JULIA COLLECTION Band 17
Betrag.“
„Fein. Wie wäre es mit einem Tageshonorar?“
„Gut. Was immer Sie wollen.“ Er starrte noch immer auf ihren Hals, dort, wo ihre Hand an der Spitze nestelte. Sie ließ sie sinken, kam sich plötzlich entblößt vor und schlang beide Arme um sich.
„Ich würde Ihnen mehr zahlen“, sagte er.
„Nein.“
„Wenn Sie sicher sind …“
„Bin ich. Wir rechnen ab, wenn ich gehe.“
„Na schön“, erwiderte er und stand einfach da. Genau wie sie.
„Haben Sie alles, was Sie brauchen?“, fragte er nach einer Weile.
„Ja. Das Zimmer ist sehr schön.“
„Gut.“
Wieder schwiegen sie beide. Sie musterte ihn und bemerkte erst jetzt die silbrigen Strähnen in seinem dunklen Haar. Nicht viele, nur an den Schläfen. Der dunkelblaue Anzug saß perfekt und war vermutlich eine Maßanfertigung.
Plötzlich schien er sich einen Ruck zu geben. „Was ich noch sagen wollte …“
„Ja?“
„Sie können die Bewerberinnen gern im Wohnzimmer gegenüber empfangen.“
„Danke.“ Sie freute sich darüber, wie selbstsicher sie klang. „Das werde ich.“
„Gut“, sagte er zum wiederholten Mal. Ihm wurde bewusst, dass er nicht die ganze Nacht hier stehen und sie anstarren konnte. „Ich sollte Sie jetzt wieder dem überlassen, was Sie gerade getan haben.“
Sie lächelte. So verwirrt und verlegen wirkte er gar nicht mehr so unnahbar. „Ich bin nur auf und ab gegangen und habe versucht, die Stellenanzeige zu entwerfen. Bisher ist mir nicht viel eingefallen. ‚Zuverlässig, liebevoll, einsatzfreudig‘ … Haben Sie noch eine Idee?“
Er lächelte zurück. „Wie wäre es mit ‚erfahren‘?“
„Sehr gut.“
„Und ‚Referenzen erbeten‘.“
„Auf jeden Fall. Und was ist mit dem Gehalt? Und den Zusatzleistungen?“
Cord nannte eine sehr großzügige Summe. „Krankenversicherung. Auch für Zahnersatz und Brillen oder Kontaktlinsen. Frei an allen wichtigen Feiertagen. Oder Überstundenzuschlag, falls sie arbeitet. Und zwei Wochen Urlaub im Jahr.“
Ein attraktives Angebot. Hannah musste aufpassen, sonst würde sie grün vor Neid auf die Frau werden, die sie als ihre Nachfolgerin einstellte.
„Noch etwas?“ Er klang so hoffnungsvoll, dass sie ihm am liebsten den Gefallen getan hätte. Aber wäre das vernünftig?
„Hm … Nein. Ich glaube, das ist alles. Danke.“
„Gern geschehen.“ Sein Lächeln ließ ihr Herz schneller schlagen, aber nach einer Minute verblasste es. „Gute Nacht.“
„Ja. Gute …“
Sie hörte es gleichzeitig. Ein leises Quengeln.
Hannah hielt den Atem an und wusste, dass auch Cord das tat.
Das Quengeln wurde lauter. Dann setzte das Weinen ein.
„Jemand ruft nach mir“, sagte Hannah und machte einen Schritt nach vorn. „Entschuldigen Sie mich.“
„Oh.“ Er trat zur Seite.
Sie eilte an ihm vorbei.
Cord sah ihr nach. Erst als sie im Schlafzimmer des Babys verschwand, folgte er ihr.
Sie hob Becky aus dem Bett, als er sie erreichte.
„Vielleicht ist sie nass. Und wahrscheinlich auch hungrig. Normalerweise füttere ich sie gegen elf. Sie ist ein braves Mädchen.“ Sie flüsterte Becky etwas ins Ohr und sah Cord über die kleine Schulter hinweg an. „Danach schläft sie bestimmt bis morgen früh.“
Sie legte das Baby auf die Wickelkommode.
Cord ahnte, was jetzt kam. Er behielt recht.
Sie schob einen Finger in die Windel. „Ja. Zeit zum Wechseln.“
Er spielte mit dem Gedanken, sich diskret zurückzuziehen. Doch bevor er ihn in die Tat umsetzen konnte, fuhr Hannah Miller fort.
„Kommen Sie.“ Sie schaltete die Wandlampe ein. „Das hier müssen Sie auch lernen. Es ist nicht so schlimm. Dieses Mal ist sie nur nass.“ Sie lächelte aufmunternd.
Er verzog das Gesicht. Seine Tochter zappelte mit Armen und Beinen. „Vielleicht sollte ich es versuchen, wenn sie nicht ganz so unruhig ist.“
„Mr. Stockwell, Babys, die frisch gewindelt werden müssen, sind meistens unruhig.“
„Genau das meine ich.“
„Was meinen Sie?“
Becky sah nicht annähernd so süß aus wie im Schlaf. Sie trug ein gelbes T-Shirt mit Druckknöpfen. Miss Miller gab beruhigende Laute von sich, während sie die Knöpfe öffnete.
„Ich finde, Sie sollten es übernehmen. Sie machen es gut“, sagte Cord.
„Und Sie sollten es lernen. Kommen Sie her.“
Verdammt. Widerwillig stellte er sich neben sie. Mit dem Fuß ließ sie den Deckel eines Eimers aufklappen und die durchnässte Windel hineinfallen. Dann zog sie einige weiße Vierecke aus einem Behälter.
Sie hielt
Weitere Kostenlose Bücher