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JULIA COLLECTION Band 17

JULIA COLLECTION Band 17

Titel: JULIA COLLECTION Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MYRNA TEMTE ALISON LEIGH CHRISTINE RIMMER
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gelegt hatte. Dann warf er den Füllfederhalter hin und rieb sich das Gesicht. Es war spät. Gerade wollte er Feierabend machen, da läutete das Telefon. Er zögerte, denn er hatte vor, nach seiner Tochter zu sehen – und nach Miss Miller.
    Es läutete wieder. Er nahm ab. „Hier ist Cord.“
    „Als wüsste ich das nicht.“ Die Stimme war sanft. Äußerst feminin. Und voller Anspielungen.
    „Hallo, Jerry.“ Er lehnte sich zurück.
    Jerraly Coulter gehört zur texanischen Aristokratie – falls es so etwas gab. Einer ihrer Ururururgroßväter war bei Alamo gefallen. Und ihr Urururgroßvater war ein echter Rinderbaron gewesen. Cord und Jerralyn standen seit Wochen in den Klatschspalten. Sie hatten sich bei einem dieser Tausend-Dollar-pro-Teller-Bankette getroffen, auf denen die Politiker Wahlkampfspenden sammelten. Begonnen hatte es mit heißen Blicken und einem kleinen Flirt. Er hatte sie nach Hause gefahren. Und die Nacht mit ihr verbracht.
    Jerralyn war sechsundzwanzig, sehr hübsch und elegant. Sowie dynamisch und höchst erotisch.
    „Arbeitest du wieder spät?“, fragte sie.
    „Schuldig.“
    „Du arbeitest zu viel.“
    „Ich arbeite gern.“
    „Ich könnte in zwanzig Minuten bei dir sein – mit einer Flasche Dom Pérignon in der Hand und nichts unter meinem Nerz.“
    Er lachte. „Ich dachte, du bist Tierschützerin?“
    „Das war bildlich gesprochen.“
    „Du führst mich in Versuchung“, sagte er, obwohl er in Gedanken noch immer bei Miss Miller war. Dabei, wie sie in dem weißen Schaukelstuhl gesessen und das braune Haar ihre Wange umspielt hatte.
    „Du bist nicht bei der Sache“, beschwerte Jerraly sich. „Ich könnte gekränkt sein.“
    Cord blinzelte. „Sei es nicht. Später in der Woche?“
    „Na gut. Aber jetzt verschwinde endlich aus deinem Büro. Workaholics sind nicht sexy.“ Er versprach es ihr und legte auf.
    Emma Hightower, die seit über einem Jahrzehnt den Stockwells den Haushalt führte, erschien in der Tür, als Cord das Licht ausschaltete. Wie immer sah sie ernst und streng drein. „Ich mache gerade meine letzte Runde. Kann ich Ihnen noch etwas bringen lassen, Mr. Stockwell?“
    „Nein, danke, Emma. Hat Miss Miller sich schon eingerichtet?“
    „Ja, das hat sie.“
    „Sie haben dafür gesorgt, dass sie isst?“
    „Ich habe ihr um halb acht das Abendessen im Zimmer servieren lassen.“
    „Und hat Miss Miller ihr Gemüse gegessen?“, fragte Cord in der seit Jahren vergeblichen Hoffnung, Emma ein Lächeln zu entlocken.
    „Ja. Sie schien einen guten Appetit zu entwickeln.“
    „Gut. Ein Kindermädchen sollte nicht wählerisch sein.“
    Zwischen Emmas schmalen Brauen erschien eine Falte, doch offenbar beschloss sie, Cords Bemerkung nicht zu kommentieren. „Soll ich Ihnen noch einen Snack bringen lassen, Mr. Stockwell?“
    „Nein, Emma. Danke.“
    Sie ging hinaus, und er folgte ihr. Er schloss die Tür ab, doch als er sich umdrehte, war sie verschwunden.
    Cord nahm die Treppe ins Obergeschoss, ging an seinem Schlafzimmer vorbei und steuerte den Raum mit den hellblauen Wänden an, in dem seine Tochter bestimmt schon schlief. An der Tür lauschte er. Dahinter war es still.
    Vorsichtig, mit angehaltenem Atem, drehte er den Messingknauf und schlich auf Zehenspitzen ins Kinderzimmer.
    Ja. Sie war hier und schlief fest. Er blieb stehen und hörte sie leise seufzen.
    Als seine Augen sich an das Halbdunkel gewöhnt hatten, sah er sie. Die runden Wangen, den kleinen Mund, das weiche Haar und das trotzige Kinn.
    Eine Stockwell. Ja.
    Ihm wurde warm ums Herz.
    Seine Tochter.
    Seltsam. Er hatte sich nie vorstellen können, Vater zu sein. Vermutlich würde er kein sehr guter werden. Er arbeitete hart und überließ die Familienfreuden anderen Männern. Zu sehr ähnelte er dem alten Herrn, der am anderen Ende der Villa im Sterben lag. Er wusste, dass er auch kein guter Ehemann wäre. Irgendwann würde er seine arme Frau betrügen. Er war einfach nicht für die Ehe geschaffen.
    Er mochte Frauen. Mehrzahl. Nun ja, nicht mehrere auf einmal. Aber viele, nacheinander. Und er hatte immer gut aufgepasst, damit keine von ihnen schwanger wurde. Bei Marnie Lott, an deren Gesicht er sich kaum noch erinnerte, war er offenbar nicht vorsichtig genug gewesen.
    Und jetzt hatte er Becky.
    Sie seufzte laut und drehte das Gesicht zur Wand.
    Cord bewegte sich nicht. Er wollte sie nicht wecken. Vielleicht würde sie zu weinen anfangen, und dann würde Miss Miller hereineilen und ihm einen vorwurfsvollen

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