gut für …“
    „Deine Pläne?“
    Er lächelte sie im Spiegel an. „Eigentlich wollte ich etwas wirklich Triviales sagen, wie ‚Herz‘“, erwiderte er und spürte, wie ihre Brust sich mit einem tiefen Atemzug hob und senkte. „Aber das wäre unnötig ehrlich. Bleiben wir daher besser bei deiner Erklärung. Für den Moment.“
    Der Aufzug kam. Wahrscheinlich war es gut so. Sonst hätte sie ihn noch zurück in die Suite gezerrt.
    Im Lift stand Cristina vor Luis, er hatte die Arme von hinten um sie geschlungen, ihrer beider Hände lagen auf ihrem flachen Bauch. Federleicht ließ er die Lippen über ihren Hals, ihren Nacken, hin zu ihrer bloßen Schulter gleiten. Cristina neigte den Kopf ein wenig, um es ihm leichter zu machen, und verlor sich im Genuss der sinnlichen Sehnsucht. Es gab nicht eine Zelle in ihrem Körper, die die Wärme seiner Lippen nicht spürte.
    „Luis …“, hauchte sie erregt seinen Namen.
    Dieses Bild boten sie dem Empfangskomitee, das vor dem ankommenden Aufzug im Foyer wartete: eine aufregend schöne Frau in Rot, völlig versunken in die Liebkosungen ihres großen dunklen Liebhabers.

8. KAPITEL
    Cristina

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