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JULIA COLLECTION Band 14

JULIA COLLECTION Band 14

Titel: JULIA COLLECTION Band 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ELIZABETH BEVARLY
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diesen kosmischen Zauber glaubte, aber selbst er musste zugeben, dass er sich in letzter Zeit äußerst merkwürdig benahm. Vielleicht war ja doch etwas dran an dieser Legende von Bob. Vielleicht stand er ja wirklich unter dem Einfluss einer himmlischen Turbulenz, die seinen Verstand durcheinanderbrachte. Es gab allerdings noch eine andere Möglichkeit, und die erschien ihm noch viel beunruhigender: Er könnte sich ernsthaft in Angie verliebt haben.
    „Ethan?“, fragte sie und riss ihn aus seinen Überlegungen.
    „Wie?“, meinte er verwirrt.
    „Willst du die Tür nicht endlich aufschließen?“
    Er sah erneut auf das Messingschild. Schließlich habe ich ein Recht auf eine Hochzeitssuite wie jeder andere auch, dachte er. Wenn Angie bereit war, diese falsche Ehe durchzustehen, dann war er es auch. Immerhin war es seine Idee gewesen. Und ganz gleich, was er bei seinem kurzen Aufenthalt in Endicott sonst noch zu tun hatte, Angies Sicherheit kam für ihn an erster Stelle.
    Ethan schob den Schlüssel ins Schloss und fragte sich, wie weit sie mit dem Eheglück wohl gehen würde. Denn was Angie betraf, war er in seinen moralischen Überzeugungen keineswegs so gefestigt wie wenn es um seinen Beruf ging. Dann fiel ihm das Versprechen ein, das er ihr gegeben hatte. Er wollte sie nicht mehr berühren, wenn sie es nicht ausdrücklich verlangte. Unwillkürlich wünschte er sich, er hätte ihr das nie zugesichert, denn er hätte jetzt nichts lieber getan, als jeden Zentimeter ihres verführerischen Körpers zu streicheln und zu küssen. Da sie ihn aber für einen miesen Gangster hielt, war es kaum wahrscheinlich, dass sie das zuließ. Also musste er einen Weg finden, ihre Meinung zu ändern.
    Kleinigkeit, dachte er, ein wenig angewidert von sich selbst. Andererseits hatte nie jemand behauptet, eine Ehe zu führen sei leicht.
    Er stieß die Tür auf, und als Angie eintreten wollte, hielt er sie am Handgelenk fest. Sie drehte sich erschrocken um, doch er lächelte nur und hob sie auf die Arme.
    „Ethan!“, schrie sie. „Was tust du da?“
    „Ich trage meine Braut über die Schwelle“, verkündete er.
    Drinnen warf er die Tür mit dem Absatz zu. Vage registrierte er die Einrichtung und erkannte, dass das Zimmer, in dem sie die nächsten zwei Nächte verbringen würden, ideal für ein frisch verheiratetes Paar war. Sanfte Farben und gedimmtes Licht schufen eine romantische Atmosphäre. Beherrscht wurde das Zimmer von einem mit kunstvollen Schnitzereien versehenen antiken Bett, dessen Tagesdecke aus Spitze bereits zurückgeschlagen war. Am Kopfende befanden sich unzählige dicke Satinkissen. Den Boden bedeckte ein riesiger orientalischer Teppich. Auf dem antiken Büffet an der einen Wand stand eine Flasche Champagner in einem Eiskübel bereit, dazu ein Korb mit Früchten und eine Auswahl an Delikatessen, die Ethan wohl so bald nicht mehr zu Gesicht bekommen würde. Es war alles hergerichtet für ein Fest der Sinne: teurer Wein, köstliches Essen, ein einladendes Bett und eine wundervolle Frau – die jedoch leider nichts von ihm wissen wollte.
    Es war ohnehin besser, sie gehen zu lassen. Die Situation hätte peinlicher kaum sein können. Hier stand er, in einem für die Liebe hergerichteten Zimmer, mit einer Frau, die mehr als nur körperliche Befriedigung verdiente. Ihre Blicke trafen sich, und er entdeckte in Angies Augen Besorgnis und etwas, worüber er jetzt lieber nicht weiter nachdenken wollte. Denn in diesem Moment hätte er fast glauben können, dass sie wirklich Mann und Frau waren, in jeder Hinsicht.
    Bis auf eine natürlich. Aber Angies Blick nach zu urteilen und wenn sich die Dinge so entwickelten, wie er allmählich zu hoffen begann, würde sich das bald ändern.
    „Na schön, jetzt hast du mich über die Schwelle getragen“, sagte sie leise. „Du kannst mich wieder herunterlassen.“
    Sie begann zu zappeln, sodass sie sich halb drehte und Ethans Hand plötzlich auf ihrem Rücken lag, der wegen des tiefen Ausschnitts kaum bedeckt war. Ethan fuhr mit dem Daumen über ihre glatte warme Haut. Nie zuvor war er einer Frau begegnet, die so weich und einladend war. Und er musste dieser Einladung einfach folgen.
    Was soll’s, dachte er, Bob ist dafür verantwortlich. Er wollte Angie im wahren Sinn des Wortes zu seiner Frau machen. Wenn sie ihn abwies, gut. Doch falls nicht, würde er dafür sorgen, dass es eine unvergessliche Hochzeitsnacht wurde. „Und wenn ich dich nicht herunterlassen will?“, fragte er.
    Ihre

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