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JULIA COLLECTION Band 07

JULIA COLLECTION Band 07

Titel: JULIA COLLECTION Band 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LORI FOSTER
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die Tür, doch das brachte keine Kühlung. Draußen wehte kein Lüftchen. Misty trat auf den taufeuchten Rasen hinaus und fühlte Morgans Hand auf ihrer Schulter.
    „Warte einen Moment“, sagte er.
    „Was ist denn noch?“
    Bevor er etwas sagen konnte, war eine andere Stimme in der Dunkelheit zu hören. „Da seid ihr ja.“
    Morgan drehte den Kopf. „Casey, was machst du denn hier draußen?“
    Mit seinen sechzehn Jahren wirkte Casey schon wie ein richtiger Mann. Er war fast ein Meter achtzig groß und war bereits muskulös und breitschultrig.
    „Dad wollte, dass jemand euch sucht und euch wieder reinbringt.“
    Morgan schüttelte den Kopf. „Da hast du dich natürlich gleich freiwillig gemeldet.“
    Casey grinste. „Jordan und Gabe sind mir zuvorgekommen. Sie wollten euch unbedingt wieder reinholen, aber Dad meinte, dass ich stattdessen gehen sollte, weil du mich nicht schlagen würdest.“
    Morgan legte einen Arm um seinen Neffen und nahm ihn kurz in den Schwitzkasten. Dann machten sich alle drei auf den Weg zur Tür. „Sei dir dessen nicht so sicher, Junge.“
    Lachend erwiderte Casey: „Das macht mir keine Angst, weil ich schneller renne als du.“
    „Das glaubst du wirklich, was?“
    „Klar. Ich bin nämlich schnell, und du wirst alt.“ Casey duckte sich flink unter Morgans Arm weg und floh schnell auf Mistys Seite. Er hatte seinen Spaß daran, seinen Onkel zu ärgern. Misty lächelte ein wenig wehmütig über die Kameradschaft zwischen den beiden. Ihre eigene Familie bestand lediglich aus ihrer Schwester und ihrem Vater, da ihre Mutter gestorben war, als sie noch klein waren. Ihr Vater war übermäßig streng gewesen und ohne Liebe, die diese Charakterzüge erträglicher gemacht hätte.
    Casey hatte einen ganz anderen familiären Hintergrund. Misty konnte gut verstehen, wieso Honey den ganzen Clan ins Herz geschlossen hatte.
    Morgan blieb vor der Terrasse stehen, noch außerhalb des Lichtscheins. „Geh schon vor, Casey, und sag deinem Dad, dass wir gleich kommen.“
    „Dad hat mich gewarnt, dass du das sagen würdest, und ich soll dir ausrichten, dass er in zwei Minuten Gabe und Jordan rausschickt.“
    Morgan tat, als wollte er Casey packen.
    Der Junge sprach lachend zurück und hob die Hände. „He, das hat Dad gesagt, nicht ich!“ Damit rannte er zur Terrassentür und rief: „Zwei Minuten!“
    „Frechdachs.“
    Misty lächelte noch immer, obwohl eine große Traurigkeit in ihr war. „Ihr steht euch alle sehr nahe.“
    „Wir haben geholfen, ihn großzuziehen. Sawyer bekam das Sorgerecht zugesprochen, als Casey noch ganz klein war. Er wäre mit der Erziehung des Jungen und dem Medizinstudium überfordert gewesen, wenn wir nicht alle mit eingesprungen wären. Nicht, dass es uns schwer gefallen wäre. Casey war ein fabelhaftes Kind, auch wenn sein Sinn für Humor manchmal ein wenig schräg ist.“ Morgan lachte, wurde jedoch sofort wieder ernst. „Sieh mal, was vorhin passiert ist …“
    „Du hast dich schon deutlich genug ausgedrückt“, unterbrach sie ihn. „Wir müssen es nicht noch mal durchkauen. Ich sagte, ich würde morgen Früh abreisen, und dabei bleibt es auch.“
    Er seufzte. „Malone, ich mag deine Schwester sehr und würde sie nur ungern gegen mich aufbringen.“
    „Hast du etwa Angst, ich könnte Honey etwas erzählen? Vergiss es. Ich würde nichts tun, was sie verletzt. Also werde ich ihr auch ihre Illusionen über ihre neue Familie nicht nehmen.“ Sie bohrte Morgan den Finger in die Brust. Ihr ganzes Leben ging den Bach hinunter, und dieser Kerl machte sich Sorgen um ihre Diskretion? „Was mich betrifft, kann Honey ruhig denken, dass wir beide die besten Freunde sind. Aber halt dich fern von mir, bis ich weg bin.“ Damit marschierte sie davon.
    Morgen würde sie Buckhorn verlassen. Hoffentlich fiel ihr bis dahin ein, wo sie dann bleiben konnte. Ihr ganzes Geld hatte sie dafür aufgewendet, ihre Vorstrafe zu verhindern. Vergeblich. Jetzt war sie obdachlos, ohne Job und ohne Zukunftsaussichten. Und das waren noch die kleineren Probleme.
    Hätte Morgan nicht frustriert und von erotischen Fantasien geplagt wach gelegen, hätte er es wahrscheinlich nicht gehört.
    Aber er hatte die ganze Nacht kein Auge zugetan, weil er ständig an Misty und den leidenschaftlichen Kuss denken musste.
    Erneut hörte er das Quietschen und begriff, dass es die Verandaschaukel sein musste, die an der riesigen Eiche hinter dem Haus hing. Er warf die Decke zurück, ging nackt zum offenen Fenster

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