JULIA COLLECTION Band 17
auf Hilde Morales, Bobbys Großmutter. „Ist das wirklich wahr?“
„Sie hat heute Morgen gestanden. Sie hat Bobbys Mutter Schlaftabletten eingeflößt. Sein Vater ist mit ihm in einem Motel am Stadtrand von Grandview.“
Kate setzte sich auf die Bettkante. „Du hast es geschafft. Du hast Bobby gerettet.“ Rastlos stand sie wieder auf. „Warum hast du es mir vorhin nicht erzählt?“
„Du warst zu sehr damit beschäftigt, mich zu ignorieren.“
„Ich …“ Ihr Protest erstarb. „Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Nach allem, was geschehen war.“
„Liebst du mich, Kate?“
Sie blinzelte. „Was?“
„Tust du es?“
Sie wollte es abstreiten, aber es ging nicht. „Ich liebe dich, seit wir Teenager waren.“
„Dann heirate mich.“
„Was? Nein! Du weißt nicht, was du sagst.“
„Ich weiß genau, was ich sage“, entgegnete Brad ernst.
Sie hob die Hände und ließ sie wieder sinken. „Aber ich … kann keine Kinder bekommen. Das werde ich dir nicht antun.“
„Tu es mir an.“
„Ich werde dich nicht mit einer Frau belasten, die dir nicht das geben kann, was du willst!“
„Was will ich denn? Eine wunderschöne Frau. In meinem Herzen. In meinen Armen. In meinem Bett. Eine Frau, deren Verstand mich herausfordert, deren Humor mich erheitert. Was will ich mehr?“
„Eines Tages würdest du mich angucken und all die Dinge sehen, die ich dir nicht geben kann. Dann würdest du dir eine Frau suchen, die dir ein Kind schenken kann.“
„Das würde ich nicht, Kate.“
„Warum denn nicht?“ Sie strich über ihre feuchten Wangen. „Hamilton hat es getan.“
„Ich bin nicht Hamilton Orwell“, erinnerte er sie mild. „Ich will dich heiraten. Dich. Wenn du keine Kinder bekommst, haben wir eben keine.“
„Das hat Hamilton auch mal gesagt.“
„Hamilton ist ein Trottel.“ Er hob ihr Kinn an, bis sie ihn ansah. „Ich will dich, Kate. Nur dich. Mit allem anderen werden wir fertig. Zusammen.“
Ihre Lippen zitterten. „Du wirst es dir anders überlegen, Brad. Und das wird mich umbringen.“
„Also willst du hier und jetzt kein Risiko eingehen, nur weil du, was die Zukunft angeht, irgendeinen absurden Verdacht hast? Kate, so feige bist du nicht.“
Ohne Vorwarnung drückte er sie aufs Bett und öffnete ihren Bademantel. Sie schob die Finger in sein Haar, als er ihren Bauch küsste. Er hob den Kopf. „Du gehörst zu mir, Kate, und ich zu dir. Was immer das Leben bringt, es bringt es uns beiden. Nicht dir, nicht mir, sondern uns. Was, wenn du Kinder bekommen könntest, aber ich zeugungsunfähig wäre? Würdest du mich deswegen verlassen?“
„O Brad, nein. Aber …“
„Wir gehören zusammen, Kate. Mit oder ohne Kinder.“
„Das sagst du jetzt.“ Sie verstummte, als er seine Lippen über ihre Hüfte gleiten ließ. Und zurück zum Nabel. Und abwärts. Er fuhr mit den Lippen wieder nach oben und presste sie auf ihren Mund. Und Kate erwiderte den Kuss. Sie brauchte Brad wie die Luft zum Atmen.
Doch dann löste er sich von ihr und stand auf.
Sie starrte ihn an. Sein Haar war zerzaust, das Hemd halb geöffnet. Hatte sie das getan? „Brad …“
Er ging auf und ab. „Wenn du Kinder willst, Kate, können wir welche haben. Durch Adoption oder als Pflegeeltern. Kinder, die auf dem Treppengeländer rutschen, obwohl sie es nicht sollen. Und über den Fußboden, bis sie gegen die Wand prallen. Wie der Hund, den du früher hattest.“
Ihre Augen wurden feucht. „Slider.“
Er ging zu ihr. „Oder wir können beschließen, dass wir beide uns genug sind.“ Er zog sie zu sich hoch und wischte ihr eine Träne von der Wange. „Ich werde dich nicht verlassen, Kate Stockwell, du trotzige, unmögliche Frau, die mein Leben so kompliziert macht. Und du kannst deine Tür ruhig abschließen. Ich werde immer einen Weg zu dir finden. Bis du endlich zur Vernunft kommst. Bis du einsiehst, dass wir zusammengehören.“
Ihre Finger schmiegten sich wie von selbst an seine Brust. „Du bist wieder durchs Fenster gestiegen, nicht? Wie damals mit der Rose. An meinem Geburtstag.“Von all den Geschenken war ihr Brads einzelne Rose das schönste Geschenk gewesen.
„Ja. Und ich habe die Rose auf das Bett dort gelegt. Du hast geschlafen. Ich habe dich angesehen und einfach gewusst, dass wir zusammengehören. Ich werde auch weiterhin durchs Fenster klettern, Katy. Bis du mich heiratest. Und sei es auch nur, weil die Nachbarn über den verrückten alten Kerl mit Brille und Gehstock reden, der dauernd
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