Julia Collection Band 09
aufs Kinn und lächelte. „Aber wir haben uns kein zweites Mal geliebt, also schuldest du mir noch etwas, Cowboy.“
Die Reaktion seines Körpers war unübersehbar. Hier standen sie mitten in einer Menschenmenge, und Burts Erregung wuchs von Sekunde zu Sekunde, wenn er nur daran dachte, Annie wieder in die Arme zu nehmen.
„Kleines“, sagte er grinsend, „ich bin ein Mann, der zu seinem Wort steht. Ich buche uns gleich nach dem Essen einen anderen Flug.“
Nachdem sie mit den Stierreitern und den übrigen PBR-Leuten im VIP-Raum gegessen hatten, blieb Annie hinter den Gängen stehen und wartete darauf, dass Burt vom Umziehen zurückkam. Während sie dabei zusah, wie man den Boden in der Arena vorbereitete, dachte sie daran, wie eifrig sie Burts Vorschlag zugestimmt hatte.
Carlotta Whittmeyers so pflichtbewusste, spröde Enkelin Anastasia hätte nicht im Traum daran gedacht, einem Mann offen gegenüber zuzugeben, dass sie noch eine Nacht mit ihm verbringen wollte. Aber vor einer Woche war Anastasia ein Risiko eingegangen und hatte sich auf einen Sims gewagt, und das hatte für immer ihr Leben verändert. Angespornt von einem freundlichen, fürsorglichen, aufregenden Cowboy war sie zu Annie geworden – einer Frau, die allmählich anfing zu begreifen, wie schön es sein konnte, das Leben auszukosten und es nicht nur an sich vorbeiziehen zu lassen.
Lächelnd sah Annie an sich herab. Selbst ihre Kleidung hatte sich verändert. Anastasia zog locker sitzende Röcke und Blusen in neutralen Farben an. Sie würde nicht im Traum daran denken, ein grellrotes T-Shirt, knallenge Jeans und Cowboystiefel zu tragen. Aber Annie musste feststellen, dass sie ihr gefielen. Sie mochte die Farben und wie sich die Sachen anfühlten, und vor allem gefiel ihr die Art, wie Burt sie ansah, wenn sie sie trug. Mit einem zufriedenen Lächeln berührte sie die Krempe ihres schwarzen Huts. Sie trug sogar gern einen Cowboyhut.
Leider würde ihre Großmutter nicht erfreut sein über ihre Veränderung. Annie betrachtete seufzend das grell bemalte Fass, das gleich in die Arena gerollt werden würde. Carlotta würde von ihrer Enkelin erwarten, dass sie auf immer und ewig dasselbe risikoscheue Geschöpf blieb, das sackartige Kleider trug und nur für ihre Bücher lebte.
Aber Annie konnte sich nie wieder mit einem solchen Leben begnügen. Sie hatte jetzt eine eigene Persönlichkeit entwickelt. Und ganz gleich, was aus ihr und Burt wurde, sie würde ihm ewig dankbar sein, dass er sie ermutigt hatte, sich von ihrer eingeschränkten Existenz zu befreien.
Sie war so in Gedanken versunken, dass sie einen Moment brauchte, um die vertraute männliche Stimme zu erkennen, die sie plötzlich vernahm. Aber als sie es tat, erstarrte sie vor Entsetzen. Patrick! Er musste ganz in der Nähe sein. Seine Stimme war so klar und so deutlich, dass er höchstens ein paar Meter entfernt sein konnte.
Als sie ihn entdeckte, schlug ihr das Herz bis zum Hals. Nur wenige Meter von ihr entfernt stand Patrick mit dem Rücken zu ihr und sprach mit einer Gruppe von Cowboys. Wie es schien, zeigte er ihnen ihr Foto.
Panik schnürte ihr die Kehle zu, und sie suchte verzweifelt nach einem Versteck. Zu ihrer Rechten war ihr der Weg abgeschnitten. Auf keinen Fall würde sie zu dem Stier in die Box klettern. Dann würde sie schon lieber versuchen, es mit Patrick Elsworth aufzunehmen.
Denk nach, Annie. Wo kannst du dich verstecken?
Ihr Blick fiel plötzlich auf das Fass vor ihren Füßen. Es war groß genug, und die Chancen standen eigentlich gut, dass niemand hineinsehen würde.
Langsam, um nicht die Aufmerksamkeit der Leute auf sich zu ziehen, bewegte Annie sich auf das Fass zu, schwang sich über die Absperrung und ließ sich ins Fass fallen. Mit wild klopfendem Herzen wartete sie ab, ob Patrick sie bemerkt hatte.
Mehrere Sekunden verstrichen, und Annie entspannte sich allmählich. Sie würde noch ein paar Minuten warten, dann wieder hinausklettern und nach Burt suchen.
Gerade als sie sich sagte, dass Patrick weitergegangen sein musste und es sicher für sie war, herauszukommen, wurde das Fass auf die Seite gekippt und vorgerollt. Annie unterdrückte einen Aufschrei. Was in aller Welt ging hier vor?
Dann wurde ihr klar, was gerade geschah. Die Arena war vorbereitet worden. Man rollte sie gerade in die Arena hinein!
„He, Stopp! Ich bin im Fass!“
Sie streckte einen Arm aus, und gleich darauf hörte das Rollen auf. „Was zum Teufel?“, rief ein Mann. Das Fass wurde
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