Julia Collection Band 09
gestern direkt vom Flugplatz zur Arena eilen müssen, um rechtzeitig anzukommen. Als sie schließlich ins Hotel gegangen waren, war Annie so müde gewesen, dass sie einschlief, kaum dass ihr Kopf das Kissen berührte.
Aber Burt konnte den Gedanken nicht ertragen, sie nicht wenigstens noch ein Mal in den Armen zu halten, sie noch ein Mal zu lieben, bevor sich ihre Wege für immer trennten.
„Annie?“
„Ja?“
„Ich möchte dich um etwas bitten“, sagte er kurz entschlossen.
Er blieb stehen, stellte seine Tasche ab und nahm sie in die Arme. Himmel, wie sehr er es liebte, sie zu berühren, ihren süßen zarten Körper an sich zu drücken.
„Würde es dir etwas ausmachen …“
„Sagen Sie ihm, er soll heute auf Draht sein, Annie“, sagte Curtis, der gerade mit seinem besten Freund Mitch Simpson und einer Gruppe anderer Rodeokämpfer und ihrer Familien auf sie zukam. Beide Männer blieben stehen und sahen Burt grinsend an.
„Ich feiere heute ein Wiedersehen mit Kamikaze“, verkündete Curtis.
„Versuch zur Abwechslung mal, auf deinen Füßen zu landen statt auf deinem mickrigen Hintern“, erwiderte Burt, nicht sehr erfreut über die Unterbrechung.
Beide Männer lachten, und Mitch hielt Annie die Hand hin.
„Ich glaube nicht, dass man uns vorgestellt hat. Ich bin Mitch Simpson, und ich glaube, Sie saßen in Saint Louis neben meiner kleinen Schwester.“
Annie reichte ihm die Hand, und Burt biss unwillkürlich die Zähne zusammen. Mitchs Ruf als Frauenheld wurde nur von Curtis übertroffen, und Burt musste gegen den Wunsch ankämpfen, den Mann zu verprügeln.
„Ich heiße Annie Devereaux“, sagte sie lächelnd. „Ich habe mich gern mit Kaylee unterhalten, aber ich habe sie gestern Abend nicht gesehen. Wird sie heute hier sein?“
„Nein.“ Mitch hielt Annies Hand immer noch fest. „Sie ist zu Hause geblieben, um die neue Stute zu verhätscheln, die ich ihr zum Geburtstag geschenkt habe.“
„Grüßen Sie sie bitte von mir.“
Burt bedachte Mitch mit einem so finsteren Blick, dass der rothaarige Cowboy schließlich doch vernünftig genug war, Annies Hand loszulassen, aber sein Grinsen war alles andere als reumütig. „Kaylee sagte mir, dass ihr beide euch gut unterhalten habt. Ihr wird es leidtun, Sie nicht getroffen zu haben.“
„Ja, kann man sich so was vorstellen?“, warf Curtis mit einem Grinsen ein. „Sie zieht es doch tatsächlich vor, ihre Zeit mit diesem Klepper zu verbringen, als mich reiten zu sehen.“
Burt warf Curtis einen überraschten Blick zu. Hörte er da etwa einen Hauch Enttäuschung in der Stimme seines Bruders?
„Kaylee ist zu vernünftig, um ihre Zeit mit Typen wie dir zu verschwenden“, neckte Mitch ihn. „Sie hat dich oft genug reiten gesehen und weiß sowieso, was passieren wird.“
„Wieso? Was ist nicht in Ordnung mit meiner Art zu reiten?“, fragte Curtis mit gespielter Empörung.
„Es ist nicht, wie du reitest“, fuhr Mitch lachend fort, „sondern wie du absteigst. Du landest immer auf dem Kopf, und man muss dich aus der Arena tragen.“
„Quatsch.“
„Kein Quatsch.“
Die beiden Freunde nahmen die Hüte ab, um sich von Annie zu verabschieden, und setzten ihr Geplänkel fort, während sie zu der Ecke weitergingen, in der man das Büfett aufgestellt hatte.
Burt legte wieder die Arme um Annie. „Und jetzt zu dem, was ich gerade sagen wollte.“
Sie sah lächelnd zu ihm auf, dass ihm ganz warm wurde ums Herz. „Schieß los, Cowboy.“
„Ich habe uns schon aus dem Hotel ausgecheckt, aber hättest du was dagegen, wenn ich uns woanders ein Zimmer nehme und unseren Flug auf morgen verschiebe?“, fragte er und hielt abwartend den Atem an.
Ihr Lächeln verschwand, und einige Sekunden lang sah sie Burt nur sprachlos an. „Bittest du mich, noch eine Nacht mit dir zu verbringen, Burt?“, fragte sie schließlich leise.
„Ja.“
Sie legte eine Hand an seine Wange und nickte. „Das wäre schön.“ Sie kaute nachdenklich auf ihrer Unterlippe und fügte hinzu: „Ich möchte auch noch einmal mit dir zusammen sein.“ Sie lächelte. „Außerdem hast du mir etwas versprochen, was du nicht gehalten hast.“
„Ja?“ Burt erinnerte sich nicht, was für ein Versprechen das sein könnte, aber wenn sie ihm so nah war, konnte er sich ja kaum an seinen Namen erinnern.
Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und flüsterte ihm ins Ohr: „Du hast versprochen, dass das zweite Mal sogar noch schöner sein würde als das erste.“ Sie küsste ihn
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