JULIA COLLECTION Band 15
er.
„Wie bitte?“
Er lächelte über ihre Verwirrung. „Ich versuche, dir einen Heiratsantrag zu machen, aber ich hätte mir von Destiny eine kleine Ansprache schreiben lassen sollen.“
„Destiny hat mit der ganzen Sache schon viel zu viel zu tun“, erwiderte Kathleen und legte ihm behutsam die Hand auf die gerötete Wange. „Du machst das sehr gut. Es geht nur um wenige Worte, Ben. Mehr brauche ich nicht zu hören.“
„Die Bilder gehören dir.“
Sie runzelte die Stirn, weil er sie neckte. „Gar nicht gut.“
„Ich vertraue dir meine Gemälde an. Bitte, werde meine Frau.“
„Schon besser.“
Er holte tief Luft. „Ich liebe dich, Kathleen. Ich will dich heiraten, mit dir eine Familie gründen und jeden Morgen neben dir aufwachen, bis wir beide alt und grau sind.“
„Volltreffer.“ Sie reckte sich und gab ihm einen Kuss. „War das so schwer?“
„Ja“, erwiderte er aufrichtig. „Es macht mir unbeschreibliche Angst.“
„Es wird irgendwann leichter“, versicherte sie. „Du hast noch ein ganzes Leben vor dir, um zu üben.“
Ein ganzes Leben. Ben wartete auf das Gefühl der Panik. Stattdessen stellte sich unbändige Freude ein. Endlich hatte er es richtig gemacht.
„Ich würde ja gern noch hierbleiben und üben“, erklärte er, „aber ein Kind ist unterwegs, und wenn es wie sein Daddy wird, ist es sehr ungeduldig.“
„Melanies und Richards Kind?“, fragte Kathleen aufgeregt. „Deshalb sind Mack und Richard so schnell verschwunden! Ich dachte, sie wollten nur dem unvermeidlichen Streit ausweichen. Wieso hast du das nicht gleich gesagt? Ich muss sofort ins Krankenhaus.“
„Ich bin doch kaum zu Wort gekommen“, wandte er ein. „Nur den Heiratsantrag habe ich geschafft. Jedenfalls müssen wir los. Du wirst schließlich bald zur Familie gehören.“
„Wie bald?“, fragte sie lächelnd.
„Hast du es aus einem bestimmten Grund eilig?“
„Ich will schon deine Frau sein, wenn ich deine Bilder in meiner Galerie ausstelle“, erklärte sie. „Jetzt kannst du keinen Rückzieher mehr machen, mein Lieber. Du hast sie mir als Hochzeitsgeschenk überlassen, und keine andere Frau soll auf den Gedanken kommen, sie könnte sich an den aufregendsten Künstler der Vereinigten Staaten heranmachen . “
„Und wann willst du die Ausstellung eröffnen?“, fragte er amüsiert.
„Januar, spätestens Februar.“
„Destiny hofft auf eine Hochzeit im Juni“, wandte er lachend ein.
„Dann wird sie eine Enttäuschung erleben“, erklärte Kathleen fest. „Alles andere hat sie erreicht, aber wir setzen das Hochzeitsdatum fest.“
„Gut. Darüber können wir gleich im Krankenhaus sprechen.“
„Fahren wir“, drängte sie und wollte schon zu ihrem Auto laufen.
„Kathleen!“ Er deutete auf den Wagen. „Wir nehmen meinen.“
„Meiner steht näher“, wandte sie ein.
„Dann fahre aber ich.“
„Was ist denn gegen meine Fahrweise einzuwenden?“, fragte sie, während sie auf die Beifahrerseite ging.
„Zu schnell und zu gefährlich. Es erinnert mich daran, wie Graciela gefahren ist.“
Sofort traten ihr Tränen in die Augen. „Ach, Ben, warum hast du mir das denn nicht schon früher gesagt?“
„Könntest du etwas langsamer fahren, damit ich nicht jedes Mal vor Angst fast den Verstand verliere?“
Sie griff nach seiner Hand. „Ich fahre nie mehr schneller als erlaubt“, versprach sie.
„Das ist ja schon mal was.“
„Soll ich vielleicht schleichen?“
„Das wäre mir nur recht.“
„Du wirst mich nicht durch einen Unfall verlieren, wenn ich es verhindern kann“, versprach sie.
„Ich wünschte, man könnte wirklich sicher sein“, erwiderte er, „aber das ist man nie. Ich weiß nur jetzt, dass ich dich nicht dadurch verlieren will, dass ich so tue, als würde ich dich nicht lieben.“
„Dann ist es doch gut, dass wir endlich alles geklärt haben“, erwiderte sie und streichelte seine Wange.
„Sehr gut“, bestätigte er.
Destiny, Mack und Beth waren im Warteraum des Krankenhauses versammelt . Von Richard keine Spur.
„Ist Richard ohnmächtig geworden?“, fragte Ben.
„Er ist im Kreißsaal“, gab Mack Auskunft. „Mir tut der arme Arzt leid, dem Richard jetzt auf die Finger sieht. Bestimmt hatte auch er einen Plan für diese Geburt.“
Kathleen und Beth lachten.
„Zum Glück hat Dr. Kelly reichlich Erfahrung mit werdenden Vätern“, versicherte Beth. „Er wird mit Richard schon fertig.“
„Richard führt ein multinationales
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