JULIA COLLECTION Band 14
über Ethans Oberschenkeln befand, schob erneut die Hände in sein Haar und küsste ihn so stürmisch, als hinge ihr Leben davon ab.
Ethan fragte sich, womit er eine Frau wie Angie Ellison verdient hatte. Doch war er viel zu durcheinander, um in diesen Minuten darüber nachzudenken. Er genoss ihre Umarmung und Hingabe, auch wenn es nur vorübergehend sein würde. Er schlang die Arme um ihre Taille, um sie festzuhalten, falls sie zur Vernunft kommen und versuchen sollte, sich von ihm zurückzuziehen. Dann ließ er sich aufs Bett sinken und zog Angie mit sich.
Angie wusste selbst nicht, was über sie gekommen war, dass sie auf ihn mit einem solchen Verlangen reagierte. Sosehr sie sich auch bemühte, sie konnte sich nicht vorstellen, dass Ethan etwas Schlechtes tat oder getan hatte. Seit er wusste, dass sie keine Gefahr für ihn bedeutete, hatte er sie ausschließlich zärtlich behandelt.
Selbst sein Geständnis, dass er tatsächlich ein Krimineller war, hatte ihrer Zuneigung zu ihm nichts anhaben können. Er hatte ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigt, und dennoch war sie nicht in der Lage, ihn zu hassen. Natürlich klang es naiv, doch war sie fest davon überzeugt, dass ihn bloß die fehlende sprichwörtliche Liebe einer guten Frau daran gehindert hatte, ein normales Mitglied der Gesellschaft zu sein.
Er war freundlich und humorvoll, klug und sanft, gutaussehend und stark. Er besaß alle Eigenschaften, die Angie sich je bei an einem Mann gewünscht hatte. Sie konnte nichts gegen die aufsteigende Hoffnung in ihr tun, die sie seit dem ersten Kuss in seinem Schlafzimmer verspürt hatte. Sosehr sie sich auch dagegen gewehrt hatte, sie hegte die tiefe Zuversicht, dass er sich ihretwegen ändern könnte und würde.
Aber er ist nun einmal ein Krimineller, meldete sich eine schwache Stimme in ihrem Innern. Ein Mann, dessen Beruf und Lebensstil im krassen Gegensatz stehen zu allem, was du für gut und richtig hältst. Und trotzdem sagte ihre Menschenkenntnis ihr, dass er kein schlechter Mensch war.
Angie sank auf ihn und hatte keine Chance mehr, einen klaren Gedanken zu fassen. Er fühlte sich warm und fest an unter ihr und umklammerte sie, als sei sie die Erfüllung all seiner Träume. Mit seinen Händen fuhr er rastlos über ihren nackten Rücken, den Hals und durch ihr Haar, während er ihre Wangen und ihren Mund mit Küssen bedeckte.
Nie zuvor hatte Angie sich so begehrt und geliebt gefühlt, und ihr wurde klar, dass Ethan Zorn ein Mann war, in den sie sich unsterblich verlieben konnte. Diese Erkenntnis versetzte ihr einen leichten Stich, doch sie zwang sich, nicht weiter darüber nachzudenken.
Jetzt wollte sie nur noch diese eine Nacht mit Ethan, in der sie vergessen konnte, wer er war und weshalb er in die Stadt gekommen war. Und sie wollte in dieser Nacht vergessen, wer sie war. Sie wollte sich die Illusion bewahren, dass die Dinge zwischen ihnen anders sein könnten. Vor fünfzehn Jahren hatte sie sich gewünscht, dass etwas Aufregendes passierte, in Endicott und ihr selbst. Heute Nacht schien Bob diesen Wunsch in Erfüllung gehen zu lassen, wenn auch nur für wenige Stunden.
Was immer zwischen ihr und Ethan geschah, es war unausweichlich. Es war etwas, das schon vor fünfzehn Jahren beschlossen wurde, als ein fünfzehnjähriges Mädchen einen Wunsch gen Himmel sandte. Selbst wenn Angie es jetzt noch hätte aufhalten wollen, wäre sie dazu nicht imstande gewesen. Man konnte es Schicksal nennen oder auf den Kometen Bob schieben – was zwischen ihr und Ethan passierte, war vorherbestimmt. Es war gut und richtig, und keiner von ihnen beiden würde es verhindern können. Daher konnten sie sich ebenso gut zurücklehnen und es so intensiv wie möglich genießen.
Von nun an schaltete Angie ihren Verstand aus, um sich ganz auf ihre Gefühle zu konzentrieren. Sie legte ihren Kopf an Ethans Schulter, küsste seinen warmen Hals und fuhr mit der Zungenspitze über seine leicht salzige Haut. Als er den Kopf zur Seite neigte, um sich ihrer Liebkosung besser hingeben zu können, nutzte sie die Gelegenheit, um die Knöpfe seines Hemdes zu öffnen, und presste genüsslich die Lippen auf die Haut, die sie dabei enthüllte.
Schließlich zog sie ihm das Hemd aus der Hose und schob es weit auseinander. Wie von einer unsichtbaren Macht angezogen, fuhren ihre Finger durch die dichten dunklen Locken auf seiner Brust, ertasteten die harten Muskeln, die er ganz sicher regelmäßigem Training verdankte.
Sie beugte sich vor und
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