Julia Collection Band 09
sich sanft von ihr, stützte sich auf einen Ellbogen und sah sie besorgt an. „Bist du sicher, Kleines?“
Sie nickte. „Das war die unglaublichste Erfahrung meines Lebens.“
Er lächelte. „Ich verspreche dir, das nächste Mal wird sogar noch besser.“
Ihr Herz machte einen Sprung. „Das nächste Mal?“
„Oh ja, Kleines.“ Er legte sich neben sie, nahm sie in die Arme und deckte sie mit dem Laken und einer Decke zu. „Aber nicht heute Nacht.“
„Warum nicht?“ Sie errötete sofort vor Verlegenheit, weil ihrer Stimme nur allzu deutlich die Enttäuschung anzuhören war.
Burt legte eine Hand auf ihre Brust und küsste Annie auf die Schulter. „Ich habe dir wehgetan, um dich lieben zu können, Kleines, und ich habe nicht vor, es noch mal zu tun.“
„Es war nicht so …“
„Ich möchte nicht, dass du wund wirst“, sagte er entschlossen.
Annie spürte an ihrem Schenkel, dass sich seine Männlichkeit wieder regte. „Aber …“, begann sie hoffnungsvoll.
Er holte tief Luft und drückte sie dicht an sich. „Wir werden warten.“
Sie hatte ihm sagen wollen, dass es nicht so unangenehm gewesen war, doch die Zärtlichkeit seiner Stimme und die fürsorgliche Art, wie er sie hielt, nahmen ihr den Atem. Burt wollte das tun, was für sie das Beste war, und nicht was er wirklich wollte. Sie hatte in ihrem ganzen Leben nicht solche Liebe gefühlt.
Lange nachdem er eingeschlafen war, lag Annie wach in Burts warmer Umarmung und sah an die Decke. In nur wenigen Tagen würde sie zu Hause sein und ihrer Großmutter die Beweise dafür zeigen, dass Patrick ein Verbrecher war und sie hoffentlich davon überzeugen, dass sie ihre Konten überprüfen lassen musste.
Sie drehte den Kopf zur Seite und betrachtete Burts attraktives Gesicht, das im Schlaf so entspannt und ruhig war, und fragte sich, ob er sich mit ihr wieder in Verbindung setzen würde, nachdem er sie zu ihrer Großmutter gebracht hatte. Oder würde er sie dort lassen und sich nie wieder bei ihr melden?
Ein Kloß schnürte ihr die Kehle zu, und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Sie wusste genau, warum sie sich plötzlich so leer und bedrückt fühlte. Wenn nicht ein Wunder geschah, würde sie den einzigen Mann, den sie jemals geliebt hatte, verlieren. Für immer.
9. KAPITEL
Nachdem Burt den Taxifahrer bezahlt hatte, ging er mit Annie zum Personaleingang der Arena von Anaheim. Er hatte absichtlich vermieden, an diesen Tag zu denken. Aber jetzt, da er gekommen war, führte kein Weg mehr daran vorbei.
Sobald heute Abend die letzte Runde der PBR-Veranstaltung vorbei sein würde, würden Annie und er ein Flugzeug nach Saint Louis besteigen und sich dort dann einen Wagen mieten und in den Süden von Illinois fahren, wo Annie lebte. Morgen schon würde sie ihr vertrautes altes Leben wieder aufnehmen mit ihren Büchern und Wohltätigkeitsveranstaltungen, und er würde auf die Ranch zurückkehren.
So musste es sein. Aber wenn es so sein muss, dachte er, warum fühle ich mich dann so mies, wenn ich nur daran denke?
Als sie das Gebäude betraten und den langen Flur zur offenen Arena entlanggingen, wichen sie einem Mann aus, der Kopfhörer trug und an ihnen vorbeitanzte. „Ich weiß, dass sich die Leute jeder auf seine Weise auf ihren Auftritt vorbereiten“, sagte Annie und sah ihm verblüfft nach. „Aber ausgerechnet mit Breakdance?“
Burt lachte. „Das ist Gil Daniels, der Fassmann. Er trainiert.“
„Ich erinnere mich, ihn in Saint Louis gesehen zu haben, aber wir wurden uns nicht vorgestellt.“ Gil machte ein paar Backspins und bewegte sich dann im berühmten Moonwalk-Stil weiter. „Was tut er eigentlich außer tanzen und sich im Fass verstecken, wenn ein Stier ihm zu nahe kommt?“
„Ein Fassmann lenkt den Stier manchmal ab, aber vor allem unterhält er die Zuschauer zwischen den einzelnen Ritten und während die Stiere in die Gänge getrieben werden“, antwortete Burt, während er sie in den Flur brachte, der zum VIP-Bereich führte.
„Es ist irgendwie nicht fair, dass du kein Fass hast, in das du springen kannst, wenn der Stier dich jagt.“
„Mach dir wegen mir keine Sorgen“, sagte er lachend. „Ich bin ziemlich flink auf den Beinen.“ Er sah Annie an, und wurde wieder ernst. Sie war die aufregendste Frau, die er je kennengelernt hatte, und sein Lächeln verschwand. Wie sollte er es nur fertigbringen, sie gehen zu lassen?
Vorgestern Nacht hatte er sie zum ersten Mal geliebt, aber wegen einer Flugverzögerung hatten sie
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