JULIA COLLECTION Band 20
abzunehmen, und blätterte in einem Katalog.
„Er hat auch ohne neue Beziehung schon genug um die Ohren. Die Einheit seines Sohns wird nach Übersee verlegt, das Haus wird neu gestrichen, und das Baby dürfen wir auch nicht vergessen.“
„Ja, entschuldige mal, aber hat Jakes Enkelin nicht genug Babysitter? Da kann er sich doch ein paar Stunden freinehmen und zu diesem Basar gehen.“ Marty hob die Augenbrauen. „Es sei denn, du hast inzwischen andere Pläne mit ihm.“
„Red keinen Unsinn!“, fuhr Sasha sie an. Sie wurde rot und meinte dann: „Ich kenne diesen Mann ja kaum.“
Faylene blickte von dem Baby auf ihrem Schoß hoch. „Ich habe euch doch von diesen Briefen erzählt, die Lily regelmäßig kriegt. Und die sind doch mit Bleistift auf liniertem Papier geschrieben. Neulich habe ich sie darauf angesprochen, als sie weinend über einem von diesen Briefen saß. Seit ich für sie arbeite, erhält sie jede Woche einen.“
„Faylene, das geht uns wirklich nichts an“, stellte Marty entschieden fest. „Kommen wir mal zurück zu dem Basar. Sasha, du wirst es doch schaffen, hier ein paar Stunden den Babysitter zu spielen, während wir deinen Kerl mit Lily verkuppeln, oder nicht?“
Sasha ahnte, dass ihre Freundin nur auf den Busch klopfte, und feilte noch energischer an ihren Nägeln herum. Bevor ihr jedoch ein Grund einfiel, weswegen Jake nicht zu diesem Basar sollte, hörte sie ein Auto vorfahren.
Marty blickte zum Fenster hinaus. „Na, wenn man vom Teufel spricht“, stellte sie voller Vorfreude fest.
10. KAPITEL
An der Tür zum Wohnzimmer blieb Jake wie angewurzelt stehen.
Sein Gesichtsausdruck ist unbezahlbar, dachte Sasha amüsiert. Dass er als Mann hier in der Minderheit ist, muss er erst einmal verdauen.
Faylene schaute hoch und strahlte, wobei die zahlreichen Falten und ihr Make-up ihrem Gesicht ein völlig neues Aussehen verliehen. „Hallo, Mister. Ich habe Ihr Baby auf dem Arm. Sie sieht Ihnen aber nicht sehr ähnlich, wenn ich das mal sagen darf.“
„Hallo“, begrüßte auch Marty ihn.
„Äh, hallo, Ladies.“ Jake klang misstrauisch.
„Jetzt weiß ich, wie Daniel sich am Rand der Löwengrube gefühlt haben muss.“ Sasha lachte. „Komm rein, Jake, wir haben gerade über dich gesprochen. Du kennst meine Freundinnen doch, oder?“
Er nickte und blickte dann wieder zu dem Baby auf Faylenes Schoß. Die Kleine wedelte mit den Fäusten, und mittlerweile wusste Sasha diese Geste bereits zu deuten: Genug jetzt, ich will schlafen.
Anscheinend war Jake in der Babysprache nicht mehr so bewandert. „Hat sie Hunger?“
„Das glaube ich kaum. Seit dem letzten Fläschchen ist noch keine halbe Stunde vergangen. Vielleicht ist ihre Windel nass, aber ich glaube, sie will schlafen. Stimmt’s, meine Süße? Wir beide arbeiten noch an einem Zeitplan, mit dem wir beide zufrieden sind.“ Sasha nahm Faylene das Baby ab und trat zu Jake, damit er sie ansehen konnte. Sofort atmete sie wieder seinen Duft ein, der sie an frische Luft und Natur erinnerte. Selbst mit verbundenen Augen würde ich ihn aus jeder Menschenmenge herauspicken, dachte sie. „Vielen Dank, dass du meinen Wagen hast zurückbringen lassen.“
„Gern geschehen.“
Während er sich auf das Baby konzentrierte, blickte Sasha zu Marty, die Jake mit unverhohlenem Interesse musterte.
Marty bemerkte ihren Blick, zwinkerte und lief rot an. „Wir haben gerade über einen Kirchenbasar gesprochen, der morgen Nachmittag stattfindet, Jake. Hat Sasha Ihnen bereits davon erzählt?“
„Von was für einem Kirchenbasar?“
„So ein Trödelmarkt hier im Ort“, wiegelte Sasha ab. „Ich bezweifle, dass dich das interessiert.“ Sie wandte sich ab, setzte sich auf das Sofa und legte das Baby an die Schulter, um ihm beruhigend über den Rücken zu streichen.
Da die beiden bequemsten Sessel bereits vergeben waren, setzte Jake sich neben Sasha. Durch sein Gewicht neigte das Sitzpolster sich zur Seite, sodass Sasha an seiner Schulter lehnte. „Was ist das denn nun für ein Basar?“
Marty und Faylene unterbrachen sich gegenseitig mit ihren Erklärungen. Sie beschrieben das Sommercamp für Kinder aus benachteiligten Familien, das mit den Erlösen des Basars organisiert werden sollte. Es gab Angeltouren, Kajakfahrten, Zeltabende und sogar Paragliding. „Zwei Wochen kosten pro Kind zweihundert Dollar“, warf Marty ein.
„Ein guter Freund von mir, Bob Ed Cutrell, hat unten an der Anlegestelle ein Angelgeschäft. Er stellt den Kindern
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