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JULIA COLLECTION Band 07

JULIA COLLECTION Band 07

Titel: JULIA COLLECTION Band 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LORI FOSTER
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schluckte. Am liebsten hätte er sie in die Arme geschlossen, sie zu sich auf den Schoß gezogen und stundenlang so gehalten, um sie einfach nur zu berühren und ihren betörenden, einzigartigen Duft einzuatmen. Aber er wollte ihr auch die Kleider abstreifen und mit ihr auf sein Bett sinken, um sie ausgiebig zu lieben, damit sie endlich aus seinen Gedanken verschwand.
    Er wollte sie trösten und gleichzeitig besitzen, und diese beiden widersprüchlichen Gefühle machten ihn wütend, weil sie ein Zeichen von Schwäche waren.
    Sawyer merkte, wie sie ihn beobachtete. Dann sagte sie: „Darf ich Ihnen ein paar Fragen stellen?“
    Er verzog das Gesicht. „Ich wäre ein echter Mistkerl, wenn ich Nein sagen würde, nachdem meine Brüder und ich Sie heute Abend ausgefragt haben.“
    Sie lächelte. „Das stimmt.“ Sie zog die Füße noch ein wenig näher an sich und stützte die Wange auf ihre Knie. „Wieso ist Morgan wirklich Sheriff geworden?“
    Das war ganz und gar nicht das, was er erwartet hatte, und ihr Interesse an seinem Bruder störte ihn. „Glauben Sie, dass es da einen geheimen Grund gibt?“
    „Ich glaube, dass es da einen sehr persönlichen Grund gibt.“ Sie verscheuchte einen Moskito von ihrem Gesicht. „Außerdem macht er mich neugierig.“
    „Als Mann?“
    Sie betrachtete seinen Mund. „Nein, als Ihr Bruder und somit als Teil von Ihnen.“
    Der unsinnige Anflug von Eifersucht verschwand sofort, und Sawyer sah hinaus auf den See. „Unsere Verwandtschaft ist nicht zu leugnen, was? Morgan und ich sind uns in vielem ähnlich. Allerdings ist er größer und breiter als ich. Außerdem habe ich die Augen meines Vaters geerbt, er die unserer Mutter.“
    „Sie beide sehen sich ähnlicher als die anderen.“
    „Wir hatten verschiedene Väter. Unser Vater starb, als Morgan noch ein Baby war.“
    „Oh.“ Sie stellte ihre Füße auf den Boden und setzte sich aufrecht hin. Dann berührte sie seinen Arm. Es war eine sanfte Berührung mit den Fingerspitzen, ein leichtes Streicheln nur, das jedoch eine enorme Wirkung auf ihn hatte. „Das tut mir leid. Ich dachte, Ihre Mutter sei nur geschieden.“
    Er legte seine Hand auf ihre, damit diese aufreizenden Bewegungen ihrer Finger aufhörten. „Das war sie auch.“
    „Aber …“
    Um die Gefühle, die sie in ihm geweckt hatte, in Schach zu halten, flüchtete er sich in eine leidenschaftslose Erklärung. „Sie heiratete Jordans Vater, als ich fünf war, und ließ sich kurz nach Jordans Geburt wieder von ihm scheiden. Ich erinnere mich kaum an ihn. Nach der Heirat verlor er seinen Job und begann zu trinken. Das wurde zum Problem. Zuerst versuchte meine Mutter, ihm zu helfen. Aber irgendwann war die Grenze dessen, was sie uns Kindern zumuten wollte, erreicht. Er schaffte es nicht, vom Alkohol loszukommen. Also verließ sie ihn. Besser gesagt, sie ließ sich von ihm scheiden, und er verschwand. Wir haben nie wieder etwas von ihm gehört. Meine Mutter forderte nie Unterhalt.“
    „Der arme Jordan.“
    „Ja, er war noch ein Baby, als sie sich scheiden ließen, deshalb kennt er seinen Vater überhaupt nicht. Er hat ihn nie erwähnt und war immer ein ruhiges Kind. Morgan verprügelte gern die Kinder, die Jordan ärgerten. Wir beschützten ihn früher beide. Irgendwie verstanden wir, dass er anders war, still, aber auch stark.“
    „Jetzt ist er nicht mehr so still. Er ist nicht so grob wie Morgan, aber ich würde ihn nicht gerade schüchtern nennen.“
    „Nein, das ist er auch nicht. Das ist keiner meiner Brüder. Aber Jordan ist auch nicht so gesellig wie die anderen.“
    „Wann hat er sich verändert?“ Ein mutwilliges Funkeln lag in ihren Augen. „Nach seiner ersten Freundin?“
    Sie neckte ihn, und Sawyer mochte diese Seite an ihr. „Es fing an, als er zehn war. Er begegnete ein paar Kids, die einen Hund quälten. Er forderte sie auf, den Hund in Ruhe zu lassen, doch stattdessen warf einer der Jungen mit einem Stein nach dem Tier. Der Hund, ein bemitleidenswert altes Tier, jaulte, und Jordan ging auf die Jungen los.“ Bei der Erinnerung an diesen Tag lachte er leise. „Er war wie ein Berserker. Alle, die zusahen, waren beeindruckt.“
    Honey schüttelte den Kopf. „Männer sind oft von den merkwürdigsten Dingen beeindruckt.“
    Sawyer sah sie an. „Was heißt hier merkwürdig? Diese Geschichte hat sein Leben verändert. In gewisser Hinsicht wurde er schon an diesem Tag erwachsen. Meine Mutter hat uns immer gelehrt, gut zu Tieren zu sein. Jordan konnte

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