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JULIA COLLECTION Band 07

JULIA COLLECTION Band 07

Titel: JULIA COLLECTION Band 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LORI FOSTER
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und tief, um echt zu sein. Es waren farbige Kontaktlinsen, nicht wahr?“
    Jetzt sah sie ihn über den Rand ihrer Brille mit ihren klaren, tiefblauen Augen an.
    „Da habe ich mich wohl geirrt“, sagte er leise.
    Sie wandte sich wieder ab und murmelte: „Nicht zum ersten Mal.“
    Er ignorierte ihre Bemerkung und berührte das Gummiband, das ihre Haare zusammenhielt. „Du hast wohl eine stürmische Nacht hinter dir, was?“
    Mit der einen Hand hielt sie den Becher umklammert, mit der anderen das Taschentuch. Sie zögerte, ehe sie ihn erneut über den Rand ihrer Brille ansah. „Wenn es das ist, was du glauben möchtest, bitte sehr. Schließlich bist du vor mir gegangen, daher ist es ja durchaus möglich, dass ich danach eine kleine Orgie im Pavillon veranstaltet habe.“
    Morgan nippte an seinem Kaffee, ohne sie aus den Augen zu lassen. Den freien Arm hatte er über die Lehne der Schaukel gelegt. Seine Finger berührten sie fast. Aber nur fast. „Irgendwie bezweifle ich, dass deine Schwester das toleriert hätte.“
    Sie wollte aufspringen, doch Morgan hielt sie am Ellbogen fest. „Lauf nicht weg. Ich bin nicht hergekommen, um dich zu belästigen.“
    „Nein, du wolltest nur sehen, ob ich fertig zur Abreise bin. Keine Sorge. Sobald es hell ist, ziehe ich mich an und fahre. Ich habe letzte Nacht noch gepackt, damit ich früh los kann. Ich wollte mir vorher nur noch den Sonnenaufgang ansehen.“
    Sofort bekam Morgan ein schlechtes Gewissen. „Es ist das Beste so, das weißt du.“
    „Das bestreite ich auch gar nicht.“
    „Gut, denn ich bin nicht zum Streiten hierhergekommen.“
    „Sondern?“
    Tja, wieso war er nach draußen gekommen? Was immer es für Gründe gewesen sein mochten, er hatte sie vergessen. Da er keine passende Antwort parat hatte, versuchte er das Thema zu wechseln. „Du siehst ein wenig … aufgebracht aus.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Nein, das bin ich absolut nicht.“
    Aber da waren das zerknüllte Taschentuch in ihrer Hand, ihre gerötete Nase und die tränennassen Augen. Erneut meldete sich sein Gewissen, und das war etwas Neues. Normalerweise fühlte er sich nie wegen irgendetwas schuldig, sondern war stets felsenfest von der Richtigkeit seiner Entscheidungen überzeugt. „Ich habe nichts gegen dich persönlich, Malone.“
    Sie schnaubte verächtlich.
    „Aber es ist wirklich für alle Beteiligten besser, wenn du rasch verschwindest.“
    „Anscheinend stehst du mit dieser Auffassung allein da“, entgegnete sie. „Gabe hat die halbe Nacht versucht, mich dazu zu überreden, noch zu bleiben. Und Jordan hat mir sogar einen Job angeboten.“
    „Hast du ihnen etwa gesagt, dass ich dich darum gebeten habe, zu gehen?“
    „Nein, sie wussten, dass ich früher oder später gehen würde.“
    „Was hast du Jordan geantwortet?“
    „Dass ich darüber nachdenken würde.“
    Seine Muskeln spannten sich an. „Von wegen. Vergiss den Job. Ich werde dich dafür bezahlen, dass du verschwindest.“
    Sie sah ihn perplex an. „Wie viel willst du?“, fragte er mit zusammengebissenen Zähnen.
    „Das ist nicht dein Ernst.“
    „Warum nicht?“ Morgan fühlte sich angestachelt, wütend und außer Kontrolle. Und das gefiel ihm absolut nicht. „Schließlich wärst du bereit, dir einen Job zu ergaunern, indem du Jordans Vernarrtheit in dich ausnutzt. Wieso solltest du stattdessen nicht mich benutzen? Ich weiß wenigstens, worauf ich mich einlasse. Also nenn mir einen Preis.“
    „Hm, ich weiß, was Jordan für den Job wollte. Aber was genau erwartest du für dein Geld, Morgan? Oder erübrigt sich die Frage?“
    Ihre spöttische Andeutung fachte seine Wut noch mehr an. Gleichzeitig wuchs sein Verlangen nach ihr ins Unerträgliche. Sein Magen zog sich zusammen. Doch als er sie an sich drücken wollte, sprang sie auf und ließ den Kaffeebecher ins Gras fallen. Sie hielt sich beide Hände vor den Mund und schwankte.
    Morgan sprang ebenfalls auf und hielt sie trotz ihrer Gegenwehr fest. „He, ist alles in Ordnung mit dir?“, erkundigte er sich alarmiert. „Was um alles in der Welt fehlt dir? Antworte!“
    Entsetzt sah sie ihn an und stieß ihn von sich. Dann rannte sie zu einer Reihe von Büschen und sank auf die Knie.
    Verblüfft verfolgte Morgan die Szene. Zuerst wollte er ihr nachgehen, hielt jedoch inne, als er das unmissverständliche Würgen hörte. Er kam sich wie ein kompletter Idiot vor. Schon wieder hatte er sie bedrängt, obwohl das überhaupt nicht seine Absicht gewesen war. Und zu

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