Julia Collection Band 09
Zimmer.“
Kaylee war gerade dabei, Ambers Sicherheitsgurt zu öffnen, aber bei diesen Worten hielt sie inne und sah ihn ungläubig an. „Du hast nur ein Zimmer genommen?“
„Ja.“
Ihr Herz klopfte aufgeregt. „Es gab keine freien Zimmer mehr?“
„Ich weiß nicht, wie viele Zimmer sie noch frei hatten“, antwortete er so gleichgültig, dass sie ihn am liebsten erwürgt hätte. „Ich habe nicht gefragt.“
Er drehte sich zur Seite, um auszusteigen, aber Kaylee packte ihn am Arm und hielt ihn fest. „Möchtest du mir bitte den Grund nennen, warum du kein zweites Zimmer genommen hast?“ Sie gab sich Mühe, so ruhig wie möglich zu klingen.
Das Gefühl seiner festen Muskeln unter dem roten Hemd brachte ihre Finger zum Kribbeln. Kaylee ließ ihn abrupt los und rieb die Hand an ihrem Bein, als könnte sie so das Gefühl loswerden.
Zum ersten Mal seit er zum Pick-up zurückgekommen war, sah Curtis ein wenig unsicher aus. „Ich gebe es nicht gern zu, aber ich werde wahrscheinlich heute Abend und morgen Früh deine Hilfe brauchen, Kaylee.“
„Mit deiner Armschlinge?“, fragte sie erstaunt. Curtis hatte zugegeben, dass er für etwas die Hilfe eines anderen Menschen brauchte. Das war wirklich noch nie da gewesen. Sie sah natürlich ein, dass er vielleicht Hilfe brauchte, um die Schlinge ab- und wieder anzulegen, aber sie konnte ihm helfen, ohne die Nacht im selben Zimmer mit ihm zu verbringen.
Curtis nickte. „Ich habe Schwierigkeiten damit, sie anzulegen.“ Er wirkte ziemlich genervt. „Es hinzubekommen, dass sie auch halbwegs bequem sitzt, ist wirklich ver…“
Kaylee räusperte sich laut und wies mit einem Nicken auf Amber. „Einige Wörter äfft sie schneller nach als andere.“
Er lachte amüsiert – auf seine Art, die Kaylee jedes Mal durch und durch ging. „Ich wollte doch nur sagen verflixt.“
„Ich habe nur gedacht …“
„Du hast mal wieder das Schlimmste angenommen“, ergänzte er und öffnete die Fahrertür des Pick-ups. Ohne ein weiteres Wort ging er um den Wagen zur Beifahrerseite, lächelte aber. „Seit Morgan und Burt Kinder haben, passen wir alle auf, was wir sagen.“
„Wie geht es deinen Brüdern?“, fragte sie und hob Amber aus ihrem Kindersitz.
Curtis grinste. „Wie immer. Sie sind übellaunig und unerträglich.“
Kaylee lachte. Sie hatte Curtis’ ältere Brüder schon immer gemocht. „Wie viele Kinder haben sie jetzt?“
„Morgan und seine Frau Samantha haben zwei Jungen“, sagte Curtis, legte die Hand auf ihren Rücken und führte Kaylee zu ihrem Zimmer. „Burt und Annie haben einen Sohn und, wenn der Ultraschall sich nicht irrt, ist ein weiteres Baby auf dem Weg.“
„Gütiger Himmel. Noch eine Generation Wakefield-Jungs“, sagte Kaylee mit etwas unsicherer Stimme, da die Berührung sie erschauern ließ. Hastig brachte sie etwas Abstand zwischen sich und Curtis.
„Ja, aber jetzt gibt es auch ein Wakefield-Mädchen“, meinte er voller Stolz.
Kaylee schluckte mühsam, als sie den zärtlichen Blick sah, mit dem er Amber bedachte. Was immer er für sie selbst empfinden mochte, es war nur allzu deutlich, dass er sich Hals über Kopf in seine Tochter verliebt hatte.
Schon wieder spürte sie ihr schlechtes Gewissen, weil sie Vater und Tochter so lange voneinander ferngehalten hatte. Schnell betrat sie das Motelzimmer und sah sich scheinbar interessiert um, um sich abzulenken. Zu ihrer Erleichterung gab es zwei Betten.
„Welche Tasche soll ich herbringen?“, fragte Curtis direkt hinter ihr.
Sie stellte Amber auf den Boden. „Ich hole sie.“
„Nein, das wirst du nicht.“ Er hatte sich schon abgewandt, um zum Wagen zurückzugehen.
„Sei nicht so albern, Curtis.“ Sie folgte ihm. „Du hast einen Arm in der Schlinge und wirst zwei Mal gehen müssen. Und ich bin wirklich in der Lage, eine kleine Reisetasche hochzuheben. Es ist wirklich vernünftiger …“
Als er sich abrupt zu ihr umdrehte, hielt sie erschrocken den Atem an. „Ich brauche vielleicht deine Hilfe mit dieser verd… verflixten Schlinge, aber ich bin nicht völlig unfähig. Ich trage das Gepäck, und damit Schluss. Welche Tasche willst du also?“
Sie stieß frustriert die Luft aus. „Die rote.“
„Die rote“, wiederholte Amber hinter Kaylees Bein.
Curtis’ Ausdruck wurde sofort weicher. „Hat sie tatsächlich etwas zu mir gesagt?“
„Vielleicht.“ Er sah so hoffnungsvoll aus, dass Kaylee es nicht übers Herz brachte, ihm zu sagen, dass Amber wie die meisten
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