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JULIA COLLECTION Band 14

JULIA COLLECTION Band 14

Titel: JULIA COLLECTION Band 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ELIZABETH BEVARLY
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werde, bis du mich darum bittest. Das gilt auch, nachdem wir verheiratet sind.“
    „Wir werden nicht heiraten“, erwiderte sie, doch es klang zu leise und unsicher. „Und du wirst mich auch nicht mehr anfassen.“
    „Nur wenn du mich darum bittest“, versicherte er.
    „Das wird nicht geschehen.“
    „Abwarten.“ Er bückte sich und öffnete zunächst die Knoten an ihren Knöcheln, dann die an ihren Handgelenken.
    Angie streckte die Arme von sich, und der kurze, scharfe Schmerz ließ sie zusammenzucken.
    „Tut mir leid“, sagte Ethan mit aufrichtigem Bedauern, rollte seine Krawatte zusammen und steckte sie in die Jackettasche. „Ich wollte nur erreichen, dass du mir vernünftig zuhörst. Mir fiel keine andere Möglichkeit ein, dich dazu zu bringen.“
    Sie lachte spöttisch. „Vielleicht hättest du einfach versuchen sollen, vernünftig mit mir zu reden.“
    Er hob erstaunt die Brauen, als hätte er diese Möglichkeit tatsächlich nicht in Betracht gezogen. „Na schön.“ Er richtete sich auf und ging wieder zu dem zweiten Stuhl. Eine ganze Weile sagte er nichts, sondern beobachtete Angie, als wollte er in seinen Gedanken noch einmal jede einzelne Berührung rekapitulieren, jede Nuance dessen, was sich zwischen ihnen abgespielt hatte. Er wirkte beinahe verträumt, und die Andeutung eines Lächelns lag um seine Mundwinkel.
    Angie befürchtete schon, er würde überhaupt nicht mehr sprechen, daher räusperte sie sich, damit er in die Realität zurückkehrte.
    „Ich erläutere dir noch einmal die Situation, Angel“, begann er endlich. „Du hast deine Nase in Dinge gesteckt, die dich nichts angehen. Und jetzt fürchten sich gewisse Leute davor, dass du sie entlarvst.“
    „Das werde ich letztlich auch“, prophezeite sie.
    „Mach das, und du wirst großen Ärger bekommen.“
    Sie erkannte, dass er ihr diesmal weder drohte, noch sie warnte. Er stellte einfach eine Tatsache fest. Sollte sie ihre Nachforschungen weiterhin betreiben, würde man hinter ihr her sein. Das war alles. So eigenartig es auch war, aber es schien Ethan ebenso Sorgen zu machen wie ihr selbst.
    „Na schön“, gab sie widerstrebend nach. „Dann ziehe ich mich aus der Sache zurück.“
    „Das reicht nicht.“
    „Was soll das heißen?“
    „Dass es zu wenig ist und zu spät kommt“, antwortete er. „Du verstehst nicht. Das sind mächtige Bosse, die ihren Lebensunterhalt verdienen, indem sie das Gesetz brechen.“ Mit einer raschen Bewegung, die den Stuhl ins Wanken brachte, stand er auf und trat vor Angie. Es war, als würde er sich selbst beschwören, und aus irgendeinem Grund schöpfte Angie daraus Mut. „Du hast ihnen Angst gemacht, und das gefällt ihnen nicht. Schon gar nicht, wenn eine unbedeutende Frau aus einer Kleinstadt dahintersteckt.“
    Sie schluckte. „Dann werde ich mich eben entschuldigen.“
    „Sie wollen, dass du von der Bildfläche verschwindest“, fuhr er fort, ohne auf ihre Bemerkung zu achten. „Du weißt, was das heißt?“
    Ihr Mutsank. Am liebsten hätte sie eine freche, unbekümmerte Bemerkung gemacht, doch leider fiel ihr gerade absolut nichts ein. „Wieso kümmert es dich, was mit mir geschieht?“, fragte sie stattdessen. „Du hast selber gesagt, ich sei ein Ärgernis. Da solltest du eigentlich nichts dagegen haben, wenn ich verschwinde.“
    Er runzelte die Stirn über diese Bemerkung und streichelte ihre Wange, „Es kümmert mich aber. Ich will nicht, dass dir etwas passiert.“ Er ließ die Hand wieder sinken. „Die Sache ist die, dass sie wahrscheinlich anders darüber denken würden, wenn du auf ihrer Seite wärst. So hätten sie dich stets unter Beobachtung.“ Nach einer kurzen Pause ergänzte er: „Und ich könnte dich auch im Auge behalten.“
    „Aber …“
    „Du musst mich ja gar nicht richtig heiraten“, erläuterte er. „Die Bosse sollen nur glauben, dass es eine echte Trauung ist.“
    Angie wurde neugierig. „Wie soll ich das denn verstehen?“
    „Wir brauchen nur so zu tun, als ob. Das müsste fürs Erste genügen, um die Typen, mit denen ich zusammenarbeite, zu besänftigen. Außerdem würde ich dadurch einen Grund bekommen, Tag und Nacht in deiner Nähe zu sein, und es würde deinen guten Ruf in der Stadt nicht beschädigen.“
    „Was passiert später?“, fragte sie und stellte erstaunt fest, dass sie seinen Vorschlag mittlerweile ernsthaft in Erwägung zog. Sicher, dieses Arrangement klang absurd. Aber wenn er nun recht hatte und sie wirklich in Gefahr war? Und wenn

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